Kirtana heißt sowohl Singen als auch Lobpreisen, und „Sam“ heißt „mit“ oder „zusammen“. Sankirtan heißt gemeinsames Singen von Mantras. Du kannst ein Mantra leise in der Meditation rezitieren, Japa. Du kannst auch ein Mantra vor dich hin murmeln, auch das ist Japa. Du kannst ein Mantra rezitieren und du kannst ein Mantra singen. Wenn du singst oder spirituelle Lieder singst, dann ist das Kirtana. Du kannst das alleine machen, dann ist es Kirtana, du kannst mit anderen zusammen singen, dann ist es Sankirtana. Besonders schön ist es natürlich, mit anderen zusammen zu singen, da entsteht eine große spirituelle Kraft. Letztlich, der Mensch ist geschaffen zum gemeinsamen Singen.

Alle Völker dieser Welt kennen das gemeinsame Singen. Indem Menschen zusammen singen, verbinden sie sich. Menschen, die zusammen singen, harmonieren besser. Und wenn es Spannungen gibt, emotionale Spannungen, und man singt wieder zusammen, dann verschwinden die Spannungen und man fühlt sich miteinander verbunden. Und gemeinsames Singen erweckt auch Energien. Man mag irgendwo niedergeschlagen sein, man singt zusammen, dann wachsen wieder Energien. Man fühlt sich blockiert, gemeinsames Singen und die Energien fließen wieder. Sankirtan ist aber nicht irgendein Singen, sondern es ist Singen von spirituellen Liedern.

Ich habe manchmal den Eindruck, im Westen singt man nicht mehr zusammen. Es gibt nur einen Moment, wo Menschen zusammen singen, das ist beim Fußball. Das ist sicher einer der Gründe, weshalb Menschen vom Fußballspielen fasziniert sind, also nicht vom Spielen selbst, sondern vom Zuschauen. Man geht in ein Fußballstadium, um zusammen zu singen, zu grölen usw. Und man geht dann auch zum Public Viewing, dann kann man auch zusammen jubeln usw. Dort wird König Fußball verehrt. Es gibt auch Yogis, die verehren Fußball auch. Bei Yoga Vidya haben wir so einige Mitarbeiter, die auch Fans sind von bestimmten Fußballvereinen, auch versuchen, Spiele anzuschauen und bei Weltmeisterschaften gibt es auch in irgendeinem abgelegenen Raum dann irgendeine Großleinwand, wo Leute zusammen jubeln können. Das ist auch eine Form von Sankirtan.

Aber natürlich, wichtiger bei Yoga ist, gemeinsames Mantrasingen. Und das ist auch das Schöne, weshalb es gut ist, zum Yoga in einen Ashram zu gehen. In einem Ashram, insbesondere in den Yoga Vidya Ashrams, gibt es auch schöne Yogastunden, es gibt Vorträge, es gibt gesundes Essen, sie sind in einer schönen Natur gelegen, man meditiert zusammen und die gemeinsame Praxis ist immer intensiver und wirkt besser und tiefer als wenn man allein praktiziert. Und vor allen Dingen gibt es die Gelegenheit für Sankirtana, gemeinsam zu singen.

Wer neu in einen Yoga Vidya Ashram kommt, findet es manchmal befremdlich, dieses Singen auf Sanskrit, denn im Westen ist man es ja nicht mehr gewohnt, gemeinsam zu singen, spirituelle Lieder auch nicht mehr so. Aber die meisten Menschen, wenn sie ein paar Mal dabei sind, kommen auf den Geschmack, und sehr viele kommen einfach in den Ashram, um gemeinsam zu singen im Morgensatsang, im Abendsatsang. Gemeinsames Singen verbindet die Herzen, gemeinsames Singen, Lobpreisen Gottes, Mantrasingen hilft, das Herz zu öffnen zur Erfahrung des Göttlichen. Sankirtana hilft, Freude zu erfahren, Gott zu erfahren, Gott zu spüren, irgendwo sich geborgen zu fühlen, in dieser Verbindung mit Gott.

Sankirtana also, gemeinsames Singen von Mantras, gemeinsames Singen von spirituellen Liedern, hilft, das Herz zu öffnen, Freude zu erfahren, Gottes Gegenwart zu spüren.

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Kommentare

  • Der Heilige und avatâra gauranga - shrî krsna chaitanya mahâprabhu wir auch als der Reformerneuerer des bhakti -Tradition in Indien betrachtet.

    8704192878?profile=original

  • Das sankirtana ist erstmalig durch den Heiligen shrî krsna chaitanya mahâprabhu, der 1486 in Nabadwip Indien geboren wurde, für die ganze Erde als sankirtana prophezeit worden. Die Prophezeiung erfüllte sich durch die ISKON - hare krsna Bewegung, des shrila bhaktivedânta gosvami prabhupada weltweit auf den Straßen der Weltmetropolen.

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