Bhagavad Gita, 18. Kapitel, 36. Vers

„Nun höre von Mir, Oh Arjuna, vom dreifachen Vergnügen, woran der Mensch Gefallen findet, da er es praktiziert, und das sicherlich in Schmerzen endet.“
„Sukham tv idanim tri-vidham srnu me bharatarsabha abhyasad ramate yatra duhkhantam ca nigacchati.“

Mensch strebt nach Vergnügen. Eigentlich ist das Streben nach Vergnügen ein Ausdruck danach, seine wahre Natur zu finden, Ananda. Im Tiefsten sind wir Ananda. Da wir aber Ananda nicht finden, suchen wir Freude im Äußeren. Und dieses Äußere ist dann Suchen von Sukha. In diesem Kontext heißt Sukha Vergnügen. Man kann Vergnügen auf verschiedene Weisen suchen. Man kann Vergnügen sattvigrajasig und tamasig suchen. Und wenn du mit SattvaRajas und Tamas vertraut bist, weißt du schon, tamasiges Vergnügen ist gar kein echtes Vergnügen, rajasiges Vergnügen mag erst Vergnügen sein und führt dich nachher ins Leid, sattviges Vergnügen dagegen ist eines, das dich zum Höchsten führt. Er sagt, Vergnügen endet sicherlich in Schmerzen.

 

Das sagt er jetzt hier mal so, aber er beschreibt das in späteren Stellen sehr viel differenzierter. Man kann aber sagen, einfach dem Vergnügen nachzurennen, das führt zu Schmerzen. Es gilt, zu unterscheiden zwischen sattvigen, rajasigen und tamasigen Vergnügen. Nach dem sattvigen Vergnügen, also dem guten Genuss, kann man sagen, kann man durchaus streben. Nach einem tamasigen Vergnügen sollte man nicht streben, das macht krank und führt einen in Unwissenheit und Verhaftung. Und selbst das rajasige Vergnügen kann zu Schmerzen führen. Tiere können einfacher ihren Instinkten folgen. Tiere sind in ihrer natürlichen Umgebung – vielleicht Haustiere nicht unbedingt, aber angenommen, Tiere sind in ihrer natürlichen Umgebung, dann hilft ihnen Vergnügen als eine Art Instinkt, das zu tun, was für sie gut ist. Ein Reh im Wald wird nicht überlegen: „Sollte ich jetzt das Gras fressen, ist das gesund für mich oder nicht?“ Es wird das Gras fressen, das ihm schmeckt, und typischerweise, das, was dem Reh schmeckt, ist auch gut und gesund.

 

Der Mensch kann dem nicht so einfach folgen, insbesondere nicht in unserer heutigen Zeit. Der Mensch muss überlegen: „Mag ich dieses Dosengemüse oder dieses Dosen was auch immer, was mit Geschmacks-, Farb- und Aromastoffen angereichert ist? Mag ich diesen industriell erzeugten Zucker oder Ahornsirup oder was auch immer?“ Das gibt es alles in der Natur nicht. „Mag ich das oder nicht?“ Und vieles, was der Mensch heutzutage mag, ist eben nicht gesund. Und daher braucht man Viveka, Unterscheidungskraft, zwischen Sattvigem, Rajasigem und Tamasigem. Du kannst bis zum nächsten Mal selbst überlegen, was du magst, was du nicht magst, was davon ist sattvig, was davon ist rajasig und wie sehr du schon gelernt hast, Sattva zu mögen und Sattva zu entwickeln.

 

Unbearbeitete Niederschrift eines Bhagavad Gita Audio-Vortrags mit Sukadev Bretz. Mehr Infos:

 

 

 

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