Shakti – göttliche, kosmische Energie

Om Shakti Om

Shakti heißt Energie, Shakti heißt göttliche Kraft, Shakti heißt göttliche Mutter, Shakti sind die inneren Kräfte in uns, Shakti ist die Kraft hinter jedem Atom, Shakti ist die Kraft hinter den Naturgewalten und letztlich, Shakti ist alles und überall. Und wenn wir „Shakti“ sagen, sagen wir nicht einfach nur „Energie“, sondern es ist irgendwo eine auch göttliche Energie. Und diese Energie kann schöne Dinge bewirken, sie kann auch schlimme Dinge bewirken. Ich glaube, die meisten haben es irgendwie mitgekriegt, auch wenn ihr vermutlich die Bilder nicht gesehen habt. In Japan dieses Erdbeben, anschließend ein Tsunami, dann brennen ganze Dörfer, Städte weggeschwemmt, zwischen zehn- und zwanzigtausend Tote, ganze Küstenstriche und Landstriche ganz voller Trümmer, und Atomkraftwerk, drei von sechs Reaktoren sind explodiert. Es ist noch nicht klar, ob die Kernschmelze schon stattgefunden hat oder noch verhindert werden kann. Mir fehlen die Worte, dort jetzt etwas dazu zu sagen. Wir können Gebete hinschicken, wir können irgendwo etwas innerlich spüren und hoffen, dass Menschen, die dort getötet wurden, dass die den Übergang in die anderen Welten schaffen und dass Japan sich irgendwo wieder fangen kann.

Die ersten Tage haben die Japaner das mit relativer Gelassenheit gesehen. Jetzt, ein zweites Atomkraftwerk ist auch in Probleme, jetzt werden einige abgeschaltet. In Japan werden immer mehr Städte auch vom Strom abgeschaltet. Also, das ganze Land ist dort jetzt irgendwo – es ist ja eine Insel, wenn irgendwo was ausfällt, kann es nicht ersetzt werden wie, wenn es irgendwo auf einem Kontinent ist. Und so können wir nur immer wieder sagen, Mensch denkt, er hätte alles Mögliche unter Kontrolle und wir könnten so viel machen. Und letztlich in der Zivilisation haben wir vieles geschafft, dass man sich vielleicht von Wechselfällen des Klimas etwas freimacht. Wir können die Heizung anmachen, wir haben ein Dach über dem Kopf, wir können uns kleiden usw. Aber Mensch sollte immer die Demut behalten, es kann jederzeit auch uns passieren.

Wir denken so, hier irgendwo in Deutschland gibt es keine Erdbeben und Vulkanausbrüche. Stürme haben wir auch schon gehabt und die Eifel war geologisch vor kurzer Zeit eine Vulkangegend. Und es gibt auch Geologen, die sagen, in den nächsten Jahren könnten da wieder Vulkane ausbrechen. Und wenn die ausbrechen, dann fällt die Vulkanasche hier hin, also unter anderem. Also, wir können nur immer demütig sein. Das Leben auf diesem Planeten ist unsicher. Es war unsicher vor der Technik, es ist vielleicht ein bisschen sicherer mit der Technik, aber gerade bei Japan sieht man, hochtechnisiertes Land. Seit dreißig Jahren bereiten die sich auf die Erdbeben vor, die ja immer wieder kommen. Jetzt war es halt zehnmal stärker als das höchste sonstige, was sie in den letzten hundert Jahren hatten und das übersteigt dann alles, was Menschen machen können.

Und so: „Shakti Om. Oh kosmische Energie, Oh kosmische Energie, du kannst dich als positive Kraft zeigen, Swaraswati, Lakshmi, du kannst dich aber auch als Kraft der Zerstörung zeigen wie Kali.“ Und all das zeigt auch, wir sollten uns auf etwas Tieferes verankern als die Vorstellung, wenn wir alles richtig machen, dass uns nichts Schlimmes passiert. Schlimmes kann immer passieren, egal, was wir machen. Wir können etwas tiefer uns verankern. Das heißt, tiefer ist letztlich das unendliche Selbst, das unendliche Bewusstsein. Aus diesem Bewusstsein heraus können wir dann handeln. 

Swami Vishnu hat gerne gesagt, wir sollten alles Gute tun für uns, wir sollten uns bemühen, gesund zu leben für den Körper. Wir sollten uns bemühen, geschickt mit unserem Geist umzugehen. Aber kein Mensch hat seinen Körper wirklich unter Kontrolle. Und der Swami Vishnu hat auch öfters gesagt, so ganz unter Kontrolle hat auch kaum jemand den eigenen Geist. Keiner kann garantieren, ob er nicht im nächsten Moment eine große Dummheit macht. Genauso, wir können so gut wir können versuchen, zwischenmenschliches Leben geschickt, friedvoll, mitfühlend zu machen. Aber keiner kann garantieren, wie ein anderer Mensch reagiert. Wir können probieren, freundlich zu unserer Umwelt zu sein. Wir sollten uns dafür engagieren.

Swami Vishnu war ja einer, der sich dafür auch engagiert hat und uns ermutigt hat. Auch hier haben wir ja Solarzellen auf dem Dach, wir haben eine Biogasanlage. Wobei Biogasanlagen heute vielleicht etwas umstrittener sind als wir die Entscheidung getroffen haben, dass wir die zulassen. Aber vielleicht jetzt vor dem Hintergrund der Atomkatastrophe sind diese alternativen Energien noch mal umso wichtiger. Also, dafür einsetzen, aber selbst wenn wir alles für unsere Umwelt gut machen, Erdbeben können wir nicht verhindern und Stürme auch nicht und Überschwemmungen – manche können wir verhindern, wenn man geschickter umgeht, aber nicht alle. Vulkanausbrüche sind gar nicht beherrschbar. Und auch im Zwischenstaatlichen – wir können uns bemühen um Frieden, aber keiner weiß, ob nicht irgendein Diktator oder ein halb Verrückter, der charismatisch ist, Furchtbares bewirkt. Und so sollten wir Gutes bewirken soweit wir können, aber niemals denken, dass unser Handeln dort jemals ausreicht. Wir können uns aber verankern auf das, was jenseits von allen Höhen und Tiefen ist, jenseits von allem, was sich verändert, jenseits letztlich, was in Zeit, Raum und Kausalität ist, das eine unendliche Brahman.


Hari Om Tat Sat

 

 

 

Unbearbeitete Niederschrift eines Kurz-Vortrags mit Sukadev Bretz. Gehalten im Rahmen eines Satsangs nach der Meditation bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Infos:

 

 

 

 

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