Wieviel Sport sollte man machen? Wie viel Sport ist notwendig? Was heißt das für das Yoga?

Darüber möchte ich heute sprechen.

Sport ist gesund. Das weiß man. Viele empirischen Untersuchungen zeigen das. Muskelkrafttraining ist gesund. Flexibilitätstraining ist gesund. Koordinationstraining ist gesund. Ausdauertraining ist gesund. Und am besten man trainiert alles.

Aber wie viel sollte man trainieren? Und wie weit sollte man diese körperlichen Fähigkeiten entwickeln? Das ist sowohl wichtig für den Breitensport, für den Gesundheitssport. Es ist auch wichtig für das Yoga.

Und hier gibt es das sogenannte Gesetz der abnehmenden Erträge. Und das Gesetz der abnehmenden Erträge gilt in zweierlei Richtungen.

 

Erste Richtung

Das erste ist, je mehr man trainiert , umso weniger wird man die betreffende Fertigkeit noch weiter ausbauen können.

Zweite Richtung

Und zweitens ein Ausbau von Fertigkeiten ist nur bis zu einem gewissen Grad gesundheitlich auch tatsächlich hilfreich.

 

Nehmen wir die Flexibilität.  Angenommen jemand hat seit Jahren kein Flexibilitätstraining gemacht, kein Stretching oder Gymnastik, ist also ziemlich steif geworden. Wenn man die Flexibilität etwas stärkt, gibt es einen enormen Nutzen. Also schon etwas mehr die Flexibilität zu haben ist enorm hilfreich gegen Rückenprobleme und Gelenkprobleme und vieles andere. Oder angenommen jemand ist Schreibtischtäter, macht kaum flotte Spaziergänge, geht kaum an die frische Luft. Wer ein oder zweimal ca. dreißig Minuten etwas flotter wandert, der hat enorme Wirkung davon. Die Blutfettwerte werden sich verbessern. Der Psyche wird es besser gehen und vieles andere.

Wenn aber jetzt dieser Mensch jetzt einmal die Woche etwas macht, dann hat das einiges an Wirkung. Angenommen er macht jetzt dreimal die Woche etwas, dann ist das auch noch eine sehr gute Steigerung. Jetzt aber angenommen er macht sechsmal die Woche etwas, das ist immer noch etwas besser als dreimal die Woche, aber nur noch geringfügig besser.

Und jetzt angenommen er macht es zweimal am Tag dann kann es sogar sein, das es vom Standpunkt der Gesundheit nicht mehr so gut ist. Je nach Trainingsart kann es sein, dass es entweder keinen zusätzlichen Nutzen bringt. Es kann aber auch ins Übertraining kippen und dann zu bestimmten Schwierigkeiten führen.

 

Oder genauso: angenommen jemand macht ein oder zweimal Dehnübungen,z. B. im Yoga die Woche. Hat er einmal die Woche enorme Vorteile, zweimal die Woche auch noch weitere Vorteile, dreimal die Woche noch weitere Vorteile. Wenn er es jeden Tag macht, ist es immer noch etwas besser als vorher aber nicht wesentlich mehr als dreimal die Woche.

Und dann, wenn er zweimal am Tag Yoga macht, wird es von der Gesundheit her nicht zusätzlichen positiven Nutzen haben und das, obgleich wir zweimal am Tag Hatha Yoga anbieten  und die Menschen sich gut fühlen.

Und vom Prana her und von dem Gefühl her ist es tatsächlich gut zweimal am Tag zu üben. Aber von der Gesundheitswirkung her reicht auch einmal am Tag.

Und wir könnten sagen, wie auch viele empirische Studien nahelegen, von null auf einmal die Woche Yoga zu kommen hat die größte gesundheitliche Verbesserung zur Folge. Aber dreimal die Woche noch einmal spürbar, sechsmal die Woche ein Stück mehr. Aber der Gewinn ist nicht mehr so viel mehr.

 

(Fortsetzung folgt)

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Auszug aus der Transkription der Yoga Vidya Schulung Videoreihe, Begleitvorträge zur Yogalehrer Ausbildung, von und mit Sukadev Bretz.

Mehr zum ganzheitlichen Yoga findest zu z.B. auch in seinen Büchern „Der Pfad zur Gelassenheit“ und „Die Bhagavad Gita für Menschen von heute“.

 

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