Kundalini-Erweckungserfahrungen sind nicht so häufig, kommen aber bei einigen Aspiranten bei Yoga Vidya durchaus vor. Ich selbst habe ja seit 1981 intensiv Pranayama geübt und machte viele Kundalini-Erweckungserfahrungen. Die meisten der Erfahrungen, die Swami Sivananda in seinem Buch „Kundalini Yoga“ beschreibt, habe ich tatsächlich selbst erlebt und über vieles davon habe ich ja auch in meinem Buch geschrieben „Die Kundalini Energie erwecken“. Wenn ich also über Kundalini- Erweckungserfahrungen spreche, dann ist das keine Theorie, sondern auch etwas, was ich selbst erfahren habe.

Zwischen 2002 und 2008 war eine besondere Zeit für Kundalini Yoga bei Yoga Vidya. Ich weiß bis heute nicht, warum das wirklich so war, aber recht viele Menschen machten Kundalini-Erweckungserfahrungen mit Kriyavati, also automatischen Bewegungen, automatischen Asanas, automatisches Pranayama, automatisches Mantra-Wiederholen, veränderte Bewusstseinszustände und vielem mehr. Diese traten bei Teilnehmern der Yogalehrer-Intensivausbildungen, bei Kundalini Yoga Seminaren, beim fortgeschrittenen Pranayama und sogar im normalen Satsang auf. Ich hatte schon Swami Vishnu-devananda gefragt, wie man mit Kundalini-Erweckungserfahrungen umgehen sollte und habe so wertvolle Tipps von Swami Vishnu bekommen.

Ich habe viele Bücher über Kundalini Yoga gelesen, bis vor ein paar Jahren habe ich jedes Buch über Kundalini Yoga gelesen, was mir in die Hände gefallen ist. Ein Buch von Lee Sannella sowie ein Vortrag eines Yogalehrers namens Rudra im Rahmen eines Kongresses haben dann meine Vorgehensweise im Umgang mit Kundalini-Erweckungserfahrungen besonders geprägt. Charakteristisch ist dabei das tiefe Vertrauen in die kosmische Intelligenz, die sich in Kundalini-Erweckungserfahrungen manifestiert. Also, Kundalini-Erweckung nicht als etwas, wovor man Angst haben muss, sondern eine Dankbarkeit. Der Aspirant kann Dankbarkeit und Bhakti, Hingabe, üben, sich an den Meister und die göttliche Energie wenden, um Führung bitten und geschehen lassen.

Der Aspirant kann lernen, die Erfahrungen zuzulassen oder auch nicht. Also er kann lernen, die Erfahrungen auch zu steuern und zu kontrollieren, je nachdem ob es im entsprechenden Kontext angemessen ist oder auch nicht. Von besonderer Wichtigkeit sind dabei Reinigung, sattviger Lebensstil, erdende und kühlende Übungen. So hat sich bei Yoga Vidya eine spezielle Weise des Umgangs mit Kundalini-Erweckungserfahrungen entwickelt, die sehr, sehr hilfreich ist. Dieser spezielle Yoga Vidya Stil beim Umgang mit Kundalini-Erweckung hat sich als besonders hilfreich erwiesen bei Menschen, die schon vorher Yoga praktiziert haben und bereit sind, auch das umzusetzen, was man ihnen lehrt.

Menschen, die automatische Kundalini-Erweckung erlebt haben oder deren Kundalini durch Praktiken anderer Traditionen aktiviert wurde, sind oft leider nicht bereit, sich auf die Yoga Vidya Techniken einzulassen und erwarten eher ein Art magischer Kundalini-Beherrschungstechnik oder Abstellungstechnik. Das können wir bei Yoga Vidya nicht anbieten, sondern wir können solide Praktiken anbieten, die helfen, dass die Kundalini-Energie gut und harmonisch fließen kann und natürlich zwischendurch auch mal das tut, was sie tun will.

Seit 2008 hat sich der Prozentsatz an Aspiranten, die intensive Kundalini-Erweckungserfahrungen haben, bei Yoga Vidya wieder reduziert oder ich müsste sagen, hat sich die Menge an Aspiranten, die dramatische Kundalini-Erweckungserfahrungen haben, reduziert. Die Erfahrungen sind inzwischen meist eher milder und harmonischer und leichter zu steuern und für die meisten ist das so auch angenehmer. So brauchst du auch keine Angst zu haben, Kundalini Yoga zu praktizieren, im Gegenteil, du kannst dich darauf freuen. Über Kundalini Yoga bekommst du mehr Energie, du spürst, wie die Energien fließen, du bekommst einen klareren Geist, du hast mehr Ausstrahlung, kannst mehr bewirken, deine Augen werden klarer, deine Meditation wird tiefer, du spürst Gott leichter. Nicht umsonst sind viele der engen Yoga Vidyaner, also der langjährigen Mitglieder der Yoga Vidya Lebensgemeinschaft, wie auch der engeren Schüler von Yoga Vidya solche, die regelmäßig intensiv Pranayama praktizieren und regelmäßig auch zu den Kundalini Yoga Seminaren kommen.

Kundalini Yoga, eine besonders machtvolle Technik, um wirklich intensive Erfahrungen zu machen, seine Schwingungsebene oben zu halten und Gott zu erfahren. Ich spreche auch gerne davon, oder nicht nur ich, sondern so hat es Swami Vishnu gerne gesagt: „Um Gott zu erfahren, muss dein Schwingungslevel hoch sein.“ Letztlich ist alles göttlich, aber um Gott wirklich zu erfahren, musst du deine Schwingung subtil und erhaben machen, die höheren Chakras müssen geöffnet werden, dann ist die Erfahrung Gottes nicht nur eine Theorie, es ist nicht nur ein Glauben, es ist nicht nur ein intellektuelles Konstrukt, sondern lebendige und tatsächlich Erfahrung. Daher mein Tipp, übe Pranayama, übe intensiv Pranayama, lasse dich auf Kundalini Yoga ein, übe die Kundalini Yoga Meditationstechniken, praktiziere Asanas, indem du sie lange hältst, mit Mantras und Chakra-Konzentration verbindest.

Übe Kapalabhati, Wechselatmung mit Bandhas, Samanu-Konzentration, übe Bhastrika, die Bhastrika-Mudra-Reihe und die Chakra-Leiter immer wieder oder immer wieder mal für eine Woche ganz besonders intensiv, übe jeden Tag eine halbe Stunde Pranayama, jeden Tag eine halbe Stunde Asanas, jeden Tag eine halbe Stunde Meditation, du wirst merken, dein spiritueller Fortschritt wird stark sein, spürbar sein. Und wann immer du merkst, dass du nicht mehr so tiefe Motivation für Spiritualität hast, dann intensiviere deine Praktiken. Intensiviere die Praktiken und übe wieder mehr. Wenn du mehr praktizierst, steigt dein Schwingungslevel. Wenn der Schwingungslevel steigt, dann spürst du wieder Gott. Wenn du Gott spürst, willst du ihn noch mehr spüren.

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