YVS238-1 Handeln und Nichthandeln - BhG VI 3

Handeln und Nichthandeln -  Wer kann vielleicht auf Handeln, Karma Yoga verzichten und den kontemplativen Weg der Meditation gehen?

 

Kommentar zur Bhagavad Gita 6. Kapitel 3. Vers

„Für den Weisen, der Yoga zu erreichen wünscht, gilt handeln als der Weg. Für den Weisen, der Yoga erreicht hat, gilt Nichthandeln als der Weg“.

 

Wenn du zum Yoga kommen willst, ist erst einmal die Tätigkeit wichtig. Am Anfang ist Sadhana, Pranayama, Asanas, Meditation, Mantras singen, wichtig. Zu Beginn des spirituellen Weges, wächst du mehr an Aufgaben, was dir im Alltag gegeben wird.

Er sagt hier: Für den der eine gewisse Stufe erreicht hat, gilt Nichthandeln als der Weg. Dann ist das was du in der Meditation machst, das Wichtigere.

Kommentar zur Bhagavad Gita 6. Kapitel 4. Vers

„Wenn ein Mensch nicht an den Sinnesobjekten oder Handlungen hängt und allen Sankalpas entsagt hat, wird von ihm gesagt, er habe Yoga erreicht“.

 

In den vorherigen Kapiteln hat er gesagt, man solle den Dualismus aufheben, zwischen Entsagung und nur noch meditieren und Karma Yoga, den Yoga des Handelns.

Handeln

Selbst der, der sagt, er führe nur noch ein kontemplatives Leben das auch er handeln muss. Man muss essen und muss irgendwie zu Essen kommen. Auch wenn man bettelt, um zu Essen zu bekommen. Wenn man Andere bitten muss, die Hütte, das Haus zu reparieren. Dann ist auch das handeln.

Handeln ist in jedem Fall nötig. Du musst atmen, du musst auf die Toilette, du musst Hygiene machen. All das ist nötig. Vollkommene Entsagung ist nicht möglich, Z. Bsp. da sein für Andere als Karma Yoga. Du musst auch jeden Tag, Asana, Pranayama und Meditation üben.

Deutung des Verses

Am Anfang des Weges, ist das, was du im Alltag tust, noch wichtiger als die Meditation. Nicht umsonst sagte Swami Sivananda, in den Zusammenfassung seiner Lehren: „Serve, love, give, purify, meditate, realize (diene, liebe, gib, reinige dich, meditiere, verwirkliche)“.

  1. Serve

Zuerst ist das Dienen, was du tust für Andere. Das was du tust, tue es für Gott, für den Guru.

  1. Love

Mache es mit Liebe zu den Menschen, zur Schöpfung, mache es mit Liebe zu Gott und dem Guru.

Entwickle diese Liebe zu den Menschen, die nicht so freundlich zu dir sind. Entwickle Liebe zu den Menschen die Dinge tun, die du überhaupt nicht magst. Manchmal wirst du Menschen von unguten Dingen abhalten müssen, tue es trotzdem mit Liebe.

  1. Give

Teile das was du hast mit Anderen. Finde heraus was du hast, sowohl an Besitz, wie auch an Fähigkeiten, an Wissen. Teile es mit Anderen.

  1. Purify

Asanas, Pranayama, Meditation sind zu Anfang größtenteils Reinigung. Führe ein sattwiges Leben, verzichte auf tamasige Sachen, reduziere rajasige Dinge. Gehe in reine Umgebungen, wie in den Satsang, gehe in spirituelle Gemeinschaften. Gehe dort regelmäßig hin und praktiziere gemeinsam. Gehe in einen Ashram oder lebe in einem.

  1. Meditate

Dann folgt Meditation. Wenn du die ersten vier regelmäßig machst, wird die Meditation immer tiefer.

  1. Realize

Schließlich kommt die Verwirklichung.

 

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Auszug aus der Transkription der Yoga Vidya Schulung Videoreihe, Begleitvorträge zur Yogalehrer Ausbildung, von und mit Sukadev Bretz.

Mehr zum ganzheitlichen Yoga findest zu z.B. auch in seinen Büchern „Der Pfad zur Gelassenheit“ und „Die Bhagavad Gita für Menschen von heute“.

 

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