Wer bekommt Burnout?

Wer bekommt Burnout? Welche Berufe sind betroffen? In welchem Alter bekommen Menschen Burnout? Wer ist schuld? Das sind einige Fragen, die mir gestellt wurden von den Fragen zum Thema „Burnout“. 

Burnout heißt, ausgebrannt sein, Erschöpfungsdepression, Nichts-geht-mehr. Menschen, die sehr engagiert waren, merken plötzlich, dass sie nichts mehr machen können. Sie sind gelähmt, es geht jetzt gar nichts mehr.

Wer bekommt ein Burnout?
Typischerweise ist es so, dass du um auszubrennen, erst einmal brennen musst. Und es sind gerade die engagierten Menschen, diejenigen, die etwas bewirken wollen und für die Arbeit etwas Wichtiges ist, die unter Burnout leiden.
Oft sind es Menschen die ein hohes Anspruchsniveau haben, einen hohen Perfektionismus. Im Ayurveda würde man sagen, dass es insbesondere die Pitta-Typen sind, die feurigen Typen, die engagierten Typen, denen Burnout droht.

In früheren Zeiten war es so, dass unter Pitta-Übermaß, also wenn das Pitta, das Feuer, zu stark wurde, dann konnten Menschen ihren Ärger aktiv äußern. Sie konnten lautstark werden und die anderen wissen lassen, dass mit ihnen etwas nicht stimmt.
In der heutigen Zeit ist der Ausdruck von Ärger nicht erlaubt. Also fressen die Leute den Ärger, den Zorn und die Reizbarkeit, den Frust in sich hinein. Dann gärt es im Inneren und richtet sich gegen den Menschen selbst. Wer dann mal gebrannt hat, kann ins Burnout kommen.
Es gibt auch noch eine weitere Theorie, die besagt Perfektionismus plus hohes Anspruchsniveau führt zu Burnout. Wer starke innere Antreiber hat, wie z.B. „Du musst vollkommen sein“, „Du musst schnell sein“, „Du musst perfekt sein“, „Du musst stark sein“, leidet schneller unter Burnout. Andere Menschen wissen, dass sie das Anspruchsniveau erhöhen und senken können. Wenn zu viel gefordert wird, dann machen sie etwas weniger. Später können sie dann den Perfektionismus wieder erhöhen. Wenn viel zu tun ist, dann macht man es eben weniger gut. Fehlertoleranz ist eine Hilfe gegen Burnout.
Wer nicht gelernt hat, sich um sich selbst zu sorgen, neigt eher zu Burnout. Daher, die Kapha-Typen, die sich um sich sorgen oder auch die Vata-Typen, die eine bestimmte Leichtigkeit haben, leiden weniger unter Burnout.
Welche Berufe sind besonders von Burnout betroffen?
Burnout wurde ursprünglich in den Vereinigten Staaten postuliert und untersucht anhand von Menschen in helfenden und lehrenden Berufen, wie z.B. Ärzten, Lehrern, Sozialarbeitern, Lehrerinnen usw. Man hat dort Burnout festgestellt. Dann entstand die Supervisionsbewegung. Menschen, die viel geben und viel mit Menschen zu tun haben, brauchen auch Supervision, d.h. jemand anderes vom Fach, mit dem sie sich unterhalten können und der ihnen hilft, wieder ins Gleichgewicht zu kommen. Heute weiß man auch, dass Sportler unter Burnout leiden können. Es gab ja gerade in Deutschland in den letzten Jahren (jetzt ist es gerade 2017) einige bekannte Fälle von Menschen, die ins Burnout geraten sind, zum Teil auch ein bekannter Fußballer, der Suizid begangen hat. Dann gab es den Fall eines bekannten Skispringers, der sich von allem zurückgezogen hat.
Manager können unter Burnout leiden, Führungspersonen. Heute weiß man, dass es nicht unbedingt der Beruf ist, der Menschen ins Burnout führen kann, sondern eher die Tatsache, dass Menschen, die besonders engagiert sind, selbst ein hohes Anspruchsniveau haben und dabei auch intensiv gefordert werden. Dann kommt man in die Überforderung hinein und das kann ins Burnout führen.

