Kommentar zur Bhagavad Gita 6. Kapitel Vers 28
„Der Yogi, dessen Geist, immer auf diese Weise beschäftigt ist, der keine Sünden hat, sein Karma ausgearbeitet hat, genießt leicht die Seligkeit die aus der Berührung mit Brahman, entsteht“.
Wie wirst du glücklich? Durch die Berührung mit Brahman.
Wie berührst du Brahman? Indem du meditierst.
Wie kannst du meditieren? Indem du auch im Alltag dein Karma ausarbeitest und keine negativen Dinge tust, dich befreist von falschen Handlungen.
Kommentar zur Bhagavad Gita 6. Kapitel Vers 29
Wenn dein Geist, durch Yoga harmonisch geworden ist, sieht er das Selbst in allen Wesen wohnen und alle Wesen im Selbst. Er sieht überall Dasselbe.
Wenn der Geist harmonisch geworden ist durch die Meditation, dann geht das auch im Alltag weiter. Du siehst dass alle Wesen in Brahman sind und du siehst in allen Wesen das gleiche Brahman. Du bist in jedem anderen.
So wie Jesus das auch ausgedrückt hat: „Ich bin in dir, du bist in mir“. Oder wie Paulus gesagt hat: „Ich bin, aber nicht ich bin, sondern Gott ist in mir“. Die tiefe Meditation strahlt aus, dass du das Göttliche auch in allem anderen siehst.
Kommentar zur Bhagavad Gita 6. Kapitel Vers 30
„Wer überall mich und alles in mir sieht, kann niemals von mir getrennt werden, auch ich werde nicht von ihm getrennt“.
Es gibt zwei Weisen wie du diesen Vers interpretieren kannst. Gott ist das Selbst und Brahman. Hinter allem ist Krishna, Gott oder hinter allem wie du Gott siehst.
Oder das du selbst sagst: „Alles ist in mir, ich bin in allem und ich bin nicht getrennt von allem.
Das höchste Selbst ist überall.
Kommentar zur Bhagavad Gita 6. Kapitel Vers 31
„Der Yogi der in Einheit verwurzelt, mich als das in allen Wesen wohnende, verehrt, der weilt in mir, ungeachtet seiner Lebensumstände“.
In der Meditation erfährst du so Gott. Wenn du aus der Meditation heraus kommst, siehst du alle Wesen des Göttlichen. Dann sagt er, egal wie deine Lebensumstände sind, erfahre Gott als in allen Wesen innewohnend.
Beispiele
Es kann sein das du gerade Herausforderungen hast, weil dir die Wohnung gekündigt wurde und du schnell eine neue Wohnung suchen musst. Es kann sein, das deine Partnerin sich von dir getrennt hat. Du jetzt Schwierigkeiten hast. Es kann sein, das dein Kind versetzungsgefährdet ist. Es kann sein, das du trotz deiner Yogapraxis Krebs hast. Da kann es sein, das du befördert wirst und du außergewöhnlich viel tun musst. Es kann sein, das du ein neues Yogazentrum gründen willst und sehr viel zu machen ist. Es kann sein, das du einen Unfall hattest, du im Krankenhaus liegst und die Ärzte einen Kunstfehler gemacht haben.
Krishna sagt, ungeachtet deiner Lebensumstände, siehe das Göttliche in allen innewohnend und verehre das Göttliche.
Kommentar zur Bhagavad Gita 6. Kapitel Vers 32
„Wer durch das gleiche Selbst, oh Arjuna, überall Dasselbe sieht, sei es in Sukha Vergnügen oder Dukha Schmerz, wird als höchster Yogi betrachtet“.
Du bist der höchste Yogi, Parama, wenn du das Selbst in allem siehst. Und du siehst überall die Manifestation des Brahman, egal ob Sukha oder Duhkha, Vergnügen oder Schmerz, du siehst überall das Göttliche. Dann hast du das erreicht, was es in Yoga zu erreichen gilt. Du hast das höchste erfahren und verwirklicht.
Hohe Ideale und sind nicht einfach umzusetzen, aber es ist es wert danach zu streben. Wie du danach streben kannst, kannst du überlegen. Arjuna wird im nächsten Vers Zweifel äußern, ob er das überhaupt umsetzten kann.
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Auszug aus der Transkription der Yoga Vidya Schulung Videoreihe, Begleitvorträge zur Yogalehrer Ausbildung, von und mit Sukadev Bretz.
Mehr zum ganzheitlichen Yoga findest zu z.B. auch in seinen Büchern „Der Pfad zur Gelassenheit“ und „Die Bhagavad Gita für Menschen von heute“.
Weitere Informationen unter www.yoga-vidya.de
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