Kommentar zur Bhagavad Gita 6. Kapitel 8. Vers

„Der Yogi der in der Erkenntnis und der Weisheit des Selbst Zufriedenheit findet, der die Sinne bezwungen hat und für den ein Klumpen Erde, ein Stück Stein oder Gold dasselbe bedeuten, gilt als in Harmonie befindlich“.

Hier geht es darum, wie du Gleichmut und Gelassenheit erfährst.

Es gibt Kriterien an denen du arbeiten kannst:

  • Tiefe Weisheit, Erkenntnis des Selbst
  • In der Meditation in der Lage zu sein, deine Seele zu spüren, dein Bewusstsein zu erfahren, dich selbst aus Bewusstsein erfahren, eins mit der Weltenseele

 

Wie kommst du dort hin?

Die Sinne bezwingen, Sinne beherrschen und steuern können. Sinne sind sinnvoll, aber renne ihnen nicht hinterher. Er meint die 10 Sinne. Die 5 Wahrnehmungsorgane (sehen, riechen, schmecken, hören, fühlen) und die 5 Handlungsorgane (Mund, Hände, Füße, Geschlechtsorgane, Ausscheidungsorgane).

Wenn du etwas siehst, was der Andere hat, denke nicht gleich „das muss ich auch haben“. Wenn du etwas Unangenehmes riechst, nicht gleich die Nase rümpfen und dem Anderen negative Gedanken schicken. Wenn du etwas siehst was dir gut schmeckt, nicht gleich dorthin rennen und es kaufen. Sinnesorgane beherrschen.

 

 

Handlungsorgane beherrschen

Nicht gleich etwas sagen, wenn es verletzend ist für Andere. Nicht gleich fort rennen, wenn es schwierig wird. Aufpassen, was zu tun ist. Nicht von deinem Sexualinstinkt dich dazu verleiten, ungute Handlungen zu tun.

 

Beispiele für das Göttliche

Für den ein Klumpen Erde, ein Stein und Gold Dasselbe sind.

Ob du reich bist oder arm, ob du etwas Wertvolles bekommst, wenn du etwas getan hast oder nichts wertvolles, es sei dir gleich bedeutsam.

 

Natürlich kannst du sagen, wenn du etwas Geld bekommst, kannst du uneigennützigen Dienst tun.

Es gibt vieles Wunderbares in der Welt und selbst ein Klumpen Dreck, ist etwas Faszinierendes.

In einem Komposthaufen ist das Wunder der Schöpfung enthalten. Mit großer Achtsamkeit und Ehrerbietung kannst du es sehen. Überall ist das Göttliche. Wenn dir das gelingt, bist du sozusagen harmoniebefindlich. Dann bist du in Gleichmut, in Samata.

 

Kommentar zur Bhagavad Gita 6. Kapitel 9. Vers

„Wer Wohltätern, Freunden und Feinden, gleichgültigen, unparteiischen, hasserfüllten, Verwandten, Rechtschaffenden und Sündern im selben Geist begegnet, der ist vortrefflich“.

 

Ein weiteres Zeichen für Gleichmut ist, ein Geist der Liebe und des Verständnisses, gegenüber Allen. Wohltätern, Menschen die dir Gutes tun. Freunden, die mit dir verbunden sind.

 

Dveshya (Feind)

Leute die etwas gegen dich haben, gegen dich intrigieren. Menschen die dich hinten herum, fertig machen. Die sich ein Vergnügen daraus machen, dich zu quälen, mag es geben. Er sagt nicht dass du dir alles gefallen lässt aber allen begegnest im gleichen Geist, der Liebe. In Jedem ist das Göttliche. In jedem manifestiert sich, die kosmische Seele.

 

Du selbst bist in dem Selbst des Anderen. Alles was andere tun, ist für dich eine Lernlektion. Sei neugierig, welche Lernlektionen auf dich zukommen. Es gibt Menschen, die dir Gutes tun, zeige ihnen deine Dankbarkeit. Da gibt es Menschen mit denen du freundschaftliche Beziehungen hast. Pflege diese freundschaftlichen Beziehungen.