Welches Alter für Burnout?
Selten sind es die 20-Jährigen, manchmal die 30-Jährigen, häufig die Menschen in ihren 40er und 50er Jahren, die ins Burnout geraten können. Warum? Sie haben nicht mehr die Energie der Jugend, aber ihr Anspruchsniveau und ihr Leistungsdenken steigen auch und wenn man ein gewisses Alter hat, dann wird man auch nicht mehr so leicht den Beruf und Job wechseln wollen. Wenn man feststellt, dass der Job nichts für einen ist und man damit nicht klar kommt, dann bleibt man aus einem Sicherheitsdenken heraus trotzdem bei der Tätigkeit, ohne etwas den Beruf zu wechseln.
Ein 25- oder 30-Jähriger wird das nicht machen. Wenn er sich nicht gut fühlt, wird er den Job wechseln. Und ein über 60 Jähriger weiß, es sind ja nur noch ein paar Jahre und wird deshalb sein Engagement leichter zurückschrauben können. Deshalb sind es häufiger Menschen in den 40er und 50er Jahren, denen Burnout drohen könnte.
Wer ist schuld am Burnout?
Das ist eine schwierige Frage. Die Gesellschaft ist schuld, weil sie uns in ein Wettbewerbsdenken hineinbringt, weil man sich von Kindheit an mit anderen misst, in Konkurrenzdenken hineinkommt. Die Gesellschaft ist schuld, weil man einen hohen Leistungsanspruch bekommt, weil man dieses Leistungsdenken schließlich selbst übernimmt. Eltern, Schule usw. spielen hierbei eine wichtige Rolle. Man könnte aber auch sagen, die Wirtschaftsordnung ist schuld, weil wir in einer Wirtschaftsordnung leben, die jedes Jahr Wachstum braucht. Die Firma muss immer rationaler arbeiten. Sie muss mit immer weniger Menschen immer mehr Wert schöpfen. Das ist ein völliger Konkurrenzdruck, ein ständiger Optimierungsdruck.

Wer trägt noch Schuld an Burnout?
Die Weltwirtschaftsordnung trägt Schuld, weil nämlich letztlich auch die Länder untereinander im Wettbewerb stehen.

Unser eigenes Anspruchsdenken ist schuld, dass man meint, man braucht viel Geld, um viel Ansehen zu haben. Viel klüger wäre es, eben einfacher Leben zu können. Einfach leben, erhaben denken. So ist zum Beispiel ein Prinzip von Swami Sivananda. Er empfiehlt uns nicht so viel zu schauen, was andere von uns denken, nicht so viel zu überlegen, was andere von uns haben, sondern einfach zu sein. Letztlich ist die Schuldfrage nicht ganz einfach. Aber du hast eine gewisse Verantwortung. Es liegt an dir, dein Anspruchsniveau etwas runterzuschalten, dein Leistungsdenken etwas runterzuschalten, dein Perfektionsdenken etwas runterzuschalten.
Es liegt an dir, offen mit deinem Chef zu sprechen, wenn du überlastet bist. Es liegt an dir, notfalls einen anderen Job zu suchen, eine billigere Wohnung zu suchen, den Wohnraum zu verkleinern, vielleicht dein Auto abzuschaffen, vielleicht persönliche Insolvenz anzumelden, wenn der Druck zu groß ist. Es liegt an dir dort wieder rauszukommen.

Wer ist also schuld?
Die Frage ist nicht leicht zu beantworten. Es gibt vieles, was dazu beiträgt und du kannst dich davon lösen.

Wer bekommt Burnout?
Der, der es letztlich zulässt.
Wie kommt man aus dem Burnout wieder raus?
Du musst die Initiative ergreifen.
Mehr Informationen über Burnout und Yoga Kurse, Yoga Seminare, Yoga Ausbildungen findest du auf unseren Internetseiten www.yoga-vidya.de. Denn Yoga und Meditation sind der beste Weg, aus einem drohenden Burnout herauszukommen, und eine wunderbare Begleitung für eine professionelle Psychotherapie durch einen Psychotherapeuten oder Psychiater. Auf unseren Internetseiten findest du auch Infos zu Burnout, wo du als Betroffener Tipps bekommen kannst, oder auch Tipps erhalten kannst, wie du Menschen, die ins Burnout geraten sind, mit Yoga Tipps helfen kannst.

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