Wirkung eines Mantra

Om Namah Shivaya


Im klassischen Yoga spielen Mantras eine ganz besondere Rolle. Wir singen hier Mantras in den Satsangs, wir wiederholen Mantras zu Anfang und zum Ende jeder Yogastunde. Die verbreitetste Meditationstechnik weltweit ist vermutlich die Mantrameditation und das aus guten Gründen. Mantra hat viele Aspekte und in den Mantra Shastras, den Schriften, die die Mantras erläutern, werden von sechs Hauptaspekten des Mantras gesprochen. Da gibt es zum einen den Rishi. Der Rishi ist der Meister, dem dieses Mantra enthüllt wurde.

Mantras wurden nicht irgendwo zusammengestellt, Mantras entstehen nicht in jedem Moment, sondern es gab große Rishis, große Yogameister in grauer Vergangenheit, die waren in tiefer Meditation im Überbewusstsein und in diesem Überbewusstsein ist ihnen ein Mantra offenbart worden. Sie haben dieses Mantra an ihre Schüler gegeben und diese Schüler haben mit der Wiederholung des Mantras auch dieses Überbewusstsein erreicht. Sie wurden so selbst zu Meistern und haben wiederum dieses Mantra dann an ihre Schüler gegeben. Und so, nur diese Mantras, die wirklich über Jahrtausende hinweg Schüler zur Selbstverwirklichung, zum Überbewusstsein, zum Gottesbewusstsein, zur Selbstverwirklichung geführt haben, die sind dann weitergegeben worden.

So also, wenn wir ein Mantra wiederholen, können wir sicher sein, gerade wenn es ein klassisches Mantra ist, dass man mit diesem Mantra in höhere Bewusstseinszustände kommen kann. So wie es eben in früheren Zeiten war, wie es heute vielen Menschen ergeht, so können auch wir damit in diese höheren Bewusstseinszustände kommen. Es wird auch angenommen, dass ein Mantra nicht nur in der physischen Welt existiert, sondern eben auch in der Feinstoffwelt. Und wenn wir ein Mantra wiederholen, verbinden wir uns mit den vielen Menschen, die in der Vergangenheit und heute das Mantra wiederholen und werden so, man kann sagen, mit einem kollektiven Kraftfeld verbunden und das ermöglicht es auch, tiefer in die Meditation zu gehen.

Zweiter Aspekt des Mantras ist Matra. Matra heißt, der Klang des Mantra. Wenn wir ein Mantra wiederholen, hat es auch einen Klang, den können wir physikalisch definieren, auf einem Oszillographen sichtbar machen. Und Klänge haben eine bestimmte Kraft und eine bestimmte Macht. Jedem Mantra entspricht ja auch ein bestimmtes Yantra, ein geometrisches Symbol. Und das Interessante ist, wenn wir die Mantras heutzutage auf einem Oszillographen sichtbar machen oder auch mit bestimmten anderen technischen Mitteln sichtbar machen, entspricht der Klang des Mantras oder das Bild des Klanges des Mantras eben auch diesen Yantras. Wenn wir also ein Mantra wiederholen, der Klang an sich hat eine besondere Kraft.

Deshalb kann ein Mantra auch nicht übersetzt werden, sondern das Mantra hat als Klang an sich eine Kraft. Auch Menschen, die gar nicht die Bedeutung eines Mantras verstehen, wenn sie das Mantra bewusst wiederholen, werden eine tiefe Erfahrung dort haben. So ähnlich wie auch jemand, der keine Musiktheorie kennt, wird dennoch, wenn er eine Musik hört, davon beeinflusst werden und wird in eine bestimmte Stimmung versetzt werden. Wir brauchen also nicht die Mantratheorie zu kennen, wenn wir das Mantra hören, können wir seine Wirkung spüren. Manchmal kann es natürlich hilfreich sein, etwas mehr über das Mantra zu wissen.

