Hari Om und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen. Mein Name ist Sukadev, Gründer und Leiter von Yoga Vidya, und ich will dir jeden Tag eine Inspiration mit auf den Weg geben. Sie erscheinen ja jeden Tag, typischerweise zwischen 05:00 und 06:00 Uhr morgens, und sie können dir jeden Tag Gedanken geben, was du an dem Tag besonders umsetzen kannst. Du findest diese Inspirationen auch auf unserem Blog, blog.yoga-vidya.de.
Wir sind in der Bhagavad Gita, 18. Kapitel, 37. Vers.
„Yat tad agre visam iva pariname’mrtopamam tat sukham sattvikam proktam atma-buddhi-prasada-jam.“

Krishna spricht:
„Was zuerst wie Gift ist, am Ende aber wie Nektar – dieses Glück wird sattwig genannt und kommt aus dem reinen Geist durch Selbstverwirklichung.“

 

Was zuerst wie Gift ist, am Ende wie Nektar, dieses Vergnügen ist sattwig. Manchmal musst du Entscheidungen treffen, die nicht einfach sind. Z.B. für Menschen, die es nicht gewohnt sind, morgens früh aufzustehen und dann gleich zu meditieren, das erscheint Menschen wie Gift. Wenn man aber meditiert hat, anschließend fühlt man sich sehr gut, es ist wie Nektar. Oder, wer es noch nicht gewohnt ist, täglich Asanas und Pranayama zu machen, ist manchmal eine Überwindung nötig, um Asanas und Pranayama zu üben.

 

Diese Überwindung mag erscheinen wie Gift. Aber wenn man geübt hat, anschließend fühlt man sich richtig gut, es wird wie Nektar. Oder zu verzichten auf rajasiges Essen, z.B. Schokolade oder einen Kuchen, und stattdessen einen Apfel zu essen oder eine Banane, das mag manchen zuerst mal wie Gift erscheinen. Aber wenn man Banane oder Apfel gegessen hat, man fühlt sich anschließend ganz anders als nach einer Tafel Schokolade oder nach einem Stück Kuchen. Daher, was am Anfang wie Gift erscheint, am Ende wie Nektar, das ist sattwig. Es geht aber noch weiter. Wenn du etwas regelmäßig gemacht hast, dann wirst du dich anschließend schon darauf freuen. Wer täglich morgens meditiert, wenn er aufwacht, wird sich gleich freuen: „Ah, ich kann gleich meditieren.“ Er wird sich schon abends darauf freuen, dass er am nächsten Tag früh aufwachen kann, um früh morgens zu meditieren. Wer regelmäßig Asanas übt, wird sich auf die Asanapraxis freuen. Und wer seine Ernährung auf sattwig umgestellt hat, freut sich darauf, frisches Obst zu essen, ein gutes Gemüse oder Vollkorngetreide oder was auch immer es sein mag. Bei der Umstellung ist es zuerst mal wie Gift, nachher ist es wie Nektar. Wenn man eine Weile sattwig sich ernährt hat oder sattwige Gewohnheiten entwickelt hat, ist das sattwige Vergnügen am Anfang, in der Mitte und am Ende.

Unbearbeitete Niederschrift eines Bhagavad Gita Audio-Vortrags mit Sukadev Bretz. Mehr Infos:

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