Welche Bedeutung hat Gott für Gerechtigkeit?

Gerade in Religionen wie Christentum, Islam und Judentum da ist Gott für so vieles verantwortlich. Unter anderem auch für die Gerechtigkeit. Im alten Rom gab es eine Göttin für die Gerechtigkeit, die Justitia. Damit ist es die Göttin, die für Gerechtigkeit sorgt.
Die Justitia hat übrigens verbundene Augen, denn Gerechtigkeit heißt richten ohne Ansehen der Person, ohne persönliche Zuneigung und Abneigung und deshalb muss sie blind sein.

Im alten Indien gibt es auch einen Gott für Gerechtigkeit, das ist Yama (der Totengott). Dort heißt es, Gerechtigkeit ist in dieser Welt nicht möglich, aber nach dieser Welt kann sie eintreten. Letztlich kommst du in den Ort des Himmels oder der Hölle, der deinen Taten entspricht. Das ist dann eine Gerechtigkeit. Und du wirst im nächsten Leben da geboren, wie es deinen Aufgaben und Taten vom letzten Leben entspricht. Da spielt dann Yama eine Rolle.

Welche Aufgabe oder welche Bedeutung hat Gott für Gerechtigkeit. Manche sagen, man muss auf die Bibel schwören um als Richter eingeschworen zu werden.
Es gibt andere, die sagen für die Ethik braucht es auch den göttlichen Glauben. Es hat sich aber gezeigt, dass es sehr wohl unter religiösen Menschen viel Ungerechtigkeit geben kann und dass aber anderseits Atheisten sehr gerecht und ethisch sein können. Man wird nicht wirklich postulieren können, dass Gottesglauben für Gerechtigkeit notwendig ist. Gerechtigkeitsempfinden ist Menschen innewohnend.

Im alten Indien gibt es wenigstens in der Yoga Vedanta Richtung das Gesetz des Karma. Da wird sogar gesagt, Gott hat zunächst einmal persönlich mit der Gerechtigkeit nichts zu tun. Gott hat das Gesetz des Karma eingesetzt und das sorgt dann für Gerechtigkeit.
Es gibt dort verschiedene Aspekte der Gesetze des Karmas. Es gibt:

Das erste Gesetz, wären die direkten Gesetze, die sagen, wenn du dich bemühst, wenn du gut kommunizierst und wenn du dich um deine Gesundheit kümmerst, dann kannst du Erfolg haben, kannst du gut mit anderen zurechtkommen, kannst du auch ein gesünder sein. Also ein Aspekt des Karmas ist, bemühe dich direkt.

Das zweite Gesetz, ist das Gesetz der Gedankenkraft, denke richtig, denn es hat Wirkungen. Denkst du negativ, hat es eine negative Wirkung, denkst du positiv, hat es eine positive Wirkung.

Und das dritte Gesetz, welches am meisten mit Gerechtigkeit zu tun hat, ist das Gesetz der Kompensation. Wenn du einem anderen Leiden antust, um einen persönlichen Vorteil zu bekommen, im Bewusstsein, dass du dem anderen etwas Schlimmes antust, hast du gegen die Gerechtigkeit verstoßen. Dann wirkt das Gesetz der Kompensation. Dann wird dir etwas ähnliches passieren, damit du merkst, wie es ist, so behandelt zu werden, so dass du dies hoffentlich nicht nochmals machen würdest.
Oder wenn du einem anderen etwas Gutes tust im Bewusstsein, ihm etwas Gutes zu tun, dann wirst du dafür belohnt, so dass du erfährst, wie es ist, Gutes zu tun, um hoffentlich künftig häufiger Gutes zu tun.

Dann gibt es als viertes das Gesetz der Evolution, das besagt, vieles kommt auf dich zu, nicht weil du gut oder schlecht gehandelt hast, sondern einfach damit du daran wächst. Es heißt, wir müssen jede menschliche und zwischenmenschliche Erfahrung machen, um irgendwann die Gottverwirklichung zu erreichen. Wenn jemand etwas Schlimmes erfährt, heißt es nicht, dass er etwas Schlimmes gemacht hat. Es kann einfach heißen, dass er diese Erfahrung jetzt machen muss.
Wenn du Schlimmes erfährst, dann heißt es nicht, dass du etwas Schlechtes gemacht haben musst. Eventuell ist diese Erfahrung einfach jetzt dran.
Aber wenn jemand anders etwas Schlimmes tut, solltest du eher Mitgefühl mit ihm oder ihr haben. Denn es wird Konsequenzen für ihn oder sie haben. Ohne dass Gott daran beteiligt ist.
Also welche Bedeutung hat Gott für Gerechtigkeit? Im Yoga Vedanta Sinne gar keine. Gott hat mit diesem Karma nichts zu tun.

Aber Gott hat etwas anders zu tun. Gott ist Gnade und er ist das fünfte Untergesetz des Karmas. Und das ist Kripa (Gnade). Du kannst dich mit ganzem Herzen an Gott wenden und um seine Führung und sein Segen bitten. Gott wird dann eingreifen und Gnade schenken.

In diesem Sinne: „welche Bedeutung hat Gott für Gerechtigkeit‘“ er geht über die Gerechtigkeit hinaus. Gott ist die Liebe. Gott kann dir zum einen große Segenserfahrungen schenken, dich über das hinauswachsen lassen, was durch reines Karma-Gerechtigkeit kommen würde, er kann dich mit Segnungen beglücken, aber wenn du irgendwo arrogant bist, irgendwo feststeckst oder irgendwo deine Sicherheit im Materiellen suchst, dann kann Gott dir das aus Gnade auch wegnehmen. So könntest du manchmal sagen, warum passiert mir das, das ist doch nicht gerecht. Aber das ist, damit du aufhörst dich im Relativen sicher zu fühlen.

Es heißt wen Gott liebt, dem nimmt er alle relativen Sicherheiten und dann führt er ihn/sie zur absoluten Sicherheit, zur Gottverwirklichung.

Mehr Information über Gott oder über Karma findest du auf unseren Internet Seiten www.yoga-vidya.de dort findest du ein Suchfeld wo du Karma, Gott oder Gerechtigkeit eingeben kannst. So erfährst du mehr zu diesen Themen.

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Kommentare

  • Danke für Ihre Mühe des Kommentars. Es erscheint mir schwierig, dass wir und gegenseitig ohne viel Zeitaufwand verstehen können. Ich versuche es kurz
    Ich konnte noch nie etwas mit der Idee von Karma anfangen. und kann auch keinen Zusammenhang als Grund für gesellschaftlich diskriminierte Ausgrenzung erkennen., auch wenn es sie immer gab und weiter geben wird. Es hat für mich auch nichts mit " was Gott will, gewollt hat oder beabsichtigt" zu tun.. Zum Richten fällt mir spontan das Bibelwort ein " Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet "und ich kann die Deutung von Jesus als" Aufrichtenden" beim sogenannten Jüngsten Gericht gut teilen. In der katholischen Kirche wurden leider oft Jahrhunderte lang u.a. die Sündenvorstellung einseitig zur Machtausübung des Klerus missbraucht. Jesus war ja sein ganzes Leben ein Aufrichtender, z. B. für Aussätzige, Blinde , auch verhaßte Zöllner und viele andere.

  • Ich fand diese Differenzierungen zu Gerechtigkeit interessant. Für mich bleibt Gott immer der letztlich zumindest hier Unbegreifliche. Statt Gerechtigkeit steht für mich als Katholikin liebende Barmherzigkeit eher im Vordergrund.

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