Kommentar zur Bhagavad Gita zum 6. Kapitel Vers 41

„Nachdem er die Welt der Rechtschaffenen erlangt und sich dort eine lange Zeit aufgehalten hat, wird der, der vom Yoga abgekommen ist, wird er in einem reinen und wohlhabenden Haus wiedergeboren werden“.

 

Wenn du nicht zur höchsten Vervollkommnung gelangt bist oder am Ende deines Lebens abgekommen bist von deinen spirituellen Weg, hast du trotzdem spirituelle Verdienste angesammelt.

 

Angenommen du hast den spirituellen Weg systematisch absolviert, dann wirst du im Moment des Todes an Gott denken. Wenn deine letzten Gedanken an Gott sind, oder ein Mantra, wirst du die Gottverwirklichung erlangen. Deswegen ist es wichtig jeden Tag zu üben und mit einem Mantra zu üben.

 

Wenn der Tod kommt, richte deinen Geist ganz auf Gott aus, wiederhole ein Mantra und trete in die höchste Bewusstseinsebene ein. An einer anderen Stelle hat Krishna auch beschrieben, wie stirbt man, wie verhältst du dich im Moment des Todes um die Gottverwirklichung zu erreichen.

 

Astralwelt

Du wirst in Astralwelten kommen oder die höheren Welten kommen. Du wirst dort mit Anderen sein, die Gutes bewirken wollten. Du wirst in einem meditativen Bewusstseinszustand sein.

 

Wenn du einige Jahre spirituell praktizierst hast, dich eingesetzt hast für das Gute in der Welt, das wird Auswirkungen haben zwischen zwei Welten.

 

Dann sagt er: „Wirst du in einem reinen wohlhabenden Haus wiedergeboren werden im nächsten Leben“. Rein würde heißen, Menschen, die auf dem spirituellen Weg sind. Wohlhabend soll nicht heißen, dass alle, die im reichen Haus sind, spirituell praktiziert haben.

 

Shrimatta -  auch strahlend, scheinend, schön.

Shuchina -  rein

 

Es gibt manche Menschen die werden geboren in eine Familie, die spirituell ist, wo es leicht ist, spirituell zu wachsen.

 

Yoga Vidya

Ich lebe auch in einer spirituellen Gemeinschaft, bei Yoga Vidya in Bad Meinberg. Hier wachsen auch einige Kinder auf. Es gibt einige Kinder die im Ashram gezeugt wurden, einige die im Ashram aufwachsen und einige die an verschiedenen Orten aufwachsen.

 

Bei einigen dieser Kinder ist offensichtlich, sie haben spirituelle Samskaras. Relativ zügig, singen sie mit, wollen beim Arati und Pujas mitmachen und fühlen sich zu Asanas und Pranayama hingezogen. Offensichtlich kennen sie dies aus früheren Leben. Dann kann es sein, das man hineingeboren wird in eine Familie von Yogis.

 

Sehnsucht

Es gibt auch Menschen die hatten eine Sehnsucht die nicht spirituell war, da kann es sein das man dahin geboren wird, wo etwas anderes dran ist.

 

Vielleicht kennst du welche, die 20,30,40 Jahre anscheinend ein weltliches Leben geführt haben und dann plötzlich ein spirituelles Erwachen erlebt haben. Vieles fällt so leicht und fällt ab. Da würde man sagen, das Karma ist vorbei in dieser weltlichen Umgebung, von weltlichen Sehnsüchten, Gedanken usw. Vielleicht geschieht es durch einen Zusammenbruch. Jedenfalls ist das Karma abgelaufen. Ist dieses Karma zu Ende kommt die spirituelle Inspiration. Zügig erreichst du das Level, deiner früheren Inkarnation.

 

Viele, die auf dem spirituellen Weg sind, nach ein paar Anfangsschwierigkeiten, geht es relativ zügig auf dem spirituellen Weg. Es muss nur so weitergehen, dann kommt die Erleuchtung plötzlich. Dann kommt eine Strecke, wo du nicht weiterkommst. Dann hast du das erreicht, was du im früheren Leben erreicht hast. Ab hier beginnt die eigentliche Aufgabe.

 

Kommentar zur Bhagavad Gita zum 6. Kapitel Vers 42

„Oder er oder sie wird in eine Familie weiser Yogis geboren, wahrlich eine solche Geburt ist in dieser Welt schwer zu erreichen. Hier kommt er/sie mit dem Wissen in Berührung, das er/sie in früheren Leben angeeignet hatte und strebt mehr als zuvor nach Vollkommenheit, oh Arjuna. Eben wegen dieser früheren Praxis, wird er/sie unwillkürlich weiter getragen. Wer auch nur Yoga zu kennen wünscht und diese Samskaras hat, geht über das Wort Brahmans, geht über die Veden hinaus“.

