Yoga Sutra 2.14

„Sie haben Vergnügen oder Schmerz als ihre Frucht, je nachdem, ob ihre Ursache Tugend oder Laster ist.“ Die verschiedenen sozialen Situationen, Lebensspannen und Erfahrungen, von denen Patanjali gesprochen hat, kann man als vergnüglich oder als schmerzhaft empfinden. Und hier sagt Patanjali, je nachdem, ob wir tugendhaft oder lasterhaft gehandelt haben, sind die resultierenden sozialen Situationen, Lebensspannen und Erfahrungen entweder vergnüglich oder schmerzhaft. Dies ist ein Aspekt des Karmas. Patanjali wird noch weitere Aspekte des Karmas beschreiben. Wenn wir etwas tun, um anderen etwas Gutes zu tun, dann wird uns später Gutes geschehen. Wenn wir etwas tun, um anderen zu schaden, dann wird später uns geschadet werden. Das ist ein Grund, weshalb du Gutes tun kannst. Und du brauchst auch keine Angst zu haben, dass, wenn du Gutes tust, du ausgenutzt wirst. Oder du brauchst auch nicht selbst Rache zu üben an jemand anderen, um ihm eine Lektion zu erteilen. Das erledigt letztlich das Karma von selbst. Gutes wird Gutes zur Frucht haben, Böses wird Böses zur Frucht haben. Dies ist natürlich nur ein Aspekt des Karmas. Aber ein Aspekt, der dir hilft, von Schuldgefühlen frei zu werden, denn du weißt, wenn du was Falsches getan hast, wirst du die Konsequenzen ernten. Und einem anderen kannst du auch nur das zufügen, was irgendwo in seinem Karma ist. Du wirst die Konsequenzen durchaus ernten, die anderen ebenso. So heißt es auch im Alten Testament: „Mein ist die Rache, spricht der Herr.“ Dies soll besagen, es liegt nicht an uns, Rache zu üben oder anderen eine Lektion zu erteilen. Das geschieht schon. Oder Jesus sagt auch: „Es muss ja Übles kommen, aber wehe dem, durch den es geschieht.“ Du musst dein Karma ernten und dazu gehört auch weniger Vergnügliches. Und der, der es dir zufügt, der ist nicht der, gegenüber dem du dann böse sein musst oder gegenüber dem du Rache üben musst. Auf eine gewisse Weise tut er dir einen Gefallen. Er bringt dich in die Situation, die für dich notwendig ist. Im Gegenteil kannst du Mitgefühl mit ihm haben. Er tut dir was Schlechtes. Vielleicht sogar im vollen Bewusstsein. Er hilft dir, deine Erfahrung zu machen. Er selbst schafft sich damit neues Karma. Lerne es, Mitgefühl zu haben mit dem, der dir Schlechtes tut. Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3.
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