Bhagavad Gita, 18. Kapitel, 77. Vers: „Tac ca saṃsmṛtya saṃsmṛtya rupamaty-adbhutaṃ hareḥ vismayo me mahan rajan hṛṣyami ca punaḥ punaḥ.“

Sanjaya, der Erzähler, spricht: „Und wenn ich immer wieder auch an diese so wunderbare Gestalt von Hari denke, ist mein Erstaunen groß, Oh König, und ich bin immer wieder von Freude erfüllt.“

Sanjaya ist der Erzähler, der die Weisheit der Bhagavad Gita dem Dhritarashtra erzählt. Er erzählt dem Dhritarashtra, dem König, den Dialog von Shri Krishna und Arjuna. Und Sanjaya ist auch sehr symbolisch für uns, die wir die Bhagavad Gita hören oder erzählen. Und im vorigen Vers sagt er, wenn er an die Bhagavad Gita denkt, dann ist er von großer Freude erfüllt. Und er sagt auch, wenn er an die Gestalt Gottes denkt, ist das Erstaunen groß und er ist voller Freude. Das ist auch eine spirituelle Praxis, die Gestalt Gottes wahrzunehmen. Was heißt Gestalt Gottes? Es gibt verschiedene Möglichkeiten. Zum einen gibt es verschiedene Darstellungen Gottes. Du kannst dir z.B. ein Bild von Krishna anschauen, du kannst ein Bild von Vishnu, also Hari, anschauen, du kannst ein Bild von Durga anschauen oder von Jesus oder was auch immer dein Bild Gottes sein mag.

Manche lieben auch eher abstrakte Bilder Gottes im Sinne von Licht. Sie stellen sich ein Licht vor, dass von oben in sie hineinströmt oder was auch immer es sein mag. Du kannst dir das Bild Gottes anschauen. Und wenn du das Bild Gottes anschaust, schaue es mit deinem Herzen an, spüre das Bild Gottes. Vielleicht hast du ja in der Nähe irgendeine Darstellung Gottes, dann schaue es jetzt an und schaue es vom Herzen an. Eine weitere Möglichkeit, Gott manifestiert sich auch in einzelnen Dingen in diesem Universum. Das gesamte Universum ist eine Darstellung Gottes. Du kannst dir einen Baum anschauen, du kannst dir denn Himmel anschauen, du kannst die Sterne anschauen, du kannst deinen Partner, dein Kind anschauen, du kannst eine Blume anschauen, du kannst dir dein Smartphone anschauen. Was auch immer es ist, du kannst es anschauen und vom Herzen her spüren. All das ist Manifestation Gottes. Krishna sagt ja in der Bhagavad Gita, dass es zunächst gut ist, Gott im Besonderen und im Schönen und im Freudevollen wahrzunehmen. Später, ein fortgeschrittener Aspirant sieht Gott in allem. Mache es dir zur Gewohnheit, immer wieder die Gestalt Gottes wahrzunehmen. Sei es, in den symbolhaften Darstellungen von Gottesfiguren, von Bildern usw., sei es, in besonders schönen Teilen Gottes. Und du kannst auch dir bewusst machen, das gesamte Universum als Ganzes ist Gestalt Gottes. Nimm die Gestalt Gottes also entweder im Symbolischen oder in Manifestationen oder im Ganzen immer wieder wahr. Nimm diese Gestalt Gottes mit Erstaunen wahr. Sei dir bewusst, das ist wunderbar, und spüre dich voller Freude. Erfülle dein Herz mit Freude, wenn du die Gestalt Gottes wahrnimmst.

 

 

Unbearbeitete Niederschrift eines Bhagavad Gita Audio-Vortrags mit Sukadev Bretz. Mehr Infos:

 

 

 

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