 

Was du in diesem Leben machst, in diesem Leben praktizierst und wenn du nicht in diesem Leben, im Moment des Todes die Gottverwirklichung erreichst. Die Frucht kann weiter sich entfalten im nächsten Leben. Vielleicht hast du das in diesem Leben erlebt, wie du eine Phase hattest, wo alles leicht ging.

 

Persönliche Erfahrung

Ich selbst kann mich daran erinnern, von Kindheit an war ich fasziniert von dem Wort Yogi. Ich mochte das Wort ohne die Geschichten zu mögen. Ich hatte mit 10/11 Jahren gehört von indischen Yogis. Damals in den 70igern mysteriös. Da war das Yogawissen auf dem Land nicht vorhanden. Ich dachte immer, ich will Yogi sein. Ich wusste zwar nicht was es ist, aber ich wollte ein Yogi sein. Als ich gelesen hatte von der spirituellen Weisheit, da hatte ich das Gefühl, das fühlt sich so vertraut an.

 

Als ich im Alter von 17 Jahren Mantras gehört hatte, spürte ich, jetzt bin ich zu Hause angekommen. Vieles ist dann von selbst gekommen. Dann irgendwann habe ich festgestellt, ab jetzt wird es schwieriger. Der Weg geht nicht mehr so leicht weiter. Da hat mir jemand gesagt, jetzt hast du das erreicht, was du in deinem früheren Leben erreicht hast. Jetzt geht die eigentliche Arbeit los. Nichts was du in einem Leben tust, ist verloren.

 

Beispiele

Angenommen du hast als Kind, oder Jugendlicher ein paar Jahre Flöte gespielt, dann hast du 20/30 Jahre nicht gespielt. Jetzt bittet dich dein Enkelkind, Kind Flöte zu spielen, dann wirst du feststellen, das lernst du schnell wieder. Wenn du noch nie Flöte gespielt hast und dann bittet dich dein Kind, Enkelkind Flöte zu spielen, dann wird dir das schwer fallen. Es sei denn du hast Flöte in deinem früheren Leben gespielt, dann fällt es dir leichter.

 

In diesem Sinne, für jemand, der noch nie Yoga geübt hat in irgendeinen Leben, dem wird es nicht so leicht fallen, in die subtilen Aspekte des Yoga hineinzugehen. Er wird sich auf die grobstofflichen Aspekte des Yoga begrenzen. Aber jemand der früher auf dem Weg war, wird auch in diesem Leben zügig dorthin kommen.

 

Unterschiedliche Motivation

Es gibt welche, die haben den Hatha Yoga eigentlich nur begonnen, weil die Freundin sie mitgeschleppt hat, weil du Kopfweh hattest, oder der Arzt es empfohlen hat. Dann erfolgt plötzlich spirituelles Erwachen.

 

Ich kannte einmal jemand, der vom Vater geschickt wurde, seinen Bruder aus dem Yoga herauszuholen. Er hat eine Yogastunde mitgemacht und ist in eine höhere Bewusstseinsebene katapultiert wurden, die spirituelle Sehnsucht ist erwacht. Eigentlich eine unspirituelle Motivation in ein Yogazentrum zu gehen. Wenn Samskaras da sind, entfalten sie sich. Daher praktiziere, nichts ist umsonst.

 

Kommentar zur Bhagavad Gita zum 6. Kapitel Vers 45

„Der Yogi jedoch, der mit Eifer strebt, und im Laufe vieler Geburten und allen Fehlern sich gereinigt hat und vollkommen geworden ist, der erreicht das höchste Ziel“.

Strebe mit Eifer, reinige dich und praktiziere, arbeite an der Ruhe des Geistes. Dann wirst du im Laufe vieler Geburten das höchste Ziel erreichen. Die Hoffnung ist natürlich, es in diesem Leben zu erreichen, spätestens beim Tod. 

 

Der Tod ist noch einmal eine ganz besondere Gelegenheit, dich in die Gottesverwirklichung hinein zu katapultieren. Der letzte Gedanken in diesem Leben  bestimmt wo du hin gehst. Ist der letzte Gedanke an Gott, ein Mantra, an einen selbstverwirklichten Meister, dann wird dich dieser Gedanke zur Befreiung bringen. Strebe, praktiziere und sei dir bewusst, auch wenn es schwierig wird. Langfristig wirst du gottverwirklicht und erleuchtet sein.

 

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Auszug aus der Transkription der Yoga Vidya Schulung Videoreihe, Begleitvorträge zur Yogalehrer Ausbildung, von und mit Sukadev Bretz.

Mehr zum ganzheitlichen Yoga findest zu z.B. auch in seinen Büchern „Der Pfad zur Gelassenheit“ und „Die Bhagavad Gita für Menschen von heute“. 

Die Kommentare der Bhagavad Gita ausführlich unter schriften.yoga-vidya.de

Weitere Informationen unter www.yoga-vidya.de

 

 
 
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