Yoga Sutra 1-37

Durch Konzentration auf jemanden, dessen Geist den Bereich von Gier und Verhaftung transzendiert hat, kommt Klarheit. Patanjali, Yoga Sutra, 1-37 Denke öfters an große Meister, große Meisterinnen. Lies die Biographien von großen Meistern, oder schaue dir Videos an, seien es Internet-Filme, seien es DVDs, oder wie auch immer du sie bekommen kannst. Wir leben in einem Zeitalter, wo wir so viel Wissen haben. Die meisten Menschen umgeben sich mit Informationen über die Schlechtigkeiten der Welt. Es ist eine große Nachricht wert, wenn ein Mensch einen anderen umgebracht hat, wenn ein Unfall passiert ist, wenn ein Krieg ausgebrochen ist. Und es ist auch wichtig, sich dieser Dinge bewusst zu werden, auch Vairagya zu entwickeln, Verhaftungslosigkeit, und zu erkennen, das Relative ist nicht fröhlich. Aber genauso wichtig – und ich meine, noch wichtiger -, ist es, sich auf die Menschen zu konzentrieren, die das Höchste erreicht haben. Denke an Swami Sivananda, denke an Ramakrishna, an Anandamayi Ma, an Jesus, an Buddha, an so viele Heilige und Weise, wie ihr Leben war. Werde dir bewusst, daß diese Menschen den Bereich von Gier und Verhaftung transzendiert haben, daher voller Freude und voller Liebe waren und sind. Denke auch manchmal, daß du selbst jemand sein kannst, dessen Geist den Bereich von Gier und Verhaftung transzendiert hat. Yogis sagen, daß wir uns solange wieder inkarnieren, bis wir zu dieser Vollkommenheit kommen. Du kannst überlegen: wie werde ich sein, wenn ich vollkommen geworden bin? Nicht vollkommen im Sinne des Körpers, der Körper wird weiter Höhen und Tiefen haben, wird gesund sein und krank sein, es wird ihm besser gehen und weniger gut gehen. Auch die Emotionen werden vielleicht das eine oder andere Hoch und Tief haben. In dieser relativen Welt gibt es keine Vollkommenheit. Aber du kannst dir vergegenwärtigen, wie wäre ich, wenn mein Geist den Bereich von Gier und Verhaftung transzendiert hat, wenn ich mir des Höchsten bewusst geworden bin, wenn ich uneigennützige Liebe zu allen empfinde, wenn ich die Gegenwart des Göttlichen überall spüre. Sei dir bewusst: dieser Zustand ist deine Zukunft, dort kommst du irgendwann hin. Und da aus dieser Zukunft die Ewigkeit wird, wirst du in diesem Zustand sehr lange sein. Dein momentaner Zustand, der vielleicht von Gier und Verhaftung bis zu einem gewissen Grade geprägt ist, ist nur vorübergehend, und im Verhältnis zur Ewigkeit sehr kurz. Und da du langfristig den Bereich von Gier und Verhaftung transzendiert haben wirst, und dort dann in der Ewigkeit sein wirst, ist das deine wahre Natur, das andere ist nur vorübergehend. Du brauchst dich deshalb nicht unter Druck zu setzen, diesen Bereich so schnell zu verlassen, aber sei dir bewusst: deine wahre Natur ist jenseits des Bereichs von Gier und Verhaftung. Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3.
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