Wie christlich meditieren?

Wie kann man im Christentum meditieren? Oder wie wird im Christentum meditiert? Das sind einige Fragen auf die ich gerne eingehen will.

Heute werden die Meditationstechniken oft in einem entweder fernöstlichen oder auch in einem psychotherapeutischen Kontext gelehrt. Insbesondere sind die buddhistischen Meditationen bekannt oder auch die Achtsamkeitsmeditationen in der Psychotherapie.
Im Yoga ist besonders bekannt die Mantra-Meditation aber auch Tratak-Meditation, die Energien-Meditation, die Beobachtungs-Meditation und es gibt die verschiedenen fortgeschrittenen Meditationstechniken. Aber wie kann man christlich meditieren?

Zunächst einmal sind die meisten Meditationstechniken durchaus weltanschauungsneutral, du könntest auch die Achtsamkeitsmeditation üben und deinen Atem beobachten oder durch den Körper hindurchgehen, Bodyscan, deine Gedanken beobachten, das weder hinduistisch, buddhistisch noch christlich ist, so kannst du auch als Christ meditieren.
Zum zweiten kannst du auch die fernöstlichen Techniken anpassen an christliche Inhalte. Du könntest z.B. die Mantra-Meditation nutzen: Statt Om oder Om Namah Shivaya oder Om Mani Padme Hum könntest du auch wiederholen: Herr Jesus Christus, erbarme dich unser. Das ist die sogenannte Jesus-Gebets-Meditation oder auch die Herzens-Gebets-Meditation. Einatmen: Herr Jesus Christus, ausatmen: Erbarme dich unser. Herr Jesus Christus, erbarme dich unser. Oder du könntest über Halleluja meditieren. Einatmen: Halleluja, ausatmen: Halleluja. Oder Einatmen: Kyrie Eleison, ausatmen: Christi Eleison. Kyrie Eleison, Christi Eleison. Das wären einige Möglichkeiten.

Dann gibt es natürlich auch im Christentum selbst spezielle Meditationstechniken, auf eine gewisse Weise ist jedes Gebet eine Meditation, sofern du still sitzt und die Wirbelsäule gerade hast, ist das auch eine Meditation. Du kannst aber auf dem Stuhl sitzen, auf einer Bank knien, du kannst auch kreuzbeinig sitzen, wie du es vorziehst. So wie du in der Stille sitzt und mit geradem Rücken bewegungslos betest, ist das auch eine Meditation.
Dann gibt es gerade im katholischen Christentum eine Menge von Meditationstechniken. Auch z.B. das Ave Maria oder das Rosenkranzgebet sind ja Meditationstechniken, sofern du das mit geradem Rücken und bewegungslos machst.
Dann gibt es die Exerzitien von den Jesuiten, also von dem Ignatius von Loyola, die auch in einigen Kirchengemeinden und in Klöstern gelehrt werden. Das sind auch christliche Meditationstechniken.

Dann gibt es auch Meditation und Kontemplation im Christentum. Manchmal wird das Nachdenken über Bibelinhalte als Meditation bezeichnet und Kontemplation heißt Visualisierung von Geschichten aus dem Leben von Jesu oder dir die Gestalt von Jesus oder auch von Maria vorzustellen. Also Jesus dir vorzustellen und Jesus zu spüren, seine Gegenwart auf dich wirken zu lassen, wäre eine Kontemplation. Nachzudenken über Lehren von Jesu wäre Meditation in diesem Kontext. Denn Meditation wird ganz unterschiedlich definiert. Manche sagen auch Meditation wäre, wenn du betest und danach in die Stille gehst. Du richtest dich also an Gott und anschließend wartest du, dass Gott dir antwortet. Und wenn du das so machst, erst dich an Gott in deinen eigenen Worten wenden und dann auf die Antwort Gottes warten, dann ist das auch eine Form der Meditation.

Ja das sind so einige Gedanken zu christlicher Meditation, meditieren im Christentum. Hast du Erfahrung mit christlicher Meditation, dann schreib es doch in die Kommentare.

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