Ein besonderer Schwerpunkt bei Yoga Vidya ist Kundalini Yoga und zwar Kundalini Yoga im klassischen Sinne verstanden, mit einem besonderen Schwerpunkt auf Hatha Yoga, insbesondere auf Pranayama. Swami Sivananda war ja der Yogameister des 20. Jahrhunderts, der Pranayama ganz besonders stark propagiert hat. Vor Swami Sivananda wurde oft Pranayama unter dem Siegel der Verschwiegenheit gelehrt. Man findet zwar schon in den alten Schriften Hinweise auf Pranayama, es wird darüber gesprochen, dass Yogis und Yoga-Interessierte sich in die Einsamkeit zurückgezogen haben, um Kumbhaka zu üben, was oft übersetzt wird, die jahrelang die Luft angehalten haben, aber eigentlich heißt das, sie haben jahrelang intensives Pranayama geübt, Kumbhaka ist ja auch ein anderer Name für Pranayama.

Man findet das schon in den alten vedischen Schriften, man findet es in der Mahabharata, in der Ramayana. Und so findet man, dass Pranayama als besonders wichtig angesehen wurde. Man findet dort auch Beschreibung, dass über intensives Pranayama die Menschen Siddhis bekommen haben, besondere außergewöhnliche Kräfte. Diese konnten sie nutzen, um spirituell voranzukommen, diese konnten sie nutzen, um Vision Gottes zu bekommen, diese konnten sie nutzen, natürlich auch, um Macht zu bekommen und davor wird immer wieder gewarnt.

Swami Sivananda war jemand, der erkannt hat, wie wichtig Pranayama ist und wie wichtig es ist, über Pranayama auf die Chakras, die Nadis einzuwirken. Swami Sivananda wollte auch die klassischen Übungen nutzen für Nadis und Chakras und Kundalini-Erweckung. Es war ja die Zeit, wo alle möglichen anderen esoterischen, damals okkultistische, Praktiken geübt wurden und wo auch in der theosophischen Gesellschaft einer namens Leadbeater verschiedene Lehren über Chakras verbreitet hat und so haben die Inder, insbesondere Swami Sivananda, Anstrengungen unternommen, das klassische Yoga in den Westen zu bringen.

Und Swami Sivananda war also einer, der zum einen selbst intensiv praktiziert hat. Es heißt von ihm, dass er bis 1963, kurz vor seinem Maha Samadhi, wirklich jeden Tag eine Stunde Pranayama geübt hat, mindestens beschreibt Swami Venkateshananda das so. Das ist interessant, selbst nach seiner Gottverwirklichung hat er jeden Tag eine Stunde Pranayama praktiziert. Dies zeigt, für wie wichtig Swami Sivananda das Pranayama gehalten hat. Krishna sagt ja in der Bhagavad Gita, dass große Meister ein Beispiel sind für ihre Schüler.

Swami Sivananda hat sich eben nicht ausgenommen von seinen Lehren für seine Schüler, sondern er hat selbst praktiziert. Als er mal gefragt wurde: „Meister, was sind denn die wichtigsten Lehren?“ Da sagte er: „Mein Leben sind meine Lehren.“ Und zum Leben von Swami Sivananda gehörte auch Pranayama. Und so ist Pranayama und Kundalini Yoga ein wichtiger Aspekt der spirituellen Praxis. Dazu möchte ich dich inspirieren und ich werde beim nächsten Mal dort etwas mehr darüber sprechen.

E-Mail an mich, wenn Personen einen Kommentar hinterlassen –

Sie müssen Mitglied von Yoga Vidya Community - Forum für Yoga, Meditation und Ayurveda sein, um Kommentare hinzuzufügen.

Bei Yoga Vidya Community - Forum für Yoga, Meditation und Ayurveda dabei sein