Lass deinen Geist durch Meditation fest werden
Vers 8
Abhyāsa-yoga-yuktena cetasā nānya-gāminā
paramaṁ puruṣaṁ divyaṁ yāti pārthānucintayan
„Wenn der Geist sich nicht anderen Dingen zuwendet, wenn er durch die Gewohnheit des Meditierens fest geworden ist und fortwährend über Gott meditiert, gelangt man zum höchsten Wesen, zum Strahlenden.“
Auch wenn du jetzt noch jung bist, ist es also in diesem Leben schon wichtig, regelmäßig zu meditieren. Lass deinen Geist durch Meditation fest werden und denke stetig über das Göttliche nach, dann gelangst du zum höchsten Wesen, zum Strahlenden – vielleicht sogar in diesem Leben, spätestens jedoch im Moment des Todes.
Meditiere über Brahman, das Unendliche
Vers 9
Kaviṁ purāṇam anuśāsitāram-aṇor aṇīyāṁsam anusmared yaḥ
sarvasya dhātāram acintya-rūpam-āditya-varṇaṁ tamasaḥ parastāt
„Jeder, der über den Allwissenden, der ohne Anfang und Ende ist, den Beherrscher (der ganzen Welt), der kleiner ist als ein Atom, der alles erhält, dessen Gestalt nicht wahrnehmbar ist, der strahlt wie die Sonne und jenseits von Düsternis und Unwissenheit ist, meditiert.“
Vers 10
Prayāṇa-kāle manasācalena bhaktyā yukto yoga-balena caiva
bhruvor madhye prāṇam āveśya samyak sa taṁ paraṁ puruṣam upaiti divyam
„Zur Stunde des Todes erreicht der Mensch, dessen Geist unerschütterlich und fromm ist, wenn er mit Hilfe der Yogakraft den gesamten Lebensatem zwischen den Augenbrauen festhält, dieses strahlende höchste Wesen.“
Krishna gibt dir mehrere Meditationstechniken und mehrere Weisen, zu Gott zu kommen. Er beschreibt zunächst den Aspekt des Bhakti-Yoga als er dazu auffordert, im Moment der Meditation mit Hingabe an Gott zu denken. Und dann erklärt er vom Aspekt des Jnana-Yoga als er empfiehlt, schon in diesem Leben über Gott als Brahman, das Unendliche, das Ewige, zu meditieren.
Vers 11
Yad akṣaraṁ veda-vido vadanti viśanti yad yatayo vīta-rāgāḥ
yad icchanto brahmacaryaṁ caranti tat te padaṁ sańgraheṇa pravakṣye
Er gibt uns sogar noch einen dritten Tipp. Aber zunächst sagt Krishna noch: „Das, was die Kenner der Veden das Unvergängliche nennen, das, wohin die Selbstbeherrschten (Asketen und Sannyasins) und die Leidenschaftslosen eingehen, und das, wofür die Menschen, die es ersehnen, in Schülerschaft leben – dieses Ziel werde Ich dir kurz erläutern.“
Es geht jetzt um Raja-Yoga. Es geht um das, was die Selbstbeherrschten machen, was Menschen machen, die bewusst Praktiken üben. Zuerst hat er also gesagt, dass wir an Gott denken, unseren Geist auf Gott ausrichten, zu Gott beten sollen – auch im Moment des Todes (Bhakti-Yoga). Dann hat er dazu aufgefordert, dass wir schon in diesem Leben über das Unendliche, Ewige, Absolute und Unveränderliche meditieren sollen – auch im Moment des Todes (Jnana-Yoga). Und jetzt sollen wir das noch etwas systematischer machen (Raja-Yoga).
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Auszug aus der Transkription der Yoga Vidya Schulung Videoreihe, Begleitvorträge zur Yogalehrer Ausbildung, von und mit Sukadev Bretz.
Mehr zum ganzheitlichen Yoga findest zu z.B. auch in seinen Büchern „Der Pfad zur Gelassenheit“ und „Die Bhagavad Gita für Menschen von heute“.
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