Welche Yogaübungen nicht in der Schwangerschaft?

Man weiß heute, dass Yoga für Frauen in der Schwangerschaft sehr gut ist. Frauen, die in der Schwangerschaft Yoga üben, haben eine schönere Schwangerschaft, die Geburt geht leichter und schon während der Schwangerschaft können Frauen leichter eine Beziehung zu ihrem Kind aufnehmen. Also wenn du Schwanger bist, ist zunächst einmal besonders wichtig, übe Yoga, das ist das beste für dich und für dein Kind. Suche eine Yogaschule, wo auch Schwangeren-Yoga unterrichtet wird und die Yogalehrinnen und Yogalehrer sich auskennen mit Yoga für Schwangere. Viele Yogaschulen haben ja auch spezielle Kurse für Schwangeren-Yoga, dort kannst du dann auch sicher sein, dass auf die Bedürfnisse der Frauen gut eingegangen wird. Die Lehrerinnen und Lehrer werden dir raten können, welche Übungen nicht in der Schwangerschaft zu machen sind.

Angenommenen, du kennst aber Yoga und übst für dich selbst und möchtest nicht noch einen Kurs besuchen, dann hier ein paar Tipps:
Grundsätzlich: Die Yogaübungen sind gut für dich, mit denen du dich wohlfühlst. Die Gefahr für schwangere Frau und Kind während Schwangeren-Yoga ist sehr gering. Früher hatte man eine ganze Reihe von Yogaübungen, die schwangere Frauen nicht machen dürfen, aber ich kannte so viele Frauen, die diese Übungen trotzdem gemacht haben, weil sie sich wohl damit gefühlt haben - so habe ich festgestellt, dass vieles eigentlich nicht stimmt von dem, was man früher angenommenen hat. Ich habe auch mit Gynäkologen und Hebammen gesprochen und bin so letztlich der Meinung: das, womit sich die schwangere Frau gut fühlt, das kann sie auch machen.


