Bhagavad Gita, 18. Kapitel, 50. Vers.
„Siddhim prapto yatha brahma tathapnoti nibodha me samasenaiva kaunteya nistha jnanasya ya para.“
Namaste und herzlich willkommen zum Yoga Vidya Bhagavad-Gita-Podcast als Teil der täglichen Inspirationen. Mein Name ist Sukadev, Gründer und Leiter von Yoga Vidya, www.yoga-vidya.de. Ich spreche über die Bhagavad Gita. Jeden Tag lese ich einen Vers und gebe dazu einen Kommentar. Wir sind im 18. Kapitel, im 50. Vers.
Krishna, der Lehrer, spricht zu Arjuna:
„Höre kurz von Mir, Oh Arjuna, wie ein Mensch, der Vollkommenheit erlangt hat, Brahman, das Ewige, diesen höchsten Bewusstseinszustand, erreicht.“

 

Krishna spricht hier zu Arjuna, wie ist ein Vollkommener, und wie kommt man von höheren Bewusstseinszuständen zum höchsten Bewusstseinszustand. Und auch wenn man manchmal denken mag: „Ja, da spricht Krishna über etwas, was noch weit jenseits meiner Reichweite ist.“ Es ist immer wieder gut, sich die Vollkommenheit vor Augen zu führen. Es ist wichtig, dass du dir selbst bewusst bist: „Ja, das kann meine Zukunft sein, das wird meine Zukunft sein. Ich kann einiges tun, um dort hinzukommen. Und wenn ich dieses Höchste erreicht habe, darin erfüllen sich all meine Bestrebungen.“ Denn letztlich wirst du zufrieden und glücklich nur dann sein, wenn du deine wahre Natur erkennst, Vollkommenheit erreicht hast, Brahman geworden bist. Man kann natürlich sagen, du bist schon Brahman und du bist jetzt schon vollkommen, aber du weißt es nicht. Es ist gut, immer wieder sich zu vergegenwärtigen: „Ich bin das Unendliche und das Ewige. Bewusst oder unbewusst strebe ich danach. Nichts Begrenztes wird mich zufriedenstellen. Egal, wie Menschen sich verhalten werden, egal, wie großartig andere sein könnten, egal, was ich alles erreichen könnte, egal, was ich alles haben könnte, ich werde nie zufrieden sein.“

 

Und die Welt ist auch nicht so, dass Menschen sich so verhalten, wie man es gerne hätte. Die Welt ist nicht so, dass man das bekommt, was man gerne hätte. Und wenn man es bekommt, dauert es nicht sehr lange. Und wenn man es bekommt und es dauert eine Weile, wird man feststellen, man wird damit nicht zufrieden sein. So ist es immer wieder hilfreich, sich bewusstzumachen: „Ja, es ist gut, nach dem Höchsten zu streben.“ Und damit du nach dem Höchsten strebst und dieses hohe Ideal nicht aus den Augen verlierst, spricht Krishna an allen Stellen in der Bhagavad Gita über Vollkommenheit. Natürlich ist klar, diese höheren Stufen der Vollkommenheit erscheinen oft sehr weit entfernt vom praktischen Leben des Alltags. Manchmal erscheint das sehr abstrakt und man sagt: „Oh, das hat Krishna vor vielen tausend Jahren gesagt, in meinem heutigen Leben hat das nicht so viel zu sagen.“

 

Aber das stimmt nicht. Die Probleme heute sind die Probleme wie früher. Die Lösung von früher ist die gleiche Lösung wie heute. Die Erfüllung des menschlichen Bestrebens ist die Gottverwirklichung, die Selbstverwirklichung, Brahman, und es ist gut, sich dieses immer wieder zu vergegenwärtigen, das immer wieder bewusst zu machen. Antoine de Saint-Exupéry hat mal gesagt: „Wenn du Menschen beibringen willst, wie sie Seefahren, dann erzähle ihnen zunächst nicht so viel über verschiedene Arten von Schiffen, verschiedene Arten von Schiffsknoten, verschiedene Arten von Segel und Motor, sondern schwärme ihnen vom Meer vor.“ Und so macht es Krishna, er schwärmt uns vor vom Meer, von der Unendlichkeit, von der Ewigkeit, und wie wichtig es ist, dieses Ewige auch zu verwirklichen.

 

 

 

Unbearbeitete Niederschrift eines Bhagavad Gita Audio-Vortrags mit Sukadev Bretz. Mehr Infos:

 

 

 

 

 

 

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