Dritter Aspekt des Mantras ist Bija, die Essenz des Mantras. Wohin wollen die Mantras uns hinführen? Und die Bijas der klassischen Mantras, die wir wiederholen, ist letztlich die Selbstverwirklichung. Es gibt auch Mantras z.B. für mehr Energie, es gibt Mantras für jedes Chakra, es gibt die Bija Mantras für ein konkretes Chakra, es gibt Mantras, um bestimmte Einflüsse von astrologischen Konstellationen zu harmonisieren oder wieder auszugleichen. Wir hier bei Yoga Vidya, wir rezitieren hauptsächlich Mantras, deren Bija, deren Essenz es ist, einen in höhere Bewusstseinszustände zu führen, und auf dem Weg dorthin alle Aspekte unseres Wesens zu harmonisieren. Vierter Aspekt des Mantras ist Ishta Devata. Das heißt, die konkrete Bedeutung eines Mantras. Jedes Mantra hat auch eine psychologische Wirkung. Wenn wir z.B. das Mantra wiederholen „Om Aim Saraswatyai Namah“, dann hilft das, um die künstlerischen Aspekte, die kreativen Aspekte zu stärken. Wenn wir ein Mantra wiederholen wie „Om Namo Narayanaya“, das ist ein Mantra, welches die Friedenskraft in uns und um uns herum stärkt. Wenn wir ein Mantra wiederholen wie „Om Namah Shivaya“, das erhöht die Fähigkeit, in die Meditation zu gehen. Nächster Aspekt des Mantra ist Shakti. Shakti ist die Kraft eines Mantras.

Wenn wir ein Mantra wiederholen, entsteht dort eine Shakti, eine Mantra-Kraft. Und das ist auch das Interessante, manchmal ist man in der Meditation sehr konzentriert, ganz klar, dort erfährt man viel Kraft und viel Frieden und viel Freude. Es gibt aber auch Phasen, wo man nicht ganz so konzentriert ist. Und das Faszinierende ist, wenn man ein Mantra wiederholt in der Meditation, dann hat man danach mehr Energie im Lauf des Tages, als wenn man das Mantra nicht wiederholt hätte. Selbst wenn man nicht so konzentriert war, selbst wenn man während der Meditation nicht allzu viel gespürt hat. Mantrawiederholung erhöht zunächst mal im Astralkörper, in den Chakras, in den Nadis, also in den Energiekanälen und den Energiezentren unseren Pranalevel und das spürt man dann im Lauf der nächsten Stunden des Tages. Also, ein Mantra hat eine Shakti. Und wir haben ja bei Yoga Vidya viele verschiedene Meditationstechniken, aber die meisten der Meditationstechniken, die wir mindestens in Anfängerseminaren unterrichten und die meisten auch in Yogalehrerausbildungen, haben eines gemeinsam, sie sind Techniken, die auch das Prana aktivieren und damit auch Techniken sind, die selbst funktionieren, wenn man mal eine Phase hat, wo es nicht so einfach ist, sich zu konzentrieren. Prana aktivierende, Shakti aktivierende und im besonderen Maße trifft das für die Mantrameditation zu.

Gut, als letztes gibt es Kilaka, das heißt, ein Mantra hat eine reinigende Wirkung. Wir haben alle möglichen Unreinheiten, wie man es so nennt. Also, der physische Körper hat vielleicht durch schlechte Ernährung und vieles andere, das man vielleicht irgendwann in seinem Leben gehabt hat, alle möglichen Unreinheiten. Die werden durch Mantra gereinigt. Wir haben vielleicht Blockaden im Astralkörper, in den Nadis, in den Chakras. Vielleicht durch irgendwelche Erfahrungen, die wir hatten, auch wieder durch irgendwas, was sich in diesem oder vielleicht sogar in früheren Leben festgesetzt hat und Energieblockaden in den Energiekanälen sind, oder Chakras sind zu. Ein Mantra hat die Fähigkeit, diese Nadis zu öffnen, Energien zum Fließen zu bringen, Chakras zu öffnen, dabei auch uns in Kontakt zu bringen mit unseren tieferen Fähigkeiten.

Menschen haben oft emotionale Blockaden. Sei es aus Ängsten, sei es aus schwierigen Erfahrungen in diesem Leben, oder wer weiß, vielleicht aus einem früheren Leben. Auf jeden Fall haben wir emotionale Blockaden und ein Mantra hilft, diese Blockaden zu lösen. Menschen haben manchmal geistige Blockaden, Vorurteile, irgendwelche Denkgrenzen. Ein Mantra hilft, dass auch diese Blockaden langsam gelöst werden. Man wird sich dessen manchmal bewusst und irgendwann kommt es dann zu einer großen Weite. Letztlich haben wir spirituelle Blockaden, das heißt, wir identifizieren uns mit etwas Begrenztem, und das Mantra hat die Fähigkeit, auch diese Identifikation aufzulösen, so dass wir schließlich erfahren, was wir wirklich sind, ewig, unendlich, absolutes Bewusstsein.

