Karma Yoga, Artha und Kama

Wie kann ich Karma Yoga richtig praktizieren ohne Artha und Kama zu unterdrücken? Hallo und herzlich willkommen zu einem Kurzvortrag aus der Reihe „Fragen zum spirituellen Leben“. Hier ist eine etwas speziellere Frage: „Wie kann ich Karma Yoga richtig praktizieren?“.
Karma Yoga ist der Yoga der Tat. Karma Yoga ist der Yoga des uneigennützigen Dienens. Karma Yoga ist auch der Yoga des verhaftungslosen Handelns. Mittels Karma Yoga löst du dich vom Ego und weitest dein Herz. Durch uneigennütziges Dienen verbindest du dich mit anderen. Indem du dich zum Instrument Gottes machst, wird dir bewusst: „Nicht ich bin der Handelnde, Gott handelt durch mich“.

Wie kann ich Karma Yoga richtig praktizieren ohne Artha und Kama zu unterdrücken?
Kama ohne R bedeutet Sinnesbefriedigung. Man kann auch sagen, Kama meint den sinnlichen und den sexuellen Bedürfnissen Genüge zu tun. Zu Kama gehört das Essen, die Kleidung, eine Wohnung haben, einen Partner haben. Es bedeutet sich mit Kindern und Freunden gut zu verstehen und natürlich die Sexualität, Zärtlichkeit – alles Sinnliche zu leben.
Weiter gibt es Artha. Artha meint Finanzen, finanzielle Sicherheit, bedeutet auch Respekt, den man erfährt und ein gewisses Machtgefühl.

Karma Yoga bedeutet uneigennütziges Dienen. Kama heißt, etwas für sich selbst zu tun.
Karma Yoga meint, das was du hast, mit anderen zu teilen. Artha würde bedeuten, dich um deine eigenen finanziellen Bedürfnisse zu kümmern.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie du das verbinden kannst. Es gibt zum Einen die Möglichkeit, vollständig uneigennützig zu dienen und alles andere hintenan zu stellen. Dann wird Gott sich um deine Bedürfnisse kümmern. So sagte Jesus: „Strebet zuerst nach dem Königreich Gottes, dann wird euch alles andere von selbst zufallen“. So sagte auch Swami Sivananda gerne: „Widme dein Leben dem Dienst an anderen, widme dein Leben dem Dienst Gottes, dann wird Gott sich um deine Bedürfnisse kümmern“. Eine weitere Möglichkeit wäre, du sagst alles was du tust, widmest du dem Dienst an anderen. Damit du anderen helfen kannst, musst du dafür sorgen, dass dieser Körper und diese Psyche haben was sie brauchen. Sage dir, damit ich besser dienen kann, kümmere ich mich darum, eine Wohnung zu haben, Kleidung zu haben, und dass meine Psyche bekommt was sie braucht. Du machst dies dann nicht für dich selbst. Es ist also keine work life balance oder der Gedanke, einiges mache ich für andere – einiges mache ich für mich selbst. Mein Tipp ist, löse die Grenze auf und sage: Damit ich langfristig dienen kann, kümmere ich mich um die Bedürfnisse von Körper und Psyche. Damit kann ich anderen gut dienen. Umgekehrt kannst du sagen, indem ich anderen diene, schaffe ich gutes Karma und Gott wird mir geben, was ich brauche. Indem ich anderen diene, erlebe ich das, was ich wirklich brauche, nämlich die Einheitserfahrung.

Es gibt also einige Möglichkeiten Karma Yoga zu praktizieren und gleichzeitig Artha und Kama nicht zu unterdrücken. Widme dein Leben dem Dienst an anderen und gehe davon aus, dass Gott sich um dich kümmert oder sage, ich befriedige meine Bedürfnisse auf sattwige Weise, um langfristig anderen besser zu helfen.

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