YVS008 Drei Gunas: Sattwa, Rajas, Tamas

Drei Gunas: Sattwa, Rajas, Tamas

Sattwa: Sattwa ist die Reinheit, das Lichtvolle, das Freudvolle. Sattwa hat mit ‚Sat‘ zu tun, ‚Sat‘ heißt Wahrheit und Sein. Sattwa ist das, was aus dem höchsten Sein kommt und zurückführt zum höchsten Sein führt.

Rajas: Rajas heißt Unruhe, Rajas heißt Bewegung, Aktivität, Nervosität. Raja mit langem ‚a‘ wäre der Herrscher, Rajas im Zusammenhang mit den drei Gunas, mit kurzem ‚a‘ ist Unruhe.

Tamas: Tamas ist Trägheit und Dunkelheit.

Diese drei Gunas bestimmen alles in diesem Universum. Die drei Gunas spielen eine wichtige Rolle in der Vedanta Philosophie und noch eine wichtigere Rolle im Samkhya System, eines der ältesten philosophischen Systeme indischen Ursprungs, darauf wird an späterer Stelle eingegangen.

Drei Gunas & Psyche

Um es am einfachsten zu machen, die menschliche Psyche geht durch drei verschiedene Gemütszustände: Sattwa, Rajas und Tamas.

  • Wenn du einen sattwigen Gemütszustand hast, fühlst du dich leicht, froh, gelassen und in deiner Kraft.
  • Ein rajasiger Gemütszustand heißt, du bist unruhig, du bist getrieben, du hast vielleicht Gier, Ängste, Ärger usw.
  • Ein tamasiger Gemütszustand wäre Trägheit, Schläfrigkeit, Traurigkeit, ein depressiver, dumpfer, dunkler Gemütszustand.

Der Mensch geht immer wieder durch diese drei Gunas. Er kann aber auch etwas tun, dass er häufiger in Sattwa ist, weniger in Rajas und Tamas. Der Mensch kann auch etwas dafür tun, dass auch Tamas und Rajas ein positiver Gemütszustand ist. Ein angenehmer Tamas-Zustand ist eine angenehme Müdigkeit, wo man dann gut schlafen kann. Ein angenehmer Rajas-Zustand ist Tatendrang. Und ein angenehmer sattwiger Gemütszustand ist ein Gemütszustand von Freude, Leichtigkeit, Verbundenheit und Liebe.

Im Yoga wird empfohlen, Dinge zu tun, die Sattwa in dir erhöhen und Dinge zu reduzieren, die Tamas und Rajas erhöhen. Das wirkt sich auf alles Mögliche aus, was du tust. Dies wird in einem anderen Vortrag noch weiter ausgebaut, hier nur kurz erwähnt.

Drei Gunas & Ernährung

Zum Beispiel hat die Ernährung bestimmte Auswirkungen, es gibt bestimmte tamasige Ernährung, Stoffe, die du zu dir nimmst, die deinen Geist insgesamt benebeln, träge machen, Depressivität erhöhen. Es gibt Nahrungsmittel, die dich unruhiger machen ,rajasig, und es gibt Nahrung, die dich sattwiger, leichter macht.

Tamasige Lebensmittel:

  1. Fleisch, denn das ist mit Töten und damit mit Brutalität verbunden, nach dem Tod ist auch kein Prana des Tieres mehr vorhanden, es ist nur noch die Trauer und die Angst des Tieres vor dem Schlachten da. Jemand, der Fleisch isst, hat Schwierigkeiten, seinen Geist in die Meditation zu erheben und hat eine erhöhte Wahrscheinlichkeit depressiv zu werden.
  2. Ähnlich ist es auch mit alkoholischen Getränken und Drogen, sie mögen vorübergehend den Menschen sich angenehmer fühlen lassen, aber tatsächlich stimmen die modernen Forschungen der Psychotherapie und Psychologie darin überein, dass jemand, der Drogen nimmt, noch Jahre später eine um einen Faktor 2–4 erhöhte Wahrscheinlichkeit hat, in eine klinische Depression zu rutschen. Auch das regelmäßige Gläschen Alkohol macht den Menschen nicht dauerhaft fröhlich, sondern erhöht im Laufe des Lebens die Wahrscheinlichkeit depressiv zu werden und erschwert es klar zu denken.

In diesem Sinne gilt es tamasige Nahrung zu reduzieren, am besten ganz sein zu lassen.

Rajasige Nahrung:

  • Dazu würde ein Übermaß an Zucker gehören, Eier usw., die den Geist unruhig machen.
  • Zu scharfe Gewürze, Kaffee, Koffeingetränke.

Das Rajasige wollen wir nicht übertreiben.

Sattwige Nahrung:

  • Salat, Obst, Gemüse, Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte usw.

Wenn du dich selbst in mehr Harmonie befinden willst, wenn du mehr Freude haben willst, wenn du auch in der Lage sein willst, deine positiven Talente zu entwickeln und letztlich Gott zu erfahren, dann achte auf deine Ernährung.

 

Dies waren ein paar Anregungen zu den drei Gunas und insbesondere zu Sattwa, zur Reinheit.

 

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Auszug aus der Transkription der Yoga Vidya Schulung Videoreihe, Begleitvorträge zur Yogalehrer Ausbildung, von und mit Sukadev Bretz.

Mehr zum ganzheitlichen Yoga findest zu z.B. auch in seinen Büchern „Der Pfad zur Gelassenheit“ und „Die Bhagavad Gita für Menschen von heute“.

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