Ist Yoga zu zweit schwer?

Ist Yoga zu zweit schwer? Ist es gut zu zweit Yoga zu üben? Wie ist das, wenn du einen/eine Partner/erin hast. Wie kannst du Yoga gut üben? Das sind eine Reihe von Fragen, die mir gestellt worden sind, zum Thema Yoga zu zweit. Und das sind verschiedene Dimensionen.

Die eine Dimension wäre, angenommen, ihr seid zu zweit, seid leiert miteinander und ihr würdet Yoga gern zusammen üben. Zunächst einmal herzlichen Glückwunsch. Wenn ein Paar zusammen Yoga übt, das ist etwas Großartiges. Wenn ihr beide mit Yoga verbunden seid, teilt ihr etwas sehr wichtiges. Und wenn ihr zu zweit Yoga übt, verbindet ihr immer wieder eure Energiekörper miteinander.

Yoga zu üben aktiviert das Prana, die Lebensenergie, dehnt das Energiefeld aus und wenn ihr zu zweit Yoga übt, dann verbindet ihr euer Energiefeld. Man könnte durchaus sagen, wenn ihr Yoga zu zweit macht, das stabilisiert eure Partnerschaft und kann sogar dazu führen, dass dieses Gefühl der Verliebtheit, das zu Anfang eurer Partnerschaft da war, immer wieder neu wiederbelebt wird. Denn vom Yoga Standpunkt aus heißt Verliebtheit, die beiden Energiefelder sind stark aufeinander eingestellt und verbunden und das geht eben auch, wenn man zu zweit Yoga übt. Aber es gibt auch Erfahrungen, die Menschen machen, die beide Yoga üben und sagen, Yoga zu zweit ist schwer. Und warum ist Yoga zu zwei dann schwer? Yoga macht auch individualistisch und man lernt auf seinen Körper zu hören. Und manchmal ist es so, dass Menschen die zu zweit sind und beide Yoga üben, feststellen: Der eine übt Yoga lieber am Morgen, der andere übt es lieber am Abend. Der eine fängt lieber mit Meditation an und der andere lieber mit Pranayama. Und der eine mag es mehr dynamisch und der andere mag es eher ruhig. Und der eine würde gern Mantras beim Yoga hören und der andere würde lieber in die Stille gehen und dann wird Yoga schwer. Und so muss man abwägen.

Mein Tipp wäre, versucht irgendwo eine gewisse gemeinsame Zeit zu haben, um zu zweit Yoga zu üben. Verzichte vielleicht doch etwas auf das, was du denkst, was du unbedingt brauchst und bitte lass deinen Partner auch. Habt mindestens eine Grundpraxis zusammen, das ist gut für eure Partnerschaft und das kann dann auch dem Yoga eine tiefere Erfahrung geben. Und dann lass dem anderen aber Raum, um das Yoga weiter zu für sich selbst zu üben. Und gib dir auch selbst den Raum, anstatt die Zeit zu verschwenden zu viel zu diskutieren, welchen Yoga ihr zusammen übt und dann euch zu streiten. Lasst Yoga etwas gemeinsames und harmonisches werden. Also eine gemeinsame Grundpraxis ist gut und ansonsten sich gegenseitig Raum geben.
Und wenn es möglich ist, ist es auch schön, Yoga zu zweit zu üben und euch gegenseitig in die Stellungen hineinzuhelfen. Es gibt ja auch das Konzept Partnerasanas, Partneryoga. Bei Yoga Vidya nennen wir das z.B. Yoga Vidya Body Work oder auch Faszienyoga, Partnerfaszienyoga. Also wenn ihr euch gegenseitig in die Stellung helft, kommt ihr weiter in die Stellung hinein und das vertieft auch das Einstimmen auf einander.

"Yoga zu zwei ist schwer" kann sich aber auch auf etwas anderes beziehen. Manchmal, wenn du in einer Partner-Beziehung bist und dein Partner mag kein Yoga, dann kann das auch eine gewisse Belastung euer Partnerschaft sein, insbesondere, wenn du den Yoga ganz konsequent gehen willst. Wenn du den Yoga konsequent übst, dann wirst du auch eine Stunde am Tag für deine Yogapraktiken brauchen, du wirst vielleicht zum Vegetarier werden, vielleicht sogar zum Veganer. Du willst keinen Alkohol mehr trinken, du willst keine Zigaretten mehr rauchen. Du magst vielleicht nicht mehr in Lokale gehen, wo eine Musik ist, die dich irgendwo aus dem Gleichgewicht bringt. Das kann es dann etwas schwerer machen, sowohl für die Partnerschaft, wie auch für dein Yoga.

Mein Tipp wäre dann:
1. Geh deinen Yogaweg trotzdem konsequent.
2. Wisse nach einer Weile, wird sich dein Partner, deine Partnerin daran gewöhnen.
3. Suche aber auch Gemeinsamkeiten und sei dir bewusst, wenn du den Yogaweg konsequent gehst, bist du manchmal eine Zumutung für deinen Partner, deine Partnerin. Gib das offen zu und das ist schon mal eine gute Basis. Und dann schaue, was du für deinen/deine Partner/in auch machen kannst, wenn du von ihm/ihr erwartest, er/sie Verständnis hat für dein Yoga, dann habe auch Verständnis für das war er/sie macht. Dann sucht Gemeinsamkeiten, die ihr weiter zusammen machen könnt.
Wenn ein Partner plötzlich auf den Yogaweg kommt, dann wird es eine Phase der Adaptation geben, eine Phase des Durcheinanderbringens, das ist ja auch gut für eine Beziehung. Eine Beziehung braucht ja ab und zu auch neue Herausforderungen, damit sie lebendig bleibt. Aber sei konsequent, gib zu, du bist eine Zumutung und dann findet Zeit, wo ihr gemeinsam etwas tun könnt und finde auch etwas, was du für deinen Partner machen kannst. Gib deinem Partner mehr Massagen. Wenn du Yoga übst, hast du mehr Energie und dein Partner wird deine Berührung mehr genießen. Nimm dir Zeit des Umarmens und vielleicht hilft dir Yoga Sex auf eine andere Weise zu genießen.

Also Yoga kann dir einiges geben, was deinem Partner auch gut tut. Nutze das und bringe mit Yoga deine Partnerschaft auf eine neue Ebene. Yoga zu zweit muss also nicht schwer sein. Im Gegenteil, Yoga kann eine Partnerschaft beleben. Yoga zu zweit kann schön und inspirierend sein.

Mehr Informationen für Yoga in der Partnerschaft findest du auf unserer Internetseite yoga-vidya.de. Dort gibt es ein Suchfeld und gib dort eben ein "Yoga und Partnerschaft" und dann findest du zum einen Seminare und Internetartikel und weitere längere Vorträge von mir zu diesem Thema.

E-Mail an mich, wenn Personen einen Kommentar hinterlassen –

Sie müssen Mitglied von Yoga Vidya Community - Forum für Yoga, Meditation und Ayurveda sein, um Kommentare hinzuzufügen.

Bei Yoga Vidya Community - Forum für Yoga, Meditation und Ayurveda dabei sein