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Hallo und herzlich willkommen zu einem Vortrag über „Fragen zum Thema Freude“. Ich habe einige Fragen bekommen, auf die ich gerne eingehen möchte. Wie entsteht Freude? Wann empfinden wir Freude? Wie können wir Freude empfinden?

Ich erzähle dir erst eine kleine Geschichte. Es ist eine meiner Lieblingsgeschichten.
Es war einmal im vorderen Orient und im mittleren Osten ein Sufi-Heiliger, ein Heiliger der islamischen Mystik. Er hieß Nasrudin und er wurde eines Tages auf der Straße gesehen wie er nach etwas suchte.

Der Nachbar kam zu ihm und fragte: „Nachbar was suchst du?“
Nasrudin antwortete: „Den Schlüssel zu meinem Haus.“
Der Nachbar fragte Nasrudin: „Kann ich dir helfen?“
Nasrudin freute sich und antwortete: „Gerne, vier Augen sehen besser als zwei Augen.“
Sie schauten eine halbe Stunde in der gleisenden Sonne, suchten jeden Quadratzentimeter der Straße ab. Schließlich fragte der Nachbar: „Meister, versuche doch mal dich zu erinnern: Wo hast du denn den Schlüssel verloren?“
Nasrudin antwortete: „Drinnen im Haus.“
Darauf meinte der Nachbar: „Warum suchen wir denn hier draußen?“
Nasrudin antwortete verschmitzt: „Erstens, weil das Schloss zur Tür zugefallen ist. Wir kommen sowieso nicht rein. Und zweitens weil hier mehr Licht ist.“

Wo ist der Schlüssel zum Glück? – Im Inneren. Wie entsteht Freude? Freude ist im Inneren.
In diesem Sinne, wenn du Freude erfahren willst, dann musst du tief nach innen gehen. Wenn du im Inneren bist, dann leuchtet deine Seele auf. Wenn deine Seele aufleuchtet, dann ist sie voller Freude.
Wann empfindest du Freude? Wann empfinden wir Freude?
Wir empfinden dann Freude wenn die Seele aufleuchtet und dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten.

Zum einen, wenn du im Hier-und-Jetzt bist. Wenn du gerade mal keine Sorgen in der Zukunft hast, nicht über die Vergangenheit nachdenkst, bei dir selbst bist in deiner Seele, leuchtet Freude auf.
Oder wenn du etwas tust, was du aus tiefstem Herzen tust, leuchtet Freude auf. Man könnte sogar sagen, angenommen du erfüllst dir einen Wunsch. Und wenn der Wunsch ist erfüllt, dann spürst du Freude. Aber nicht wegen dem Objekt des Wunsches. Weil in dem Moment, wo du dir einen Wunsch erfüllt hast, der Geist ruhig ist. Ist der Geist ruhig, dann leuchtet die Freude auf.
Der große Yogameister Patanjali hat mal geschrieben: „Yoga ist das Zur-Ruhe-Bringen der Gedanken im Geist.“ Sind die Gedanken zur Ruhe gebracht, dann ruhst du in deinem wahren Wesen. Deine wahre Natur ist Sein-Wissen-Glückseligkeit. Ist der Geist ruhig leuchtet Freude auf.

Wie entsteht also Freude? – z.B. in dem der Geist ruhig ist.
Ist der Geist ruhig und gleichmütig, dann leuchtet Freude auf. Das kann z.B. geschehen wenn du dir einen Wunsch erfüllst. Es kann z.B. geschehen, wenn du ein Ziel hast und dich systematisch darauf ausrichtest und ganz konzentriert dabei bist, das zu erreichen.
Es kann auch geschehen, wenn du etwas tust, was du gerne tust und wo du ganz konzentriert bist. Es kann auch einfach in einer Yogastunde passieren. In einer Yogastunde bist du ganz im Hier und jetzt. Wenn du ganz im Hier und Jetzt bist, leuchtet die Freude deiner Seele auf.
Freude kann auch aus Liebe geschehen. Wenn du Liebe empfindest zu einem Menschen, dann berühren sich beide Seelen. Und da deine Seele letztlich verbunden ist mit der Seele des anderen heißt Liebe Freude leuchtet auf.
Wenn du in der Natur bist und dein Bewusstsein erweiterst, dein Herz weit werden lässt und im Herzen spürst, leuchtet Freude auf.
Wenn du dich von einem göttlichen berühren lässt, in was auch immer für einem Kontext, leuchtet auch dort Freude auf.
Das sind ein paar Gedanken zur Freude. Im Wesentlichen heißt diese große Aussage, dass deine wahre Natur Freude ist. Durch Ruhe des Geistes, durch Sein im Hier und Jetzt, durch Öffnen des Herzens, auch durch die Erfahrung, dass das, was du tust sinnvoll machst. Und, dass bei dem, was du tust, letztlich deine Seele involviert ist. Du verbindest dich mit anderen. In all dem ist Freude erfahrbar und spürbar.
Mehr Informationen dazu auf Internetseiten wiki.yoga-vidya.de/Freude