Bist du in der glücklichen Lage, zu Fuß zur Arbeit gehen zu können? Bist du in der glücklichen Lage, deine Besorgungen zu Fuß machen zu können? Dann heiße dich gesegnet. Sei dankbar dafür. Und ich möchte dir ein paar Tipps geben, was du vielleicht tun kannst, um dieses Gehen noch besonders zu spiritualisieren.
Wenn du z. B. morgens dein Zuhause verlässt, wenn du die Tür verlässt, dann verharre einen Moment, schaue einen Moment zurück und wiederhole evtl. ein Mantra wie Om Shri Durgayai Namaha, Om Shri Durgayai Namaha, Om Shri Durgayai Namaha. Bitte um göttlichen Segen für dein Haus. Vielleicht auch für die, die zurückbleiben. Vielleicht für die, die nach oder vor dir gegangen sind. Dann schaue für einen Moment die Natur an. Es braucht nur ein paar Sekunden zu sein. Atme ein paar Mal tief ein und aus. Genieße die Luft. Schaue in den Himmel. Schaue in die Weite, den Baum an, die Natur an, die Straße oder die Menschen, zu denen du gehst.
Wiederhole evtl. das Om Tryambakam, entweder während du noch stehst, oder während du losgehst. Wiederhole das Om Tryambakam Mantra, zum einen als Sicherheit für den Weg und auch dafür, dass Heilenergie durch dich hindurchströmt, während du den Weg gehst.
Und mögen die, die du triffst, auch mit Lichtenergie erfüllt sein. Wenn du dann weitergehst, kannst du dein Mantra wiederholen. Du kannst die Schritte mit deinem Atem verbinden. Drei Schritte einatmen, drei Schritte ausatmen. Zwei Schritte einatmen, zwei Schritte ausatmen. Du kannst aber durchaus auch flott gehen, wenn du zügig zur Arbeit kommen musst. Dein Gehen, dein Wandern kann auch ein Herz-Kreislauftraining sein. Du kannst auch schneller gehen, du kannst langsamer gehen, du kannst deine Arme dabei mitnehmen und du kannst ein Mantra mit den Schritten verbinden.
Du könntest dir auch vorstellen, dass Lichtenergie beim Einatmen in dich hineinströmt, dich ganz erfüllt und beim Ausatmen dieses Licht in alle Richtungen strömt. Du kannst auch einen Moment überlegen, wen du nachher treffen wirst, wenn du zur Arbeit gehst, oder wenn du von der Arbeit kommst, oder wenn du nach Hause kommst. Und du kannst diesen Menschen schon alles Gute wünschen.
Wenn du allein gehst, könntest du auch ein Mantra singen oder murmeln. Du könntest evtl. mit einem Ohr ein Mantra hören, einen spirituellen Podcast hören. Du kannst auch weitere Atemübungen machen. Insbesondere wenn du allein gehst, ohne dass Menschen um dich herum gehen. Du kannst auch Kapalabhati üben oder auch Sukha Pranayama. Zwei Schritte einatmen, zwei Schritte anhalten, zwei Schritte ausatmen. Oder du kannst auch andere spirituelle Praktiken integrieren.
Oder du kannst auch Gedankenlosigkeit üben. Übe beim Spazierengehen keine Wortgedanken zu formulieren, schaue in die Weite und schaue immer wieder etwas anderes an. So, dass du nicht ins Nachdenken kommst und überlegst, was wird heute noch alles sein. Du könntest einfach im Hier und Jetzt sein. Was auch immer für Gedanken kommen, schicke dorthin Lichtgedanken, bitte um göttlichen Segen, wiederhole ein Mantra.
Kurz bevor du ankommst, halte einen Moment inne und denke daran, wen du treffen wirst. Wünsche ihm oder ihr alles Gute. Evtl. wiederhole Lokah Samastah Sukhino Bhavantu. Sprich evtl. eine Affirmation im Sinne von: „Ich bin voller Kraft und Energie. Mir geht es gut. Ich freue mich auf das, was mich erwartet. Ich freue mich auf die Herausforderungen und danke Gott für alles was noch kommen wird.“
Mit diesen Anregungen kannst du die Wege zur und von der Arbeit, zum und vom Einkaufen, spiritualisieren. Diese Wege kannst du mit spiritueller Kraft füllen. Menschen sagen gerne, sie haben wenig Zeit. Wenn du irgendwo hingehst, hast du Zeit für Spiritualität. Sogar wenn du irgendwo wartest, hast du Zeit für spirituelle Praktiken. Nutze sie.
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Auszug aus der Transkription der Yoga Vidya Schulung Videoreihe, Begleitvorträge zur Yogalehrer Ausbildung, von und mit Sukadev Bretz.
Mehr zum ganzheitlichen Yoga findest zu z.B. auch in seinen Büchern „Der Pfad zur Gelassenheit“ und „Die Bhagavad Gita für Menschen von heute“.
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