Im übertragenen Sinne heißt Patanjali auch „meisterhafte Verneigung“. Anjali heißt Verneigung. Pata, kann man übersetzen als meisterlich, es heißt auch Stoff, es heißt auch letztendlich, es heißt auch endlich. So ist Patanjali derjenige, der zur letzten Verneigung einen hinführt. Anjali ist auch diese Geste. Patanjali heißt auch, sein ganzes Leben dargebracht zum Guten, zum Wohl von allen. Patanjali steht auch dafür, dass auch wir das zum Beispiel nehmen können: „Möge unser ganzes Leben Anjali sein, Verehrung Gottes, und auch Einsatz für das Gute überall.“

Patanjali ist der Autor des Yoga Sutra. Yoga Sutra, eine der wichtigsten Yogaschriften. Yoga Sutra ist Grundlage des Raja Yoga, des psychologischen Yoga, in vier Kapiteln. Wenn du auf unseren Internetseiten sucht nach „Yoga Sutra“ oder auch nach „Patanjali“, dort findest du das gesamte Yoga Sutra, du findest es mit Rezitation, du findest es mit Übersetzung und mit mehreren Kommentaren, so dass du viel über deinen menschlichen Geist lernen kannst anhand eben des Yoga Sutra.

Patanjali gilt auch als Autor einer Sanskrit-Grammatik. Letztlich kann man sagen, Patanjali hat die Regeln des Sanskrits niedergelegt. Und als nächstes gilt er auch als ein Autor eines klassischen Werkes über Ayurveda. So hat Patanjali drei Aspekte. Er steht für die Reinheit der Sprache, er hat Sanskrit gelehrt. Er steht für die Reinheit des Körpers, er hat Ayurveda gelehrt. Er steht für die Reinheit des Geistes, er hat Raja Yoga, den Yoga des Geistes, gelehrt.

Moderne Indologen streiten sich, ob Patanjali eine Person war, der all diese drei Werke geschrieben hat. Die meisten gehen jetzt davon aus, das war nicht einer, sondern es waren drei, und die waren sogar einige Jahrzehnte, zum Teil noch länger, auseinander. Aber wer weiß, vielleicht war es die Inkarnation des gleichen Meisters. Aber auch der gleiche Meister kann unterschiedliche Stile haben, wenn er schreibt. Jedenfalls ist dort eine bestimmte Energie dort hinter.

Letztlich, Patanjali hat in allen drei Werken praktische Tipps gegeben. Das ist das Charakteristische von allen drei Werken. In seiner Sanskrit-Grammatik klar: „So schreibt man Sanskrit, so lernt man Sanskrit. Wenn man es so schreibt usw., dann hat es starke Wirkung.“ Im Yoga Sutra: „So funktioniert der Geist. Das sind Praktiken. Übe diese Praktiken und du erreichst Samadhi.“ Und genauso auch in seinem Ayurveda-Werk: „Das sind die Ursachen von Krankheiten. Das sind die Behandlungsmöglichkeiten, so kannst du heilen.“ Deshalb, Patanjali, schon alle Werke haben etwas Gemeinsames, starker Praxisbezug.

Wann hat jetzt Patanjali gelebt? Unterschiedliche Indologen sagen Unterschiedliches. Manche sagen, vor 2000 Jahren, um Christi Geburt. Manche sagen, ein paar hundert Jahre vor Christus. Manche sagen, ein paar hundert Jahre nach Christus. Manche sagen, der Autor der Sanskrit-Grammatik, der war ein paar hundert Jahre vor, und Yoga Sutra ein paar hundert Jahre nachher. Also, so genau wissen wir es nicht. Übrigens, Patanjali als Meister gilt auch als ein Naga, ein Schlangenwesen. Er wird oft dargestellt mit einem Schlangenunterkörper und einem menschlichen Oberkörper. Und so symbolisiert er auch, dass er tief ins Unterbewusstsein geht – dafür steht Schlangenkörper – dass er Zugang hat zu einer großen Energie, wie die Kundalini, dass er diese nutzt für etwas Positives, und das praktisch und wohlwollend ausdrücken will, dafür steht letztlich der Mensch, und das Ganze ausrichtet auf das Göttliche. Patanjali – großer Yogameister, Autor vom Yoga Sutra, Autor von Werken über Sanskrit-Grammatik und Ayurveda. Ich rezitiere noch zum Schluss einen Patanjali Dhyana Shloka, also eine Strophe zur Ehrerbietung an Patanjali: „Yogena Chittasya Padena Vacha Malam Sharirasya Cha Vaidyakena Yopakarottam Pravaram Muninam Patanjalim Pranjaliranatosmi.“

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Kommentare

  • Das yoga-sûtra Wissenschaft der Konzentration - Metaphysik.

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