Der Mensch hat große Selbstheilkräfte. Die Psyche hat eine Neigung sich wieder zu stabilisieren und zu harmonisieren. Gleichzeitig hat der Mensch die Neigung dazu sich zu entwickeln. Und so können wir sagen alle Emotionen haben ihren Sinn. Trauer ist auch eine Emotion aber eine die etwas länger dauert als zum Beispiel Wut oder Ärger. Trauer kommt typischer Weise nach einem Verlust.
Im engeren Sinne ist die Trauer nach dem ein Angehöriger oder ein naher Mensch, ein Familienangehöriger, Jemand der einem nahe gestanden hat, wenn der gestorben ist.
In einem weiteren Sinne trauert man auch um Menschen, die aus dem eigenen Leben gegangen sind, z.B. wenn Kinder das Zuhause verlassen, wenn sie erwachsen geworden sind,
z.B. wenn ein Kollege von Dir mit dem Du gut zusammengearbeitet hast einen anderen Job in einem anderen Ort annimmt, oder wenn Dein Nachbar wegzieht mit dem Du eng warst oder ein Freund, eine Freundin nach Amerika zieht.
Das ist auch Trauer, und in einem noch weiteren Sinne, wenn Du irgendetwas verlierst.
Manche Menschen trauern um ihr Auto, wenn es kaputt gegangen ist oder sie es verkaufen oer verschrotten mussten. Manche Menschen trauern auch um ein Tier wie um einen nahen Angehörigen, usw.
Trauer: welche Funktion hat Trauer?
Ich habe ja einen längeren Artikel geschrieben zum Thema Trauer auf wiki.yoga-vidya.de/Trauer
Dort habe ich auch etwas geschrieben über Funktion der Trauer.
Die Trauer hilft Dir erst einmal einen Moment innezuhalten in Deinem Leben.
Einen Moment Dich von äußeren Eindrücken zu lösen. Eine Zeitlang, vielleicht Minuten, Stunden, Tage, Wochen, Monate, je nachdem wie intensiv die Trauer ist, auszutreten aus dem äußeren Leben und dann vieles zu verarbeiten was Du bei dem anderen Menschen erlebt hast.
Beim Trauerprozess gibt es erst einmal so eine Art Leugnen, was noch einmal für Dich heißt, Du kannst Dich an den anderen erinnern. Nächste Phase des Trauerprozesses der eine wichtige Funktion als Phase der chaotischen Emotionen. Du lebst in heftigen Emotionen noch mal all das Du zu diesem Menschen empfunden hast, Dankbarkeit, Liebe, aber auch Ärger und Wut und Vorwürfe und Schuldgefühl und noch mal die Sehnsucht noch mal zusammen zu sein, chaotische Emotionen. Dann gibt es vielleicht die Phase der Antriebslosigkeit, wo der bewusste Geist zu nichts Lust hat, wo Du Dich von allem lösen willst, Du brauchst einfach Deine Ruhe. Hier integriert jetzt das Unterbewusstsein das Erfahrene.
Die Funktion der Trauer ist also, das was Du erlebt hast mit diesem Menschen letztlich zu verarbeiten. zu integrieren, zu verinnerlichen, zu lösen.
Dann kommt vielleicht noch zwischendurch die Phase der Idealisierung, was dieser Mensch doch großartiges war, vielleicht auch die Phase der Dankbarkeit. Eventuell eine Phase der Vergebung. Und dann folgt schließlich die Öffnung für das neue Leben. Und so hat die Trauer die Funktion mit dem Alten abzuschließen, Emotionen nochmals zu erleben, vielleicht abzuschließen in Vergebung und Liebe, vielleicht dankbar zu sein was Du mit dem Menschen erlebt hast und Dich dann öffnen für das Neue.
Natürlich, im Yoga sagen wir, der Tod ist nicht das Ende. Nach dem Tod geht es weiter. Wir glauben an Karma, wir glauben an Reinkarnation. Und so musst Du auch nicht endgültig trauern. Falls ihr euch wirklich sehr nahe wahrt und euer Karma noch nicht zu Ende ist, werdet ihr euch vielleicht wiedersehen. Aber falls Karma abgeschlossen ist, auch dann kannst Du erst mal trauern und das Trauern hilft wirklich abzuschließen.
Sinn des Lebens ist zu wachsen - in Persönlichkeit, Spiritualität.
Sinn des Lebens ist langfristig Gott zu erfahren.
Der Trauerprozess hilft bei der persönlichen Entwicklung. Das ist eine der Funktionen der Trauer.
Mehr Informationen über Trauer in dem Internet-Artikel wiki.yoga-vidya.de/Trauer.
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