Wirkungsvolle Kreuzbein-Selbstmassage

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© 2015 Text und Fotos: Bhajan Noam

Das Kreuzbein ist ein ganz zentraler Punkt unseres Körpers. Hier kreuzen sich die beiden Achsen: die vertikale Wirbelsäule inkl. Kreuzbein und Steißbein und die horizontale Hüftachse. Sind wir in diesem Bereich nicht beweglich und geschmeidig sondern in Anspannung, führen die Kräfte dieser beiden Achsen allmählich zu Schmerzen und Haltungsveränderungen. Wichtige Anteile sind die Iliosakralgelenke rechts und links vom Kreuzbein und die unterste Bandscheibe als Übergang zum Lendenwirbelbereich.

Die Bewegungen unserer Extremitäten, Beine, Arme und ebenso Hals und Kopf gehen zumindest teilweise, vom Kreuzbein aus. Der große Gesäßmuskel bewegt die Beine, der breite Rückenmuskel veranlasst die Rückwärtsbewegung der Arme, die Rückenstrecker, übergehend in die Nackenmuskeln, bewegen die gesamte Wirbelsäule, den Hals und den Kopf. Wir können uns also als fünfarmigen Seestern vorstellen mit dem Kreuzbein als Mittelpunkt.

Ebenso beginnt beim Kreuzbein die aufsteigende Energie, auch Kundalini genannt. Ist das Kreuzbein in Anspannung, ist dieser Fluss gestört oder unterbunden. Beim Kreuzbein liegt das Nervengeflecht Plexus sacralis. Seine motorischen Anteile versorgen die Beckenbodenmuskulatur, die Oberschenkel und über den Ischiasnerv die Unterschenkel bis zu den Füßen. Seine sensiblen Anteile versorgen die Geschlechtsorgane, Afterbereich, hintere Oberschenkel, große Teile der Unterschenkel und der Füße.

Reflektorisch ist das Kreuzbein mit den Beckenorganen verbunden und sein unterer Anteil mit dem Kopf. Um Kreuzbein und Iliosakralgelenke geschmeidig zu halten oder wieder in diesen Zustand zurückzuführen, habe ich vor langer Zeit die folgende Kreuzbein-Selbstmassage entwickelt.

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Kreuzbein-Selbstmassage:

Lockere zunächst deine Hände und Handgelenke durch ein Ausschütteln. Klopfe im Stehen rhythmisch mit den Handrücken Kreuzbein, Iliosakralgelenke und Gesäßmuskeln. 

Lege dich nun auf den Rücken, ziehe die Knie an in Richtung Brust und schiebe deine flachen, leicht geballten Fäuste an den Übergang Kreuzbein - Iliosakralgelenke. Schwinge nun hin und her und wandere dabei mit deinen Fäusten im Wechsel rechts-links auf- und abwärts. D. h. die freie Faust, auf der der Körper gerade nicht lastet, wandert jeweils ein Stückchen weiter. Du wirst selbst spüren, wo du den Druck der Fäuste brauchst.

Zu Beginn werden die Hände eventuell schmerzen, weil sie selbst verspannt sind. Werden sie allmählich lockerer, kannst du auch die Fäuste fester ballen und dadurch mehr Druck für deine Massage erzeugen.

Der zweite Teil dieser Massage ist noch etwas intensiver. Du stellst deine Fäuste auf wie Stempel (siehe Fotos) und schwingst in gleicher Weise hin und her, wobei nun die beiden aufgestellten Fäuste auf- und abwärts wandern. Mit der Zeit bekommst du Übung und kannst ganz gezielt alle Anspannungen und Verhärtungen auflösen.

Ruhe am Ende etwas aus und lasse die Behandlung nachwirken. Spüre dabei, was sich gelöst hat und vielleicht noch im Nachhinein weiterhin löst. Behalte dein Kreuzbein immer mehr auch beim Gehen und allen alltäglichen Bewegungen im Bewusstsein. 

- Bhajan Noam -

Yogini: Aditi Metzler

Seiten des Lebens: www.bhajan-noam.com

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Kommentare

  • Namasté und vielen Dank!
    Ich bin erstaunt, dass eine so einfache Übung so wirksam ist.
    Herzlichst
    Babette

  • Kommentar auf facebook zu diesem Artikel:

    Uwe Schneider : Schöner Artikel Bhajan, wichtiges Wissen, welches in diesen Zusammenhängen leider noch nicht den Orthopäden in ihrer Ausbildung vermittelt wird. So viele Menschen werden noch heute tagtäglich auf ihre Schmerzsymptome behandelt, ohne Aufmerksamkeit auf die Beckenregion, wo ein Großteil der Ursachen gefunden werden könnte. Das lernen bei unseren Lomi Seminaren die Teilnehmer schon am zweiten Tag und so findet dieses Wissen eben, wie auch durch deinen Artikel, auf anderen Wegen zu den Menschen. Diese Kreuzbeinmassage mache ich seit Jahren, immer wenn es da mal schmerzt und niemand in der Nähe ist, der da dann Hand anlegen kann. Sehr zu empfehlen, einfach und wohltuend. Aloha nui loa!

    Uwe Schneider
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