Hari Om und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen. Mein Name ist Sukadev, ich bin Gründer und Leiter von Yoga Vidya und ich lese Verse aus der Bhagavad Gita und gebe eine Interpretation. Wir sind im 18. Kapitel, 29. Vers.

„Buddher bhedam dhrtes caiva gunatas tri-vidham srnu procyamanam asesena prthaktvena dhananjaya.“
Krishna, der Lehrer, spricht zu Arjuna, dem Schüler:
„Nun höre von der Dreiteilung des Verstandes und der Beständigkeit entsprechend der Gunas, wie ich sie dir vollständig und genau erkläre, Oh Arjuna.“

Krishna gebraucht hier den Namen Dhananjaya für Arjuna. Dhananjaya heißt wörtlich „der Eroberer von Reichtum“, das ist eine Bedeutung. Eine andere ist, Dhana heißt auch Geben. Arjuna wird genannt Dhananjaya aus zwei Gründen. Erstens, er hat viel bewirkt in seinem Leben, er ist schon einige Jahrzehnte alt, aber vor allen Dingen hat er spirituellen Reichtum erworben. Was heißt spiritueller Reichtum? Spiritueller Reichtum heißt, Prana, Lebensenergie anzusammeln, und Ojas, spirituelle Kraft anzusammeln. Spiritueller Reichtum heißt, positive Charaktereigenschaften zu entwickeln, eine spirituelle Einstellung zu entwickeln und das Göttliche zu erfahren. Wie erreicht man Ojas, spirituelle Energie? Man kann sagen, jede spirituelle Praxis erhöht Ojas, Asanas zu üben, also Yogastellungen, Pranayama, Atemübungen, Meditation, Mantrarezitationen.

 

Es gilt, spirituelle Praktiken regelmäßig zu machen und es ist besonders wichtig, nicht Pause zu machen. Also, nicht mal zu sagen, „ich praktiziere ein paar Tage, dann ein paar Tage lang nicht“, sondern es ist sehr wichtig, täglich zu praktizieren. Wenn man ein paar Tage nicht praktiziert, verliert man eine Menge von Ojas wieder. Natürlich wird man nicht jeden Tag exakt gleich praktizieren können, aber mal mehr, mal weniger und mal vielleicht das eine mehr und mal das andere mehr, aber insgesamt tägliche Praxis. Krishna kann zu Arjuna die Bhagavad Gita deshalb so verkünden und Arjuna innerhalb von letztlich eineinhalb Stunden in Samadhi führen, Arjuna hat ja im 11. Kapitel Samadhi erreicht, weil Arjuna schon so viele Jahrzehnte täglich praktiziert hat.

 

Ein zweiter Aspekt des spirituellen Reichtums ist der Charakter. Man kann an seinem Charakter arbeiten. Man kann jede Charaktereigenschaft spiritualisieren und man kann lernen, Mitgefühl, Liebe, Verständnis zu entwickeln und anderen mit Freundlichkeit zu begegnen. Spirituelle Lebenseinstellung ist auch etwas, was spiritueller Reichtum ist. Wenn Dinge nicht so gutgehen, dann zügig wieder zu erkennen, hinter allem ist die göttliche Wirklichkeit. Die feste Überzeugung, das, was auch immer kommt, gut ist für die spirituelle Entwicklung, ist großer spiritueller Reichtum. So kannst auch du zum Dhananjaya werden, zu jemandem mit großem Reichtum, spirituellem Reichtum. Das ist der, der wichtig ist. Der andere Reichtum, der kann verschwinden.

 

Egal, wie viel Geld du hast, es kann verschwinden. Es gibt keine sichere Geldanlage, alles kannst du verlieren. Aber es gibt eine sichere Reichtumsanlage, nämlich das, was du an spirituellem Reichtum in dir ansammelst, an Prana, an Ojas, an Charakter, an spiritueller Einstellung, das kann dir keiner nehmen, noch nicht mal der Tod. Du nimmst es sogar mit in die Welt nach dem Tod und in das nächste Leben. Wenn du mehr über die Bhagavad Gita wissen willst, gehe doch einfach auf unsere Internetseiten, www.yoga-vidya.de. Wenn du dann in den Suchschlitz auf der Seite „Bhagavad Gita“ eingibst, findest du sehr viele Interpretationen der Bhagavad Gita, du findest Rezitationen, du findest Übersetzungen, den Devanagari Originaltext, Transkriptionen und vieles mehr.

Alles Gute, bis zum nächsten Mal!

 

 

Unbearbeitete Niederschrift eines Bhagavad Gita Audio-Vortrags mit Sukadev Bretz. Mehr Infos:

 

 

 

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