Die Frage, ob Mantras missbraucht werden können und was die daraus resultierenden Konsequenzen sind, ist abhängig vom Mantra. Bei Yoga Vidya werden hauptsächlich die sogenannten Moksha Mantras verwendet, welche nicht missbraucht werden können, da man sich direkt an Gott wenden. Diese Mantras sind Verehrungsformen von Gott. „Om Namah Shivaya“ ist eine Ehrerbietung an Shiva und Shiva bedeutet der Liebevolle und der Gütige.
Ehrerbietungen an göttliche Liebe und Güte können nicht missbraucht werden.
Mantras, mit denen die göttliche Liebe und Ehrerbietung ausgedrückt wird, können nicht missbraucht werden. Es gibt zum Beispiel auch das Mantra „Om Aim Saraswatye Namaha“, zur Ehrerbietung an die Göttin, die in der Essenz von allem wohnt (Sara = Essenz; swati = die, die wohnt). Moksha Mantras können nicht missbraucht werden und haben nur positive Konsequenzen.
Andere Mantras rufen Kraft in neutralem Sinn
Es gibt auch andere Mantras, die Kraft im neutralen Sinne anrufen und auf verschiedene Weise genutzt werden können. Dazu gehört auch das Navarna Shakti Mantra „Om Aim Hrim Klim Chamundaye Vicche Namaha“. Dabei geht es um eine Shakti, eine Energie, die auch dazu benutzt werden könnte, egoistische Wünsche zu erfüllen. Auch das Kali Mantra könnte benutzt werden, um jemanden zu schaden und darüber hinaus gibt es auch bestimmte andere Mantras, die dafür verwendet werden können, um anderen Schaden zuzufügen.
Die Konsequenzen und negatives Karma
Wenn ein Mantra missbraucht wird, um andere zu Schaden, kommt alles wie ein Bumerang auf einen zurück. Vielleicht kann die Wirkung zunächst in positiver Weise gespürt werden, dann aber kommt sie in negativer Weise zurück zu ihrem Aussender. In den indischen Schriften wie den Puranas und die Ramayana Mahabharata sind voll von Geschichten von Menschen die zunächst spirituelle Aspiranten waren, dann Mantras missbraucht haben und so zu „Azuras“, zu Dämonen wurden. Dämonen werden letztendlich vernichtet, notfalls muss sich Gott dazu selber inkarnieren. Anderen zu schaden wird immer negatives Karma mit sich bringen.
Mantras für egoistische Zwecke
Es gibt auch Mantras für egoistische Zwecke, beispielsweise dass Kubera Mantra um Reichtum zu erlangen, oder das Karmadeva Mantra um eine Frau oder einen Mann für einen gefügsam zu machen und einen Liebespartner zu bekommen. Es gibt auch andere Mantras für die Erfüllung von Wünschen sowie Mantras um Siddhis zu erlangen. Es gibt Mantras mit denen andere beeinflusst werden können und es gibt auch Mantras für Erfolg. Werden diese Mantras mit Ego verbunden, gilt, dass sie zunächst den gewünschten Erfolg bescheren, danach aber alles verloren wird. Wiederholst du aber ein Mantra und wendest dich an Gott und verehrst Gott mit der Bitte, „wenn möglich gib mir (…), aber nicht mein Wille, sondern dein Wille geschehe“. So kannst du dich mit dem Lakshmi Mantra auch an die göttliche Mutter wenden, um sie zu bitten, dir die Mittel zu geben, die du benötigst, um anderen Gutes zu tun. Aber nicht mein Wille, sondern dein Wille geschehe… Missbrauche keine Mantras, sondern nutze sie, um Positives zu bewirken.
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