Hallo und herzlich willkommen zu einem Vortrag aus der Reihe „Tod und Sterben“. Ich habe ein Buch geschrieben, „Karma und Reinkarnation“, in dem ich über Trauerarbeit, Gebete und Rituale für Verstorbene gesprochen habe. Ich gebe auch Seminare zum Thema. Deshalb kann dies jetzt nur eine kurze Antwort sein. Es gibt auf unseren Internetseiten sehr viel mehr Tipps und ausführlichere Antworten.

Zunächst einmal: Wie kann man den Tod eines geliebten Menschen verarbeiten?
Mein Tipp wäre, bevor du an dich selbst denkst, denke zunächst an den Menschen, der dich verlassen hat. Im Yoga gehen wir davon aus, dass der, der gestorben ist, noch weiter lebt. Nicht mit dem physischen Körper, denn den physischen Körper hat er verlassen. Die ersten Tage und Wochen befindet er sich in einem Zwischenreich, einer erdnahen Ebene. In dieser Zeit kann er Gebete gebrauchen, Mantras, Rituale und Lichtgedanken. So wäre es gut, dass du während der ersten Tage und Wochen, nachdem der geliebte Mensch physisch gestorben ist, Lichtenergie schicken kannst. Selbst wenn der Tod schon länger her ist und du immer noch an diesen Menschen denkst, dann ist es auch nie zu spät für dieses Vorgehen. Auf unserer Internetseiten findest du Tipps für Rituale die du für Verstorbene ausführen kannst. Tipps für Gebete für Verstorbene und auch Mantras für Verstorbene. Es hilft dem anderen, wenn du ihm Lichtgedanken schicken kannst, Positives schicken kannst. Letztlich hilft es auch dir, wenn du erkennst, dass du in dieser Phase eine wichtige Funktion hast.

Im reformierten Christentum gibt es beispielsweise das schöne Gebet: „Bitte wandele die Trauer um das was verloren gegangen ist, in Dankbarkeit um, für das was geschenkt wurde“. Auch so kannst du darüber nachdenken was du verloren hast, aber auch darüber, was dir geschenkt wurde. Manchmal ist es hilfreich, dem geliebten Menschen einen Abschiedsbrief zu schicken. Du kannst ihn entweder feierlich verbrennen oder du kannst ihn vergraben, oder was immer dir stimmig erscheint.
Du kannst dem geliebten verstorbenen Menschen noch einmal alles schreiben. Wofür du dankbar bist, über gemeinsame Erlebnisse, über Dinge, die du bedauerst. Vielleicht kannst du ihm auch schreiben, dass du ihm das eine oder andere vergibst, an Dingen, die weniger gut gelaufen sind. Auch das hilft. Besonders, wenn du dich nicht verabschieden konntest, kannst du dich mit einem Brief nochmals verabschieden.
Im Yoga sagen wir, dass der Verstorbene weiter da ist. Letztlich wird der Geist des Briefes, deine Gedanken sie oder ihn erreichen.

Ansonsten gibt es die Theorie der Trauerprozesse. Diese haben sich innerhalb der empirischen Forschung nicht für alle Menschen als gültig erwiesen. Trotzdem kann man sie etwas typisieren. Die erste Phase ist z.B. die Phase der Negierung. Das heißt, man denkt, dass man den Verstorbenen noch immer sieht und spürt. Man kann nicht glauben, dass er verstorben ist.

Die zweite Phase ist die Phase der intensiven Emotionen, der chaotischen Emotionen, wo vielleicht Wut, Zorn, Angst, Trauer und Verzweiflung sich abwechseln. Manchmal mit Freude, dass sich nun etwas Neues manifestiert, und dem daraus resultierenden schlechten Gewissen. Dies sind chaotische Emotionen. Wenn du durch diese Phase hindurch gehst, sei dir bewusst, dass dies ein wichtiger Teil des Trauerprozesses ist und es ist okay und gut.

Die dritte Phase ist oft eine Phase des Rückzuges, eine Phase der stillen Trauer. Innerhalb derer aber auch heftigere Emotionen kommen können. Dem folgt die Phase der Idealisierung, in der man den Verstorbenen über alle Maßen großartig findet. Irgendwann erfolgt das Abfinden mit dem was ist und die schrittweise Öffnung für das neue Leben.

Das alles braucht seine Zeit. Je nachdem wie nahe ihr euch gestanden habt und wie du emotional gestrickt bist, kann dies zwischen ein paar Wochen oder Monaten dauern. Man spricht in diesem Zusammenhang auch gerne vom Trauerjahr. Meistens brauchen Menschen einige Wochen, Monate, ein Jahr oder auch zwei bis drei Jahre, bis man den Tod eines geliebten Menschen auf diese Weise verarbeitet hat.

Wenn du aber an Reinkarnation und Karma glaubst, dann geht der Trauerprozess schneller voran. Wenn du weißt, ihr habt euch schon oft getroffen und habt euch schon in sehr vielen Inkarnationen miteinander verbunden, und ihr werdet euch vielleicht auch künftig wieder treffen, dann empfindet man das als nicht so tragisch.
Es ist dem Gedanken ähnlich, dass du im Urlaub ein paar Wochen von einem geliebten Menschen getrennt bist und weißt, dass die Wiedersehensfreude um so größer sein wird.
Im Yoga gehen wir davon aus, wenn das gemeinsame Karma noch nicht zu Ende ist, dann werdet ihr euch nach dem physischen Tod wieder treffen. Es ist also nur eine gewisse Zeit, in der du nun intensiv leben und Neues erfahren kannst, in einem Leben ohne diesen geliebten Menschen. Später wirst du ihn wieder treffen.

Soweit zum Thema „Tod eines geliebten Menschen“. Es gibt noch sehr viel mehr dazu zu sagen. Ich habe hier mehr über den Trauerprozess und zum Abschied eines geliebten Menschen gesprochen - und wie du Menschen helfen kannst. In meinem Buch „Karma und Reinkarnation“, auf unseren Internetseiten www.yoga-vidya.de und auch während meiner Seminare, die ich zu diesem Thema gebe, wird weiteres Wissen vermittelt . Auf unseren Internetseiten gibt es ein Suchfeld, in das du Begriffe wie „Tod, Karma, Abschied, Reinkarnation“ eingeben kannst und wirst viele weitere Informationen dazu finden. Alles auf www.yoga-vidya.de.

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