Das ist nicht eine Theorie, das ist kein Glauben, sondern es ist eine lebendige Erfahrung, die wir machen können, wenn wir meditieren. Jede Meditation will uns in diese Transzendenz führen, in das, was über alle Identifikation, über Zeit und Raum hinausgeht. Und Mantrameditation hat das ganz besonders als Ziel, dass wir über alle kleinen Identifikationen hinauswachsen und erfahren das, was ewig und unendlich ist. Das geht nicht immer so schnell. Schnell geht in jedem Fall, dass wir mehr Shakti, mehr Energie haben. Schnell geht auch, dass wir irgendwo erfahren, es gibt eine höhere Wirklichkeit, mit der wir Verbindung aufnehmen können. Schnell geht auch, dass wir in der Lage sind, kleinere Grenzen zu überwinden, dass wir neue Kraft haben, um an kleinen Dingen zu arbeiten. Aber langfristig gesehen erfahren wir die Einheit mit dem Unendlichen.


Hari Om Tat Sat

 

 

Unbearbeitete Niederschrift eines Kurz-Vortrags mit Sukadev Bretz. Gehalten im Rahmen eines Satsangs nach der Meditation bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Infos:

 

 

 

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Kommentare

  • @Olaf, dein Schriftverhalten zeigt was von deinem Status - Scheinheilig sich rausreden nennt man solch verhalten, was du hier jetzt präsentierst.....ein yogî steht darüber....dann steh du mal darüber, der Du damit hast angefangen. Das wird dir nicht gelingen, denn die, die mit Steinen schmeißen empören sich, das die anderen sich wehren.

  • Om Namah Shivaya!
    @Dieter - ein Yogi steht einfach über solchen Worten wie kleinlich, (das noch nicht mal böse gemeint war!
    Santosha!
    Hari Om Tatsat!
    Om Shanti Olaf

  • @Olaf, lese dir mal zur Erfrichung deiner G - Zellen, dein Schriftwechsel durch !

  • @Olaf, vergesslich bis du auch noch, nixda Projektionen! das sind deine Worte > @Dieter sei nicht kleinlich! <
    Nicht verstehst was ich Dir sagte, jetzt auch noch deine Worte anderen in die Schuhe schieben....schlechtes karman ( ist nicht mein karman )

  • Om Namah Shivaya!
    @Dieter - bezichtigen? Es sind Deine Projektionen!
    Om Shanti Olaf
  • @Olaf. selbst nicht verstehen....andere aber der Kleinlichkeit usw. beziechtigen. ( ist nicht mein karma)

  • Om Namah Shivaya!
    Lieber Dieter. Ich bin meistens immer bei der Sache, habe aber immer noch nicht verstanden, was Du aussagen wolltest.
    Om Shanti Olaf

  • @Olaf. 1. bin ich nicht kleinlich 2. Du solltest weiter bei der Sache bleiben. 3. Ich habe Dir lediglich deine >ich habe das auch nicht behauptet.< klar gemacht, da Du den Faden verloren hattest ! Dem Sachverhalt ist doch ganz leicht zu folgen !

  • Om Namah Shivaya!
    @Dieter sei nicht kleinlich!
    LANG ist jetzt tibetisch ebenso wie Onkel und Tante deutsch ist. Wir können natürlich auch zu Oheim und Muhme zurückkehren und das Wort Armee durch Streithaufen ersetzen, so wie es die Brüder Grimm vorgeschlagen haben. Und die Engländer könnten auch mal 70% ihres Wortschatzes, also alles überflüssige romanische gleich mit streichen!
    Om Shanti Olaf

  • @Olaf..Der Sachverhalt ist, dass Du gesagt hast, ng sei tibetisch das ist falsch oder anders Ausgedrückt nicht richtig, das ist es, was ich meinte mit > Es hörte sich so von Dir an< weil Du ja sagtest, ng, sei tibetisch, also lässt diese Äusserung vermuten, das Du Grammatik und Phonetik des samskrit kennst - das ist der Rote Faden, alles verstanden ? !

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