 

Es gibt Menschen, die dir Schlechtes antun. Da musst du dich manchmal wehren, geschickt handeln. Überlegen, wie du das Gute in der Welt umsetzt, selbst wenn du Gegnerschaft hast. Aber entwickle Mitgefühl, vielleicht hat er gute Gründe, dich schlecht zu machen. Oder er hat gute Gründe, dass seine Ansichten mit deinen entgegengesetzt sind. Vielleicht ist er irre geleitet und macht sich und andere unglücklich. Begegne ihm im Geist mit dem Verständnis der Liebe.

 

Gleichgültigen

Das sind die, die weder Freund noch Feind sind. Man kann es auch interpretieren als, die Nachlässigen. Die gleichgültig und verantwortungslos sind. Wenn du Verantwortung hast, musst du sie darauf aufmerksam machen. Evtl. musst du ihnen Verwarnungen geben, oder schauen, dass er das Richtige macht.

Vielleicht musst du ihm/ihr sagen, dass sie an dem falschen Ort, zur falschen Zeit und im falschen Job ist. Auch hier mit dem Geist des Mitgefühls und der Verbundenheit.

 

Unparteiischen

Das sind die, die es aus einer anderen Warte her betrachten.

Es gibt Menschen die dich hassen, ohne dass du etwas daran ändern kannst. Vielleicht hast du glücklicherweise keinen, der dich hasst. Ich lebe glücklicherweise an einem Ort, wo das Gefühl des Hasses eher unbekannt ist.

Es gab einmal eine Zeit, wo wir im „Allumfassenden Gebet“, den Pass streichen wollten.

„Befreie uns von Selbstsucht, Gier, Zorn und Hass.…“

Heutzutage ist unter Aspiranten keine Frage mehr  von Hass. Man kann mal enttäuscht, oder verärgert sein. Aber Hass unter den Aspiranten. Ich hoffe nicht, dass ich mich täusche. Und das in Yoga Vidya Kreisen, dem Wort Hass keinem Gefühl entspricht.

 

Aber es gibt Hass in dieser Welt. Es gibt Menschen die hassen, spirituelle Aspiranten, weil sie die Familie durcheinander gebracht haben, weil sie sich engagieren für etwas, was ihrem Geschäft entgegengesetzt ist.

 

Es gibt auch Hass in Deutschland, gegenüber Flüchtlingen. Manchmal Hass, weil Menschen in der falschen Partei sind. Es scheint mir, das Hass-Potential in Deutschland ist mehr geworden, als ich es aus den 90iger Jahren her kenne.

 

Es ist wichtig Liebesgedanken zu schicken und darum zu bitten, mögen wir menschliche Spezies uns lösen können von Hass.

 

Geist der Liebe

Im Geist der Liebe gegenüber dem Hasserfüllten. Natürlich gegenüber den Verwandten und Freunden.

Es gibt Menschen, die sind rechtschaffen, tun Gutes. Es gibt Sünder, die tun Schlechtes und Schlimmes. Allen sollte man im Geist der Liebe begegnen.

 

Auch wenn man die stoppen muss, die Schlimmes tun wollen. Aber nicht hassen. Wir sind vortrefflich wenn es uns gelingt, all denen im gleichen Geist der Liebe zu begegnen.

 

Die Kommentare der Bhagavad Gita ausführlich unter schriften.yoga-vidya.de

Weitere Informationen unter www.yoga-vidya.de

___

Auszug aus der Transkription der Yoga Vidya Schulung Videoreihe, Begleitvorträge zur Yogalehrer Ausbildung, von und mit Sukadev Bretz.

Mehr zum ganzheitlichen Yoga findest zu z.B. auch in seinen Büchern „Der Pfad zur Gelassenheit“ und „Die Bhagavad Gita für Menschen von heute“.

 

E-Mail an mich, wenn Personen einen Kommentar hinterlassen –

Sie müssen Mitglied von Yoga Vidya Community - Forum für Yoga, Meditation und Ayurveda sein, um Kommentare hinzuzufügen.

Bei Yoga Vidya Community - Forum für Yoga, Meditation und Ayurveda dabei sein