Wann ausatmen? Die Frage kann sich auf Verschiedenes beziehen, zum einen in der Bewegung – wann atmest Du ein – wann aus? Und sie kann sich darauf beziehen bei Atemübungen. Ich will mal beginnen bei Pranayama, bei Atemübungen.
Es gibt zum Beispiel Kapalabhati, das ist die Schnellatmung, dort hältst Du die Luft an und dann ist manchmal die Frage: Wann ausatmen nach der Yogaübung Kapalabhati? Hier wäre der Tipp: Halte die Luft solange an wie angenehm und danach atme aus. Du machst es nicht so wie bei einem Apnoe Training, also dem Luftanhaltetraining, wo Du die Luft so lange anhältst wie irgendwie möglich, sondern halte die Luft an, solange wie angenehm und wenn Du ausgeatmet hast, solltest Du danach normal weiteratmen können. Wenn Du nach dem Ausatmen ein bisschen außer Atem bist, hast Du vielleicht ein bisschen zu lange gewartet.
Da passiert nichts schlimmes, aber die Empfehlung ist: Halte die Luft nur so lange an, wie es angenehm ist. Genauso ist es auch in der Wechselatmung, einer anderen Yogaübung, dort machst Du einen bestimmten Rhythmus: Du atmest ein – hältst die Luft an – atmest aus, normalerweise gibt es dort ein bestimmtes Verhältnis, zum Beispiel 4 Sekunden einatmen, 8 Sekunden anhalten, 8 Sekunden ausatmen. Bei der Wechselatmung findest Du einen Rhythmus, der für Dich angenehm ist und dann atmest Du eben in diesem Rhythmus aus.
Yoga – wann ausatmen in den Bewegungen? Vielleicht kennst Du’s vom Krafttraining, im Krafttraining gilt typischerweise – in der Anstrengung atmest Du aus. Also, wenn Du zum Beispiel ein Gewicht hebst, beim Heben atmest Du aus und beim runter nehmen atmest Du ein. Das ist mindestens die populärere Variante. Wie ist es im Yoga?
Im Yoga ist das Ausatmen oft verbunden mit der Bewegung des Körpers. Und typischerweise: Dann, wenn der Körper nach hinten geht, atmest Du ein, wenn Du nach vorne gehst, atmest Du aus. Also zum Beispiel beim Sonnengruß: Du atmest aus, wenn die Hände vor dem Brustkorb zusammen gehen, Du atmest ein, wenn Du die Arme nach hinten gibst, Du atmest aus, wenn Du Dich nach vorne beugst, Du atmest ein, wenn Du den Kopf hebst und das Bein nach hinten gibst. Du hältst an, wenn der Kopf gerade ist, Du atmest aus, wenn Du nach unten gehst, Du atmest ein, wenn Du in die Kobra gehst und so weiter. Also – wann immer Du Dich nach hinten beugst, atmest Du ein, wenn Du Dich nach vorne beugst, atmest Du aus.
Sehr häufig läuft es beim Yoga dann auch darauf hinaus, dass Du Dich beim Einatmen etwas anstrengst, weil tendenziell Rückbeugen anstrengender sind als Vorwärtsbeugen. Das mag dem sportlichen Training widersprechen, aber es ist mehr eine Frage des Atmungssystems. Wir wollen beim Yoga tief atmen und so, wenn wir uns nach hinten beugen, atmen wir ein, nach vorne atmen wir aus. Und dann bei den anderen Übungen, wo es nicht so auf die Lungen ankommt, hängt es von der Yogaschule ab, bei uns zum Beispiel, bei Yoga Vidya zum Beispiel bei den Beinhebungen, beim Einatmen heben wir das Bein und beim Ausatmen senken wir das Bein. Aber es gibt andere Traditionen, die heben das Bein beim Ausatmen und senken es beim Einatmen. Bei manchen Übungen ist es nicht wirklich wichtig, wann Du ein- und ausatmest, sondern, dass Du Bewegung und Atmung harmonierst und zusammen bringst. Mache es vielleicht so, wie es sich für Dich stimmig anfühlt, aber vor allen Dingen, beim Yoga ist oft wichtig Atmung und Körperbewegung parallel zu machen und das hilft zu größerer Bewusstheit, intensiverer Erfahrung.
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