Bhagavad Gita, 18. Kapitel, 48. Vers.
„Saha-jam karma kaunteya sa-dosam api na tyajet sarvarambha hi dosena dhumenagnir ivartah.“
„Die Pflicht, zu der man geboren wurde, darf nicht aufgegeben werden, Oh Arjuna, auch wenn sie fehlerhaft ist; denn alles, was man tut, ist in Übel gehüllt, so wie Feuer in Rauch.“

 

Die Pflicht, zu der man geboren wurde. Das soll jetzt nicht heißen, dass du nicht mal den Beruf wechseln kannst. Heutzutage ist es glücklicherweise so, dass Kinder nicht notwendigerweise den Beruf der Eltern haben. Und es ist glücklicherweise auch so, dass du nicht im gleichen Beruf bleiben musst, den du irgendwann mal gelernt hast. Ich sage, glücklicherweise, so hat Karma eine größere Entfaltungsmöglichkeit. Mehr kannst du erleben. Die Pflicht, zu der du geboren wirst, ist also eine, die sich immer wieder ändert.

 

Du musst also schauen: „In welcher Situation bin ich und wie kann ich die angehen?“ Manche Menschen rennen weg vor ihrer Pflicht und das kannst du besonders gut erkennen, wenn du immer wieder in die gleiche Situation hineinkommst. Das ist dann nicht eine Ironie des Schicksals und es sind nicht die bösen anderen, die dich dazu verleiten, oder es ist auch nicht, dass das Schicksal es schlecht mit dir meint, sondern du hast deine Aufgabe, du hast deine Pflichten. Ich wiederhole mich, aber ich will es dir noch einmal sagen. Du hast genau die Fähigkeiten, die notwendig sind, um das zu tun, was du zu tun hast.

 

Das, was auf dich zukommt, sind genau die richtigen Erfahrungen, die du brauchst, um zu wachsen. Und die Aufgaben, die auf dich zukommen, sind genau die richtigen, damit du daran wachsen kannst und damit die Welt so sich weiterentwickeln kann, wie sie sich weiterentwickeln soll. Und es gibt nichts, was ohne Fehler ist. Egal, welchen Beruf du hast, es gibt immer Sachen, die nicht so gut sind. Ich hatte schon mal gesagt, angenommen, du hast einen Beruf, der außergewöhnlich viel unethisches Handeln erfordert, dann solltest du ihn natürlich wechseln. Du solltest natürlich nicht als Mafiosi oder Drogenhändler tätig sein. Ich meine auch, du solltest nicht als Metzger oder Fachkraft in der Metzgerei tätig sein. Und du solltest, wenn du Rechtsanwalt bist, nicht lügen und betrügen. Du solltest dich um Rechtschaffenheit bemühen und nur in einem solchen Job tätig sein, wo du doch hauptsächlich ethisch sein kannst.

 

Nur, einen ganz idealen Beruf gibt es nicht, auch die ideale Partnerschaft gibt es in dem Sinne nicht. Die ideale Partnerschaft ist die, wo die Partner sich gegenseitig mit ihren Schwächen annehmen und auch anerkennen, dass sie selbst ihre eigenen Schwächen haben. Das ist das Ideale. Natürlich, es gibt Berufe, wo man sagen kann, das ist vielleicht ganz besonders ideal. Z.B. wenn du Mitarbeiter wirst in einem Yoga Vidya Ashram, kannst du sagen, da ist wirklich das Ideale. Du hast die spirituelle Praxis, du hast eine spirituelle Gemeinschaft, alles, was dort gemacht wird, ist zum Dienen und zum Gutes tun für andere Menschen, für die Welt, für Gott, für den Guru, für den Lehrer. Dennoch, auch da gibt es seine eigenen Probleme und Schwierigkeiten.

 

In einem Ashram magst du mal feststellen, die Menschen sind nicht ganz so vollkommen, wie du dir es erhofft hast, es gibt genügend Reibungspunkte, du hast vielleicht nicht so viel Privatsphäre, wie du es vorher gewohnt warst usw. Es gibt also nichts Hundertprozent Ideales. Das Feuer ist in Rauch gehüllt und alles, was du tust, hat auch eine Seite, die nicht nur gut ist. Das sollte dich nicht dazu veranlassen, nichts zu tun. Schaue, in welcher Situation bist du, schaue, welche Eigenschaften und Fähigkeiten hast du, und schaue, wie du deine Aufgabe gut erfüllen kannst. Bringe alles Gott dar, lasse dann alles los, so machst du keine Fehler, so entwickelst du dich spirituell weiter.

 
Hier auch nochmals eine Bitte. Wenn dir diese täglichen Inspirationen, dieser Bhagavad Gita Podcast gefällt, dann schreibe doch mal darüber. Empfehle uns weiter. Empfehle uns deinen Freunden und Bekannten, schreibe eine Bewertung oder einen Kommentar auf itunes, auf Potstar, in dem Yoga Vidya Blog oder wo auch immer du diesen Podcast hörst. Wir wären dir sehr dankbar. Man kann sagen, wenn man Hörsendungen hört, noch dazu, wenn man sie kostenlos zur Verfügung gestellt bekommt, kann man auch überlegen: „Was könnte ich dafür tun, dass ich all das bekomme?“ Vielleicht kannst du etwas tun, indem du es umsetzt im Alltag. Vielleicht fühlst du dich aber auch ermutigt, auch diesen Podcast weiter bekannt zu machen, vielleicht auch auf Facebook oder wo auch immer.
Om Shanti

 

 

 

Unbearbeitete Niederschrift eines Bhagavad Gita Audio-Vortrags mit Sukadev Bretz. Mehr Infos:

 

 

 

 

E-Mail an mich, wenn Personen einen Kommentar hinterlassen –

Sie müssen Mitglied von Yoga Vidya Community - Forum für Yoga, Meditation und Ayurveda sein, um Kommentare hinzuzufügen.

Bei Yoga Vidya Community - Forum für Yoga, Meditation und Ayurveda dabei sein