Meditieren bei Lärm

Angenommen da ist Lärm, kannst du dann dabei meditieren? Geht das? Oder solltest du besser nicht meditieren?
Ich rate dir zu meditieren, egal, ob da Lärm ist oder nicht. Wenn du nur meditieren kannst, wenn alles ruhig ist, dann bist du noch nicht sehr weit gekommen. Meditiere selbst dann, wenn Lärm ist und lerne, auch bei Lärm in die geistige Ruhe zu kommen.

Was kannst du bei Lärm machen?
Eine Methode, um trotz Lärm zu meditieren, wäre, Ohropax in die Ohren zu stecken. Dann kannst du den Lärm ignorieren. Ohropax oder Ohrstöpsel gibt es in jeder Apotheke und es ist eine einfache Methode. Natürlich gibt es die auch in anderen Geschäften, im Baumarkt z.B. Du kannst auch einen Kopfhörer aufsetzen. Es gibt inzwischen ja diese Hightech-Kopfhörer, die jeglichen Lärm ausblenden. Das kann auch eine schöne Erfahrung sein. Du kannst dir vorstellen, du bist in einer Höhle. Da mag es draußen laut sein. Also eine Möglichkeit, um bei Lärm zu meditieren, ist, wenn du eine Hilfe nimmst, wie Ohropax oder Ohrstöpsel oder ein Kopfhörer. Vielleicht sogar Aktivkopfhörer, die Lärm ausblenden können. Das ist sehr viel besser, als wenn du mit anderen schimpfst, weil sie doch in der Küche Lärm gemacht haben, mit deinem Nachbarn schimpfst, weil er Fernsehen sieht oder mit einem Teenie oder dich ärgerst, wenn dein Hund bellt oder dein Kind laut mit anderen Kindern spielt usw. Nutze mechanische Hilfsmittel, die den Lärm ausblenden.

Eine zweite Methode wäre, lerne, den Lärm wahrzunehmen, ohne dich davon beeinflussen zu lassen. Führe dir vor Augen: Lärm kommt, Lärm geht. Lärm muss keine Reaktion in deinem Geist hervorrufen. Du kannst dir sogar vornehmen, dass du lernen willst, bei Lärm ruhig zu bleiben. Wenn dir das in der Meditation gelingt, dann gelingt es dir auch im Alltag. Du kannst dich von Lärm nicht stören lassen. Die Meditation kann gerade dazu beitragen, dass du lernen kannst, gelassen zu sein, tiefe Erfahrungen zu machen, Freude zu erfahren trotz Lärm.
Eine dritte Möglichkeit wäre die Konzentration zu intensivieren. Wenn du sehr konzentriert bist, vergisst du alles andere. Von Swami Sivananda heißt es, dass er einmal einen Tag besonders der Meditation gewidmet hat. Swami Sivananda war ein großer Yogameister. Er hat viele Stunden meditiert und es war ausgerechnet der Tag, wo schwere Bauarbeiten mit einem Presslufthammer direkt vor seinem Haus gemacht wurden. Die Schüler hatten nachher ein schlechtes Gewissen und haben sich beim Meister entschuldigt, dass sie ausgerechnet an dem Tag die Baufahrzeuge gehabt haben. Swami Sivananda, als er das gehört hatte, fragte sehr erstaunt: „Da war Lärm draußen? Ich habe nichts davon gehört.“ Seine Meditation war so tief, dass er nichts mitbekommen hat. Noch nicht mal den Presslufthammer draußen vor seinem Zimmer. In diesem Sinne kannst du lernen, deine Meditation so tief werden zu lassen, dass du keinen Lärm wahrnimmst.
Du kannst lernen dich vom Lärm nicht stören zu lassen und du kannst auf äußere Hilfsmittel zurückzugreifen, um dich vom äußeren Lärm nicht stören zu lassen.

Übrigens: angenommen du fährst jemals nach Indien in einen Ashram, dann ist es gut, einen dieser Ratschläge zu beherzigen. Manche Westler gehen mit der Vorstellung in einen indischen Ashram, dass es da ruhig wäre. Es mag auch ein paar Ashrams geben, wo es tatsächlich ruhig ist. Aber meistens sind die Inder eben nicht sehr bedacht, ruhig zu sein. Es gibt Hupen, Hunde, die bellen, Menschen, die Lärm machen und sich trotz der Meditation draußen unterhalten oder husten, Kinder, die schreien und Eltern, die nichts dagegen machen. Da musst du lernen, bei Lärm meditieren zu können und das kannst du schon hier im Westen lernen.

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