Bhagavad Gita, 18. Kapitel, 24. Vers

„Yat tu kamepsuna karma sahankarena va punah kriyate bahulayasam tad rajasam udahrtam.“
„Die Handlung jedoch, die im Verlangen nach Erfüllung von Wünschen oder nach Gewinn getan wird, mit Ichgedanken und viel Mühe – wird als rajasig, gierig betrachtet.“

Rajasige Handlungen, die gilt es zu vermeiden oder mindestens nicht Überhand nehmen zu lassen. Besser rajasige Handlung als tamasige Handlung, aber schrittweise gilt es, rajasige Handlungen in sattvige Handlungen umzuwandeln. Was ist die rajasige Handlung? Verlangen nach Erfüllung von Wünschen und nach Gewinn. Also, man tut etwas, um seine Wünsche zu befriedigen und um persönlichen Gewinn zu bekommen. Du magst sagen: „Was ist daran schlecht?“ Man kann sagen, erst mal ist es nicht schlecht, wenn du es für einfache Wünsche machst, wenn du einfach mal etwas tust, um auf sattvige Weise Wünsche zu befriedigen und es kann auch gut sein, dass du etwas tust, um die monetäre Grundlage für dein Leben zu bekommen.

Es ist oft eine Frage des Ausmaßes. Manchmal muss eben auch Broterwerb gemacht werden. Und du kannst sagen: „Ich mache die Handlung, um meine Familie und meinen Körper zu ernähren oder um meine Yogaausbildungen bezahlen zu können, um Gutes zu bewirken, aber ich mache es nicht aus egoistischen Gründen. Meine Aufgabe ist es, Gutes zu bewirken. Damit ich Gutes bewirken kann, dazu muss auch der Körper genährt sein, dazu muss er gekleidet werden und irgendwo unterkommen und dazu muss ich auch Geld verdienen. Und ich mache jetzt das auch, um den Lebensunterhalt zu bestreiten.“ Das ist etwas anderes als wenn man sagt: „Ich muss jetzt unbedingt noch zehntausend Euro haben.“ Oder gierig zu sein, um das Vermögen dort zu mehren.

Das ist dann rajasig. Also, auch Erfüllung von Wünschen, nicht Selbstzweck in sich, sondern du kannst sagen, damit den Geist ruhig zu stellen oder um damit eine Befriedigung zu bekommen, um anschließend besser dienen zu können, oder letztlich, du befriedigst die Wünsche und sagst, auch die Wünsche sind ein Ausdruck Gottes, und du machst es auf sattvige Weise und dann kannst du dich erfreuen an den schönen Dingen und kannst darin Gott sehen. Das ist wieder etwas anderes als rajasige Wünsche. Handlung, die rajasig ist, ist auch Ichgedanke: „Ich will das haben. Ich brauche das. Und wer sich mir in den Weg stellt, das ist schlimm.“ Also dieser Ichgedanke, den gilt es, zu überwinden. Du machst es nicht für ICH, sondern du machst es vielleicht für diesen Körper-Geistkomplex, du machst es aus Dankbarkeit zu Gott, du willst Gott in diesem Körper auch sich erfreuen lassen und du willst die Kraft und die Energie haben, um Gutes zu tun, um deine Aufgaben erledigen zu können.

Rajasige Handlungen sind oft auch mit viel Mühe, sattvige Handlungen, da fließt es, es kann anstrengungslos sein. Weshalb jemand, der sattvig handelt, oft unendliche Energie hat und es fließt einfach. Sattvige Handlungen geschehen. Gut, auch ein sattviger Mensch muss sich mal bemühen und manchmal gilt es auch, Ausdauer zu zeigen. Aber insgesamt sind sattvige Handlungen müheloser und rajasige Handlungen sind mit viel Mühe, mit Frust verbunden und oft auch mit Ärger und mit allem Möglichen, was da noch dazugehört. Daher, handle sattvig, ohne Verhaftung, ohne Lohn. Tue, was du tun kannst, so gut, wie du kannst. Bringe sie Gott dar.

 

Unbearbeitete Niederschrift eines Bhagavad Gita Audio-Vortrags mit Sukadev Bretz. Mehr Infos:

 

 

 

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