Es gibt ein paar Einschränkungen: Die schwangere Frau sollte keine Übungen machen, bei denen sie stürzen könnte, insbesondere wenn sie keinen Kopfstand kann, sollte sie während der Schwangerschaft nicht ohne Hilfe in den Kopfstand gehen, und auch Handstand und Skorpion sind nicht angeraten. Wenn aber die Frau schon Kopfstand, Schulterstand, Skorpion kennt, spricht in den ersten sechs Monaten nichts dagegen, diese Übungen zu machen, sofern die Frau so sicher darin ist, dass sie nicht stürzt. Ob Frau in den letzten zwei bis drei Monaten, wenn das Kind in die richtige Geburtslage kommt, (bis sechs Wochen vor dem errechneten Geburtstermin) noch Umkehrstellungen machen sollte, da gibt es unterschiedliche Aussagen. Ich kenne jedenfalls Frauen, die noch am Tag der Geburt den Kopfstand gemacht haben, oder auch Skorpion gegen die Wand, und eine sehr gute Geburt hatten. Aus Vorsicht sagen wir bei Yoga-Vidya normalerweise, sechs Wochen vor der Geburt keine Umkehrstellungen bzw. keine Übung machen, wo Sturzgefahr besteht.
Die nächste Einschränkung: in den ersten drei Monaten keine besonders anstrengenden Übungen machen. sanftes Yoga ist gut, es darf auch ein bisschen anstrengend sein, aber nicht zu viel. Die Gefahr eines Abortes (vorzeitiger Schwangerschaftsabbruch) beim Yoga ist zwar ausgesprochen gering, aber wir sind vorsichtige Menschen.
Weiter, können Frauen während der Schwangerschaft nicht so lange die Luft anhalten (wie gewohnt), man liest manchmal, dass Frauen während der Schwangerschaft gar nicht die Luft anhalten sollten, heute bin ich der Meinung, dass ist unsinnig. So haben manche schwangeren Frauen auch im Schlaf kurze Atemaussetzer, viele Schwangere wissen erst gar nichts von ihrer Schwangerschaft und merken nur, dass sie nicht mehr so lange die Luft anhalten können - ich habe deshalb noch von keinen Problemen gehört. Meine Meinung ist, die Luft so lange anhalten, wie es angenehm ist, typischerweise bei Kapalabhati nur ein paar Sekunden (vielleicht 10 bis 20 Sekunden), oder bei der Wechselatmung 4 Sekunden. bzgl. Kapalabhati (Schnellatmung) gibt es unterschiedliche Meinungen, manche sagen, dass diese Übung während der Schwangerschaft nicht gemacht werden sollte, andere sagen, dass gerade Kapalabhati während der Schwangerschaft besonders gut ist. Meine Meinung: Sanftes Kapalabhati ist während der Schwangerschaft gut, eine gute Massage sowohl für die Frau, als auch für das Kind. Luft anhalten kurz, dann ist alles in Ordnung.
Es gibt eine Vorsichtsmaßnahme, die für alle schwangeren Frauen gilt, die flexibel sind. Wenn du flexibel bist und feststellst, dass du große Fortschritte im Spagat machst, dann passe auf. Es ist im Gegenteil sogar wichtig, dass du dann auf den Spagat verzichtest, die Flexibilität vor allem der Bänder zwischen den Hüftknochen solltest du in der Schwangerschaft nicht weiter ausdehnen. Für die meisten Frauen ist Flexibilität im Hüftbereich, Beckenboden und Bänder im Becken sehr gut, denn sie hilft, dass die Geburt leichter wird. Wenn du aber merkst, dass es hyperflexibel wird, dann besser stoppen und diese Dehnübungen nicht mehr machen.
Ansonsten gilt: Die Übungen, bei denen du dich wohlfühlst, sind gut, alles andere lasse besser sein. Insgesamt würde ich dir aber raten, mit einem Yogalehrer, einer Yogalehrerin zu sprechen, der oder die sich auskennt mit Schwangeren-Yoga, und dir aufgrund ihrer Ausbildung Tipps geben kann. Je nach Yogastil gibt es unterschiedliche Dinge zu berücksichtigen.
Grundsätzlich: es ist wichtig, dass du Yoga machst, es ist gut gerade für Schwangere und für das Kind und verhilft zu einer leichteren Geburt und sorgt dafür, dass auch die Beziehung zwischen Mutter und Kind schon in der Schwangerschaft enger wird, das ist die Erfahrung vieler Mütter, die in der Schwangerschaft geübt haben. Auch für das Kind ist Dehnen, Drücken, Drehen, die Massage im Mutterleib etwas sehr Gutes, es trainiert das Nervensystem des Kindes, dass es unterschiedlichen Reizen im Mutterleib ausgesetzt ist. Wenn Frau aus gesundheitlichen Gründen gezwungen ist zu liegen, kann das die nervliche Entwicklung des Kindes negativ beeinflussen. Das kann aber natürlich später nachgeholt werden.
Besonders wichtig ist auch Meditation und Mantrasingen, es wäre wünschenswert, dass schwangere Frauen in einen Ashram gehen und so eine positive Schwingung für sich und ihr Kind aufbauen.
Mehr Information über Schwangeren-Yoga findest du auf unseren Internetseiten www.yoga-vidya.de dort findest du auch Adressen der Yoga-Vidya Stadtzentren, in den meisten gibt es auch Schwangeren-Yoga. In den Yoga-vidya Ashrams gibt es auch entsprechende Übungsleiter Ausbildungen (Schwangeren-Yoga Weiterbildungen). Es gibt auf unseren Internetseiten auch Übungsreihen für Schwangeren-Yoga mit Videos für Anfänger wie auch Erfahrene und Übungspläne. Es gibt eine allgemeine Übungsreihe und auch einen mehrwöchigen Kurs. Du bekommst also dort gute Anregungen, welche Übungen geeignet sind und welche nicht.

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