Gib Wünsche auf, erlange innere Ruhe, erfreue dich am inneren Selbst.

 

Kommentar zur Bhagavad Gita 6. Kapitel Vers 24

„Indem er/sie vorbehaltlos alle aus Sankalpa entstandenen Wünsche aufgibt und durch den Geist, die Gesamtheit der Sinne, von allen Seiten her vollkommen einschränkt, erlangt er oder sie allmählich Ruhe, nachdem der Verstand zur Ruhe gekommen ist. Wenn der Geist dazu gebracht worden ist, sich im Selbst zu verankern, denkt er an Nichts“.

 

Lerne deinen Geist zur Ruhe zu bringen. Vorher beschreibt Krishna, wie ist der Prozess der Meditation und wie meditiert ein Gottverwirklichter. Er sagt hier, gib die Wünsche auf, vor allem die aus Vorstellungen kommen (Sankalpa). Dein Körper hat auch Wünsche. Dem Wunsch nach Essen, nach Flüssigkeitsaufnahme, Wunsch nach Schlafen, ein Dach über den Kopf. Das sind alles instinktive Wünsche und zum Überleben notwendig.

Aber die Sankalpas, die Wünsche, die aus Vorstellungen, Überlegungen und Ideen kommen, die gilt es aufzugeben. Loslassen, vor allem wenn du meditierst, löse dich aus Vorstellungen entstandener Wünsche. Löse dich während der Meditation, von allen Sinnen. Dann komm zur Ruhe und bringe deinen Gedanken zum Stillstand. Verankere dich im Selbst.

 

Kommentar zur Bhagavad Gita 6. Kapitel Vers 26

„Von jeglicher Ursache, die den Ruhelosen unsteten Geist ruhen lässt, werde dieser abgezogen, nur der alleinigen Kontrolle des Selbst unterstellt“.

 

Kaum setzt du dich hin für die Meditation, wird der Geist unruhig. Es gibt immer etwas, woran du denkst. Heute ist das und das passiert, der hat das und das gemacht, morgen muss das und das sein. Löse dich und bringe dich wieder zurück zur Meditation.

 

Wieder will der Geist dir etwas sagen, worüber du dich aufregst, wieder etwas, wo du planst, dir Gedanken machst. Löse dich wieder und bringe deinen Geist zurück zum Meditationsthema.

Nimm dir vor der Meditation vor, das du so und so meditieren willst. Das ist die Weise, die Technik zur Ruhe des Geistes, Erfahrung des Selbst, des Göttlichen. Wann immer der Geist wandert, bringe ihn zurück.

 

Kommentar zur Bhagavad Gita 6. Kapitel Vers 27

Höchste Wonne erfährt wahrlich der Yogi, dessen Geist sehr friedvoll ist, dessen Leidenschaft gestillt wurde, der Brahman geworden ist und der keine Sünden hat.

 

Wann erfährst du höchste Wonne? Nicht wenn du bekommst, was du gern hättest, nicht wenn Menschen freundlich zu dir sind. Mache dir das bewusst. Überlege einen Moment. Was brauche ich um glücklich zu sein? Sei dir bewusst, nein das brauchst du nicht. Wann bist du glücklich, zufrieden, wann erfährst du Wonne und Glück? Wenn du deine Gier stillst. Wenn dein Geist friedvoll geworden ist.

 

Wenn du deine Einheit mit Brahman erfahren hast und wenn du aufhörst negatives zu tun und zu denken. Dann bist du glücklich. Du brauchst nichts Äußeres. Wie in dem Kinderlied. „Froh zu sein bedarf es wenig und wer froh ist, ist ein König“. Froh kannst du sein, wenn du die Wünsche los lässt.

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Auszug aus der Transkription der Yoga Vidya Schulung Videoreihe, Begleitvorträge zur Yogalehrer Ausbildung, von und mit Sukadev Bretz.

Mehr zum ganzheitlichen Yoga findest zu z.B. auch in seinen Büchern „Der Pfad zur Gelassenheit“ und „Die Bhagavad Gita für Menschen von heute“.

Weitere Informationen unter www.yoga-vidya.de

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