Ich lese aus dem Buch „Göttliche Erkenntnis“ von
 SwamiSivananda, aus dem Kapitel „Meditation“, aus dem Unterabschnitt „Einige nützliche Hinweise“.

„Strenge in der Meditation die Augen nicht an. Strenge das Gehirn nicht an. Kämpfe und ringe nicht mit dem
 Geist. Viele Aspiranten begehen diesen Fehler und das ist der Grund, weshalb sie in der Meditation ermüden. Mache also keine heftigen Anstrengungen, um den Geist unter Kontrolle zu bringen, sondern gib ihm lieber für einige
 Zeit etwas Freiheit. Lasse ihn laufen und sich beruhigen. Der Geist wird zunächst wie ein ungelehriger Affe herumspringen, dann wird er sich beruhigen. Dann kann der Geist auf das Lakshia, also auf den Konzentrationspunkt oder die Konzentrationsform geheftet werden. Vertreibe also nicht willentlich und heftig einsickernde Gedanken. Lass vielmehr die göttlichen Gedanken sanft fließen. Die anderen Gedanken werden von selbst weniger werden und dann verschwinden.“

So gibt er ein paar Tipps, wie wir damit umgehen können, wenn andere Gedanken in den Geist kommen. Und besonders
 Anfänger wollen sehr schnell tief in die Meditation gehen und das funktioniert aber nicht so. Der erste Schritt ist, wir setzen uns hin und dann atmen wir, dann werden wir uns bewusst, dass wir uns mit der Meditation mit was Höherem verbinden wollen. Wir sind uns bewusst, dass Meditation etwas ist, um die tieferen Schichten unseres Selbst zu erfahren, uns zu öffnen für eine höhere Wirklichkeit und dann beginnt man mit der Art der Meditation, also mit dem Meditationsthema. Ob es ein
 Mantra ist oder was auch immer es sein mag. Und dann wird man feststellen, alle möglichen Gedanken kommen. Und diese Gedanken kann man dabei auch beobachten, ein bisschen auch amüsiert anschauen. Humor ist eine gute Weise auch auf dem spirituellen
Weg. Alle mir bekannten großen Meister haben sehr gerne gelacht, haben gerne auch über sich selbst gelacht und was so selbst passiert ist. Und wenn wir das machen, dann können wir uns davon lösen. Das geht leichter, als wenn wir sagen: „Oh, was bin ich doch für ein
Mensch.“ Oder: „Wie schlimm ist meine Situation usw.“ Sondern stattdessen, man beobachtet das, man löst sich davon und dann werden die Gedanken etwas weniger.
SwamiVishnu hat auch gerne gesagt: „Gedanken sind schüchtern. Wenn man sie anschaut, verschwinden sie von selbst.“ Also, wir schauen die Gedanken so an und dann irgendwo, plötzlich sind sie weg. Mindestens werden sie weniger. Und ein zweiter Tipp, den er sagt, anstatt versuchen, die anderen Gedanken zu vertreiben, versucht man stattdessen, die Gedanken, die man in der  
Meditation erzeugen will, etwas mehr zu erzeugen. Also, wir wiederholen die Gedanken bewusst, die wir erzeugen wollen, und andere mögen auch da sein. Manche Menschen sagen ja: „Oh, ich kann nicht meditieren oder ich kann auch keine
 Entspannung machen und auch kein 
Yoga machen, denn ich kann nicht abschalten.“ Der menschliche
 Geist ist nicht wie ein Lichtschalter, den man anschaltet oder abschaltet, sondern der menschliche Geist ist – schrittweise. Wir beobachten die anderen Gedanken und dann wiederholen wir auch z.B. das 
Mantra. Und ab und zu mal verheddert sich unser Geist in irgendwelchen Gedankenkreisen und –zirkeln usw. und dann wiederholt man auch das Mantra. Im Lauf der 
Zeit werden die anderen Gedanken weniger und das Mantra oder was auch immer das Thema ist, wird mehr. Wenn man dann länger auf dem Weg ist, ist es aber auch nochmal wichtig, dass man sich nicht zu sehr damit abfindet, dass die Meditation, halt das höchstens ein Zehntel der Gedanken das ist, woran man eigentlich denken will. Dann ist wichtig, dass man sich immer wieder bewusst macht: „Ja, ich möchte in die Tiefe gehen, ich möchte die höheren Aspekte meines Wesens erfahren. Ich möchte zum Überbewusstsein kommen. Letztlich will ich die Erleuchtung erlangen.“ Natürlich, wir wissen, wir können es nicht erzwingen, aber es ist nochmal wichtig, dass wir uns bewusst machen, dafür können wir meditieren und es ist möglich, auch das zu erreichen. Und dann können wir darum bitten, dass es möglich ist. Wir können bitten unser höheres Selbst, wir können bitten
 Gott selbst, wir können den Meister darum bitten oder wen auch immer. Wir richten uns an etwas Höheres und damit entsteht eine Verbindung. Und über diese Verbindung kann die Meditation dann tiefer werden.

Swami Vishnu hat auch gerne gesagt: „Um die Meditation zu vertiefen, da gilt es besonders, serve, love, give, purify.“ Das heißt, es ist nicht nur ausreichend, zu meditieren und geschickt zu meditieren und geschickt mit seinem Geist umzugehen, sondern um zur
Meditation zu kommen, gilt es, gut zudienen, gilt es, zu geben, was wir haben, es gilt, das, was wir tun, mit
Liebezu füllen, bereit zu sein, durch verschiedene Reinigungsprozesse hindurchzukommen. Und dann wird die Meditation immer tiefer, schließlich kommen wir zur höchsten Verwirklichung.

Hari
OmTat Sat

 

Unbearbeitete Niederschrift eines Kurz-Vortrags mit Sukadev Bretz. Gehalten im Rahmen eines
Satsangs nach der
Meditation bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Infos:




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