Bhagavad Gita , 13. Kapitel, 18. Vers

„Iti ksetram tatha jnanam jneyam coktam samasatah mad-bhakta etad vijnaya mad-bhavayopapadyate.“

„So sind das Feld, das Wissen und das zu Wissende kurz dargestellt worden. Wer an Mich glaubt und dies weiß, geht in Mein Wesen ein.“

Krishna erzählt hier, warum ist es wichtig, überhaupt seine wahre Natur kennenzulernen und die Natur des Höchsten. Es ist keine philosophische Spekulation allein, die den Menschen dazu treibt, zu fragen: „Wer bin ich? Was ist wirklich? Was ist unwirklich? Gibt es ein Göttliches und wenn ja, wo ist es?“ Es ist nicht nur theoretisch von Interesse, sondern wenn du dein wahres Wesen erfährst, wenn du bewusst bist, was ist Gott, was ist das Höchste, dann verschmilzt du damit. Und bewusst oder unbewusst strebt jeder Mensch, das zu erfahren. Sei dir dessen immer wieder bewusst. Wenn du nach Freiheit strebst, auch Freiheit von äußeren Zwängen, ist das in Wahrheit die Suche, dich selbst zu erfahren als das unendliche, das ewige Wesen, unendlich frei, jenseits von allem. Wenn du nach Freude strebst, die allein in einem äußerlich geführten Leben nicht dauerhaft zu erfahren ist, dann strebst du danach, deine wahre Natur zu erfahren. Die ist nämlich immer Freude, in jedem Moment, auch jetzt. Wenn du strebst nach immer mehr Wissen, dann willst du in Wahrheit dich selbst als das unendliche Bewusstsein, als das unendliche Wissen erfahren. Daher sei dir bewusst, es gibt nur ein Streben, welches langfristig gesehen wirklich zur Zufriedenheit, zur Erfüllung führt und die als sinnvoll erlebt wird, nämlich das Streben, Gott zu erfahren. Wenn du also das Göttliche erfährst, dann gehst du in das Göttliche ein. Wenn du dich selbst wirklich erkennst, dann bist du eins mit Gott. Wenn du wirklich das höchste Wissen erfährst, auch dann bist du eins mit Gott. Daher nimm dir wieder vor, nach dem Höchsten zu streben. Sei dir wieder bewusst, wonach du in letzter Zeit besonders gestrebt hast. Sei dir bewusst, relative Bestrebungen führen nur zu einem relativen Erfolg und werden dich nicht dauerhaft zufriedenstellen. Aber relative Bestrebungen können Teil der Bestrebungen nach Gott sein. Wenn du deine eigene Talente entfalten willst, sei dir bewusst, es sind nicht deine Talente, sondern du willst Gott durch dich wirken lassen. Wenn du dich um deinen Partner, dein Kind kümmerst, sei dir bewusst, es ist nicht nur deine Familie, sondern du dienst Gott darin. Wenn du in der Firma nach Erfolg strebst, dann sei dir bewusst, nicht du bist es, der dort wirkt, sondern letztlich ist es Gott. Und selbst wenn du auf einer weltlichen Ebene nach Erfolg strebst, sage dir, das tust du als Teil des Spieles Gottes. In diesem Sinne kannst du jede Handlung spiritualisieren, sei es, in dem du dir bewusst machst, es ist Teil des Strebens nach dem Höchsten, sei es, du machst dir bewusst, Gott wirkt durch dich. In Wahrheit bist nicht du, der handelt, Gott handelt durch dich. Lass diesen Gedanken noch ein paar Sekunden in dir wirken und handle heute oder morgen daraus.

Unbearbeitete Niederschrift eines Bhagavad Gita Audio-Vortrags mit Sukadev Bretz. Mehr Infos:

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