Leistungssport und Gesundheitssport

Yoga als optimales sportliches Training kultiviert die Fertigkeiten, die es braucht, um gesund zu sein. Yoga ist somit kein Leistungssport – da gibt es andere Sportarten, die unsere körperliche Leistungsfähigkeit stärker entwickeln können – sondern ein Gesundheitssport: Yoga trainiert unsere Fähigkeiten in dem Maße, wie es für die Gesundheit notwendig ist.

Etwas Training ist schon sehr gut für die körperliche und psychische Gesundheit gegenüber gar keinem Training. Mehr Training jedoch nur bis zu einem bestimmten Punkt. Denn irgendwann ist eine zusätzliche Entwicklung der körperlichen Fertigkeiten nicht mehr positiv für die Gesundheit. Es gibt sogar das sogenannte Gesetz der abnehmenden Erträge, welches besagt: Etwas Training ist gut und noch mehr Training hat weniger Wirkung.

Um zusätzliche Top-Leistungen abzurufen ist manchmal ein körperliches Training notwendig, das gesundheitsschädlich ist. Oder Sportler nehmen sogar Stoffe zu sich, die gesundheitsschädlich sind. So sind zum Beispiel eine Reihe von Olympiaspielern im Alter von 60 Jahren nicht die gesündesten Menschen. Dagegen gibt es Menschen, die einen einfachen Sport treiben und gesünder sind als die Olympiasieger. Das gilt nicht für alle Disziplinen, aber man kann sagen, dass Leistungssportler nicht unbedingt die Gesündesten sind, wohingegen die Gesundheitssportler gesünder sind sowohl als die, die gar keinem Training nachgehen, als auch als die Leistungssportler.

 

Trainierte physiologische Fähigkeiten im Yoga

Yoga ist eben kein Leistungssport, sondern ein Gesundheitssport. Mithilfe von Yoga können wir die Ausdauer, Muskelkraft, Flexibilität und Koordination trainieren.

Ausdauer ist eine Funktion von Herz-Kreislauf-System, Lungensystem und letztlich auch vom Muskelsystem. Ausdauer bedeutet, wie gut man über einen längeren Zeitraum laufen, walken oder schwimmen kann. Das Ausdauertraining hat sich als ganz besonders hilfreich erwiesen für die körperliche und psychische Gesundheit.

Muskelkraft besagt, wie stark die einzelnen Muskeln sind. Man hat festgestellt, dass Menschen, die Krafttraining machen, gesünder sind als andere. Sie haben weniger Neigungen zu Gelenkproblemen, Übergewicht und hohem Cholesterin. Und auch die Psyche profitiert von stärkeren Muskeln.

 

Flexibilität heißt, wie flexibel die Muskeln und Gelenke sind. Auch hier gilt: Menschen, die ihre Flexibilität trainieren, sind körperlich und psychisch gesünder.

Koordination ist die Fähigkeit, mit dem Körper die Bewegungen zu machen, die man will. Dabei gibt es Gleichgewichtsübungen und einfache Koordinationsübungen (z.B. die Hände auseinander zu geben und dann die Zeigefinger sich berühren zu lassen). Die Koordinationsfähigkeit ist insbesondere wichtig für die Nerven, für die Gesundheit der Psyche und zur Vermeidung von chronischen Schmerzen.

 

Yoga als optimaler Gesundheitssport

Es gilt also Ausdauer, Muskelkraft, Flexibilität und Koordination zu trainieren. Das Schöne am Yoga ist, dass es alle vier Komponenten trainiert – und das in einem für die Gesundheit ausreichendem Maße. Das macht Yoga zu einem optimalen Gesundheitssport.

Hinzu kommt, dass Yoga Spaß und Freude macht und auf vielfältige Weise geübt werden kann: drinnen und draußen, im Sommer und im Winter, alleine und mit anderen, unter Anleitung oder ohne fremde Anleitung, usw. Außerdem ist Yoga für alle Menschen zugänglich, seien es Kinder, Erwachsene oder Senioren.

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Auszug aus der Transkription der Yoga Vidya Schulung Videoreihe, Begleitvorträge zur Yogalehrer Ausbildung, von und mit Sukadev Bretz.

Mehr zum ganzheitlichen Yoga findest zu z.B. auch in seinen Büchern „Der Pfad zur Gelassenheit“ und „Die Bhagavad Gita für Menschen von heute“.

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