Mantra von Ganesha

Die verschiedenen Namen Gottes, die wir in den Mantras auch finden, haben auch alle sehr wunderschöne Bedeutungen und es ist gut, sich diese immer wieder zu vergegenwärtigen. Wir haben heute so einige gehört: Om Gam Ganapataye Namah. „Ganapati“ heißt „der viele Engel hat“, die Ganas sind Engelswesen. Und ein Name Gottes ist, er hat viele Engel. Und was heißt jetzt Engel?

Engel heißt, viele gute Kräfte, viele positive Dinge, viele Energien und Aspekte. Und wenn wir uns an Gott wenden, dann gibt es Gott in unserem Innern, es gibt Gott überall, es gibt Gott oben, unten, in der Mitte, und wir können uns bewusstmachen, überall sind gute Kräfte Gottes. In uns selbst, in jedem Menschen, in der Natur, wo auch immer wir hinschauen, und wir können diese im besonderen Maße entdecken und sehen. Wenn wir sagen, „Om Gam Ganapataye Namah“, ist das auch so ein gewisser Vorsatz, nämlich zu sagen: „Ja, ich will die guten Kräfte auch entdecken.“

Vom Vedantischen her gibt es sowieso nur gute Kräfte, auch wenn es manchmal Kräfte gibt, die auf eigenartige Weise sich manifestieren, dass sie, offensichtlich betrachtet, eben nicht so positiv sind. Aber selbst dort, hinter all dem steckt irgendwo diese göttliche Kraft. Und auch wenn wir im Menschen die irgendwo sehen, diese guten Kräfte, dann werden die auch stärker. Die Welt ist so, wie wir sie anschauen. Nicht nur, aber wir können bestimmte Kräfte stärken. Dann haben wir das Mantra gehört: Om Namah Shivaya. „Om Namah Shivaya“ heißt „Ehrerbietung an Shiva“ und „Shiva“ heißt interessanterweise „der Liebevolle, der Gütige“. Shivaya – Ehrerbietung an den Liebevollen, den Gütigen. Und Vedavyas hat uns einige Bedeutungen von Shiva erzählt.

Eine hat er so ein bisschen verschwiegen, Shiva gilt auch als der Zerstörer, der die Negativitäten beseitigt. Und ausgerechnet dieser Shiva hat den Beinamen Shiva, der Liebevolle, der Gütige. Und das soll uns auch daran erinnern, dass auch dann, wenn uns mal Dinge genommen werden, auch dann, wenn Dinge nicht so sind, wie wir sie gerne hätten, wenn das, was gerade mühevoll aufgebaut wurde, uns plötzlich weggenommen wird, dass auch das letztlich Gottes Liebe und Güte ist, um daran zu wachsen. Wir können mindestens davon ausgehen. Das ist eine viel bessere Arbeitshypothese als alle anderen. Wenn wir irgendwo davon ausgehen: „Irgendwie wird es gut für mich sein.“ Wenn wir so zurückschauen, in den meisten Fällen wird man sagen, was man vor fünf oder vor zehn Jahren als nicht so gut erdacht hat, der größte Teil davon, sieht man: „Irgendwie hat es sich positiv auf mich ausgewirkt.“

So können wir auf diese Liebe und Güte Gottes vertrauen. Natürlich, die anderen Aspekte von Shiva sind natürlich noch wichtiger: Shiva als das Selbst aller Wesen. Shiva als der Uryogi. Und das heißt auch, mit Yoga kommen wir zu dieser innewohnenden Liebe und Güte. Und letztlich, die höchste Liebe und Güte kommt aus der Verwirklichung des Selbst. Im Begrenzten hat es natürlich irgendwann auch Grenzen. Jeder Mensch hat Emotionen, jeder Mensch hat Gekränktheit, jeder Mensch ist beschränkt, jeder Mensch hat seine eigenen Schwierigkeiten. Ich nehme an, das wisst ihr? Oder hat jemand das Gefühl, entweder dass er selbst vollkommen sei oder dass er den vollkommenen Mitmenschen gefunden hat?

Aber letztlich, jeder ist vollkommen und jeder Mitmensch ist auch vollkommen. Zum einen in seinem höchsten Aspekt und natürlich dann auch als Teil des Höchsten, das Allumfassenden. Dann hatten wir „Om Namo Bhagavate Vasudevaya“. „Vasudeva“ heißt „das Licht aller Geschöpfe“. Deva – Licht, Vasu heißt Geschöpf. Vasudeva – das Licht aller Geschöpfe. Das ist auch wieder ein Vorsatz, den wir uns vornehmen können. Wir können sagen: „Ja, ich möchte in allen auch irgendwo den göttlichen Funken sehen. Inmitten von all dem, was Menschen noch so von sich geben, tief im Inneren ist der göttliche Funke. Und jedes Gespräch kann… Vielleicht jedes Gespräch ist etwas übertrieben, aber jedes echte Gespräch… Irgendwie vor kurzem habe ich so einen Podcast, also eine Hörsendung, gehört irgendwie über echte Gespräche. Was ist ein echtes Gespräch? Und was sind gute Gespräche? Und letztlich, was man dort gehört hat, es hat mir alles nicht ausreichend eingeleuchtet.

Ich sage immer, ein gutes Gespräch ist, wenn ich in dem anderen Gott spüre. Und das kann plötzlich so ein Aufleuchten sein von Herz zu Herz. Und das muss gar nicht so selten sein. Es müssen noch nicht mal beide gleichzeitig fühlen. Natürlich, am schönsten ist, wenn es beide fühlen. Aber wenn man es selbst fühlt und da ist diese Herzensverbindung, der andere wird auch fühlen, da ist eine Herzensverbindung, er wird vielleicht nicht das Wort „Gott“ gebrauchen. Vasudevaya, wir wollen Gott so wahrnehmen. Am Anfang haben wir gehört: „Devi Devi Devi Jagan Mohini.“ Devi ist auch wieder „die Leuchtende, die Strahlende“, wie Vasudeva, Vasudevaya. Und Jagan Mohini, das hat jetzt mehrere Bedeutungen. „Mohini“ heißt „die, die bezaubert“.

Das heißt auch, wenn wir uns Gott ganz hingeben, dann spüren wir diesen Sinn des Bezaubertseins. Irgendwo, die Welt gewinnt eine neue Dimension. Ohne diese Dimension mag die Welt manchmal irgendwo kalt erscheinen, sie mag harsch erscheinen. Aber wenn wir irgendwo dahinter die Wirkung des Göttlichen sehen oder der göttlichen Mutter, plötzlich ist da wieder ein Zauber da und ist dort irgendwo etwas, was eine tiefere Dimension ist, die wir doch alle, bewusst oder unbewusst, irgendwo suchen und erstreben und es ist möglich, dies immer wieder zu erfahren.


Hari Om Tat Sat

 

 

Unbearbeitete Niederschrift eines Kurz-Vortrags mit Sukadev Bretz. Gehalten im Rahmen eines Satsangs nach der Meditation bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Infos:

 

 

 

 

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Kommentare

  • Vielen Dank für diese sehr wertvollen Eräuterungen, Sukadev. Die sollte eigentlich jeder bekommen, der zum 1.Mal Mantras mitsingt. Ich zumindest hätte dann viel mehr vom Singen gehabt, wenn ich genauer weiß, was ich da singe.Aber es ist ja fast nie zu spät..

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