Kleine Rituale vor oder nach Sadhana, vor oder nach der Meditation oder andere spirituelle Praktiken - Was kannst du machen, um in eine gute meditative Schwingung zu kommen? Wie kannst du die Kraft der Meditation auch für den Alltag nutzen?
Da gibt es viele Möglichkeiten. Im Rahmen des Bhakti Yoga gibt es ein paar Dinge, die du machen kannst, um dich mit Gottesliebe zu verbinden, bevor du in die Meditation gehst.
Ich hoffe, du meditierst jeden Tag, vielleicht meditierst du morgens, vielleicht abends, vielleicht zweimal am Tag. Vielleicht machst du morgens Meditation und am Nachmittag Asanas und Pranayama. Du kannst ein paar kleine Dinge machen, die nicht so viel Zeit brauchen, wie ein kleines Ritual, um die Meditation oder spirituelle Praxis, Yoga Praxis einzubetten in Bhakti Yoga. Umso tiefer wird die Yogapraxis oder die Meditation sein.
Tipps:
Du kannst dich z. B. vor dem Altar, einen Moment hinknien. Du kannst eine Zeit lang das Bild eines Meisters, der Meister anschauen oder Murtis anschauen, ein paar Mal durchatmen. Danach kannst du dich verneigen, vielleicht mit einem Gebet oder vielleicht mit einer Haltung der Demut.
Dann kannst du eine Kerze anzünden oder eine Öllampe und diese vielleicht heben. Du kannst sie dreimal darbringen, indem du sie im Uhrzeigersinn schwenkst. Und vielleicht sagst du: „Dhyaanam Samarpayami“.
Du kannst danach mit deinen Händen zum Licht fassen und das Licht zu dir hingeben. Möge dieses Licht dich erfüllen.
Du kannst ein Räucherstäbchen nehmen, kannst es entzünden, du kannst es dreimal im Uhrzeigersinn darbringen. Und du kannst sagen „Dhyaanam Samarpayami“, ich bringe dir das Licht dar.
Du solltest das Räucherstäbchen nicht ausblasen und wenn nicht von selbst ausgeht, kannst du es schneller schwenken im Uhrzeigersinn.
Wenn du nicht so viel Rauch im Raum magst, kannst du auch danach das Räucherstäbchen ausmachen. Eine kleine Duftnote hat der Raum bekommen, was in kleinen Räumen auch schon ausreichen kann.
Nachdem du all das dargebracht hast, kannst du dich nochmals verneigen. Du setzt dich hin für die Meditation und du wiederholst Mantras, mit den du dich verbinden kannst zum Göttlichen.
OM OM OM
Mantra
Om Gam Ganapataye Namah
Om Saravanabhavaya Namah
Om Aim Saraswatyai Namah
Om Gum Gurubhyo Namah
Om Namo Bhagavate
Sivanandaya
Om Namo Bhagavate
Vishnudevanandaya
Om Adi Shaktyai Namah
Jetzt kannst du 20 Minuten in die Meditation gehen und danach kannst du dreimal sagen:
OM OM OM
Möge Heilenergie durch dich wirken, mögest du Gutes bewirken am heutigen Tag.
Mantra
Om Tryambakam Yajāmahe
Sugandhim Pushtivardhanam
Urvārukamiva Bandhanān
Mrityor Mukshīya Māamritāt (3x)
Mögen alle Wesen, Glück und Harmonie erfahren.
Mantra
Lokah Samastah Sukhino Bhavantu (3x)
Om Shani, Shanti, Shanti
Om Frieden, Frieden, Frieden
Jetzt kannst du dich noch einmal verneigen und um Segen bitten. Vielleicht noch einmal das Licht nehmen. Vielleicht das Licht erst einmal vor dem Altar darbringen in alle Richtungen, das Licht geben. Oder auch in die Himmelsrichtung, wo du nachher deine Arbeit haben wirst oder den Tag verbringen wirst. Im Sinne, möge Gottes Licht dort erfahrbar sein. Kannst es nochmals über dich streifen, du kannst dich verneigen.
Vielleicht magst du noch etwas lesen aus einem spirituellen Buch, vielleicht dann zu den Asanas und Pranayama übergehen. Dann das Licht ausmachen, mit einem Kerzenausmacher oder mit deiner Hand, ohne die Flamme zu berühren (durch Luftzug).
Das waren einige Tipps für kleine Rituale vor und nach der Meditation. Ähnlich kannst du es auch vor und nach der Yoga Praxis machen.
Dieser Teil der Vortragsreihe über Bhakti Yoga, Entwicklung von Gottesliebe und Vertiefung der Herzensöffnung in der Spiritualität.
Ein schönes Ritual am Morgen ist auch das Arati. Das werde ich dir ein anderes Mal erläutern.
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Auszug aus der Transkription der Yoga Vidya Schulung Videoreihe, Begleitvorträge zur Yogalehrer Ausbildung, von und mit Sukadev Bretz.
Mehr zum ganzheitlichen Yoga findest zu z.B. auch in seinen Büchern „Der Pfad zur Gelassenheit“ und „Die Bhagavad Gita für Menschen von heute“.
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