Intensive Konzentration auf das Dritte Auges (Ajna)
Aus meiner Sicht ist die ausschließliche Konzentration auf das Dritte Auge über einen längeren Zeitraum nicht gesund. Es wird natürlich nicht jedem schaden. Vielleicht wird es einige weiterführen und einige wenige etwas aus der Bahn werfen und die meisten erleben Diffuses, das sie schon bald wieder vergessen haben. Meine Arbeit beginnt grundsätzlich an der Basis. Ohne eine gesunde, gestärkte Basis ist es nicht möglich, echte Fortschritte zu machen. So gerne es viele hätten, es gibt keine Überholspur, es gibt keine spirituelle Autobahn. Wie wir nur einen Atemzug gleichzeitig nehmen können und nur einen Schritt nach dem andern tun können, so ist es auch mit der spirituellen Entfaltung.
Jedes Chakra hat auf unserem Entwicklungsweg seine besondere Bedeutung, auf der körperlichen, auf der emotionalen, auf der psychischen, auf der energetischen und auf der spirituellen Ebene. Jedes Chakra kann auch einem Lebensjahrsiebt zugeordnet werden. Die Zellen des Körpers werden alle sieben Jahre komplett erneuert. Wir machen alle sieben Jahre einen inneren und äußeren Entwicklungssprung. Jedes Chakra ist für eine dieser Entwicklungsphasen speziell zuständig. Muladhara verbindet uns mit dem Mütterlichen, mit Mutter Erde, was unser Urvertrauen stärkt. Ist diese Qualität in uns herangereift, kann die zweite Stufe folgen. Svadhisthana ist zuständig für das zweite Lebensjahrsiebt, in dem wir, basierend auf der in der Geborgenheit der Familie gewonnenen Selbstsicherheit, uns jetzt in der Schule für einen größeren Kreis öffnen können, Freunde gewinnen, die uns vielleicht ein ganzes Leben begleiten werden. Unsere Kreativität wird wachsen und gefordert werden und allmählich wachsen wir mit der beginnenden Pubertät (auch schon davor) in die Welt der Sinnlichkeit, der Erotik, der Sexualität. Mit Manipura erfahren wir im dritten Jahrsiebt unsere Kraft, unsere Macht im durchaus positiven Sinn, wir werden allmählich selbstständig, autark.
Erst wenn diese Basis steht, kommt Anahata an die Reihe, die Öffnung des Herzens, die Qualität des Mitgefühls, der Liebe, des Gebens, ohne etwas zurückerhalten zu wollen. Wenn die Basis kraftvoll ist, ist die Energie vorhanden, die als reine Liebe überfließen kann. Dann ist es kein "gespieltes" Mitgefühl, kein Geben aus einem anerzogenen moralischen Zwang, sondern es geschieht auf ganz natürliche Weise, aus einem tiefen Bedürfnis heraus. Und so geht die Reise weiter stetig aufwärts, ein ernsthafter und gesunder Weg und kein Experimentieren. Keine Suche nach übersinnlichen Erfahrungen, nach spektakulären Erlebnissen, nach Pseudoerleuchtung. Ein Strohfeuer ist leicht entfachbar mit intensiver Arbeit am Dritten Auge. Man kann den Menschen ganz einfach und schnell ein supertolles Jahrmarktserlebnis besorgen. Wer mit hochheiligen Wünschen, Raketen und Böllern an Sylvester zufrieden ist für den Rest des neuen Jahres… ok.
Hier gibt es einen Blogbeitrag über meine Basisarbeit, mit der ich zumeist in meinen Prana-Yoga Seminaren beginne. Sie ist eigentlich ganz einfach aber für viele revolutionär. >>> http://mein.yoga-vidya.de/profiles/blogs/eine-solide-basis-essentielle-meditations-bung-aus-meinem-prana
Um allen Missverständnissen vorzubeugen, das oben von mir Beschriebene ist mein Ansatz, neben dem es andere gibt, die gleichwertig oder sogar besser sind. Worauf ich im Kern hinweisen möchte ist: Für jeden Anfänger, der tiefer in den Yogaweg eintauchen möchte, ist die Suche nach einer seriösen Lehre und einem seriösen und erfahrenen Lehrer oder Meister das Erste und Wesentlichste. Wenn der Schüler tiefes Vertrauen zu einem Lehrer/Meister fühlt, dann ist für ihn immer das richtig und das das Beste, was der Lehrer/Meister ihn lehrt. Auch wenn es vollkommen widersprüchlich zu anderen Lehren sein mag. Der Lehrer/Meister blickt seinem Schüler tief in die Seele und er weiß, was er braucht.
- Bhajan Noam -
Seiten des Lebens: www.bhajan-noam.com
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