Leiden ist karmische Reinigung

Swami Sivananda schreibt:


„Dein gegenwärtiges Leiden ist eine karmische Reinigung. Es kam, um dich mehr und mehr an das Göttliche zu erinnern, um Barmherzigkeit in dein Herz zu legen, dich zu stärken und es dir zu ermöglichen, Durchhaltevermögen zu entwickeln. Kunti betete zu Gott, ihr immer mehr Leiden zu schicken, damit sie sich ständig an ihn erinnere. Bhaktas, Gottesverehrer, genießen es, mehr zu leiden. Krankheit, Schmerz, Skorpione, Schlangen, Katastrophen usw. sind Sendboten Gottes. Ein Bhakta heißt sie mit heiterer Miene willkommen. Er murrt nicht. Er sagt wieder und wieder: „Ich bin Dein, Oh Herr. Du machst alles zu meinem Besten.“

 

Andere Aussagen als wir es normalerweise gewohnt sind. Die meisten Menschen würden eher sagen, wenn Gott freundlich zu einem ist, dann wird alles gutgehen. Und wenn Dinge schiefgehen, dann zweifeln Menschen an Gott. Und viele denken, die Konsequenz von Hingabe zu Gott müsste sein, dass nichts Schlimmes passiert. Und viele Menschen, gerade im Westen, denken, dass Leiden irgendwie ein Form von Bestrafung sein. Selbst wenn sie längst den Himmel-Hölle-Glaube nicht mehr, mindestens bewusst, anhängen, irgendwo tief im Inneren steckt da noch so ein kulturelles Erbe dahinter. Swami Sivananda erwähnt hier etwas anderes, so wie es in den alten Schriften beschrieben ist. Wir sind hier auf der Welt um zu wachsen, uns spirituell zu entwickeln. Und um uns spirituell zu entwickeln, gibt es auch verschiedene Schwierigkeiten und Herausforderungen.

Wenn wir diese als solches annehmen, dann wird es nicht wirklich zum Leiden, sondern wir gehen davon aus, dass diese Schwierigkeit kommt, dass ich wachse, jene Schwierigkeit kommt, dass ich daran wachse usw. Und er erwähnt hier auch eine der großen Bhaktas, die in der Mahabharata erwähnt wird, die Kunti. Das war - wer sich mit der Mahabharata auskennt – die Mutter der Pandavas. Sie hatte viele Schwierigkeiten in ihrem Leben zu erdulden und sie sagte: „Ja, immer wenn es schwierig wird, dann wende ich mich an Gott. Und deshalb ist es gut, Schwierigkeiten zu haben.“ Noch besser ist es, sich immer an Gott zu wenden, ob Schwierigkeiten oder nicht Schwierigkeiten, also wir brauchen sicherlich nicht um Schwierigkeiten zu beten. Da war Kunti schon außergewöhnlich, weshalb sie auch als Beispiel dort gebraucht wird.


„Wo bleibt also Raum für Klagen und Verzweiflung? Du bist Gott lieb, deshalb schickt er dir Probleme.“
Also, wem Gott lieb ist, dem schickt er Probleme.


„Wenn er jemanden ganz zu sich bringen will, nimmt er ihm die materiellen Sicherheiten weg. Er nimmt die Zentren seiner Vergnügen, so dass sein Geist zu den Lotusfüßen Gottes ruhen kann. Begegne daher allem mit einer lächelnden und heiteren Miene. Verstehe die geheimnisvollen Wege des Göttlichen. Siehe Gott in allem, in jedem Gesicht, in jeden Augen und in jedem Menschen und in jedem Wesen. Manchmal sind wir näher, wenn wir in physischer Entfernung leben. Mögen wir in unserem Herzen weilen. Mögen wir Gott überall erkennen. Krishna versteckte sich plötzlich, so dass Radha und die Gopis noch sehnsüchtiger nach ihm dürsten. So kann es sein, dass Gott sich vor dir verbirgt. Singe wie Radha. Dürste wie die Gopis nach seinem Erscheinen. Die Gnade Gottes wird auf jeden Fall herabkommen. Gott ist dein unsterblicher Freund. Vergiss nicht diesen göttlichen Freund, der in deinem Herzen, wie auch im Herzen aller wohnt.“

 

 

Unbearbeitete Niederschrift eines Kurz-Vortrags mit Sukadev Bretz. Gehalten im Rahmen eines Satsangs nach der Meditation bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Infos:

 

 

 

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