Entspannung im Yoga

Entspannung im
 Yoga

 

Die meisten Menschen, die mit Yoga beginnen, beginnen, um zu entspannen. Und in der Entspannung, zu der Yoga zweifellos führt, steckt eine ganze Menge mehr dabei als einfach nur Loslassen von Spannungen. Dass im Yoga Entspannung so eine wichtige Rolle spielt, zeigt letztlich auch ein sehr optimistisches Menschenbild. Zum einen heißt es, dass der menschliche Körper etwas ist, ein intelligenter Organismus nämlich, der sich selbst heilen kann, der viele Probleme von selbst bewältigen kann. Das ist eigentlich eine ganz vorzügliche Sache. Angenommen, ihr habt ein Fahrrad, das kaputt ist, das repariert sich nicht von selbst. Oder angenommen, ihr habt irgendwo im Fahrradreifen ein Loch, dann reicht es jetzt nicht aus, dem Fahrrad ein bisschen Entspannung zu gönnen, dann wird schon der Reifen wieder dicht werden. Währenddessen beim
 Mensch, normalerweise, wenn man sich eine kleine Verletzung holt, irgendwie, der menschliche Körper wird es schon heilen. In den meisten Fällen, nicht in allen, in den meisten Fällen, sticht eine Biene oder eine Fliege oder eine Wespe, es heilt irgendwie. Und es heilt umso besser, je entspannter der Mensch ist. Tatsächlich hat man nachweisen können, dass bei fast allen Krankheiten Tiefenentspannungstechniken die Heilung begünstigen. Wenn der Mensch entspannt ist, dann kann er besser zurückkehren zu seiner Gesundheit. Genauso auch die Psyche, die menschliche Psyche, die geht auch durch so viel Verschiedenes durch. Es gibt so viele Gründe, weshalb Menschen leiden und das 
Leben ist nicht nur einfach, wie vermutlich fast alle wissen, sondern das Leben hat alle möglichen Schwierigkeiten. Auch hier gilt wieder, wenn man in der Lage ist, zu entspannen, dann heilt auch die Seele. Nicht immer, aber Entspannung erleichtert die Heilung. Irgendwann in früheren Zeiten gab es mal Psychologen, die hatten gemeint, wenn jemand in psychischen Problemen ist, darf er keine Entspannungstechniken machen. Dann fällt er vielleicht in irgendwelche tiefe Traumata und Prozesse hinein. Besser, der Mensch brütet den ganzen Tag über seinen Problemen, das ist besser. Der letzte Teil war jetzt meine polemische Ergänzung. Alle empirischen Studien haben gezeigt, dass Entspannungstechniken auch bei diversen psychischen Beschwerden auch hilfreich sind. Man muss natürlich die Entspannungstechnik nehmen, die tatsächlich entspannt und nicht die, die vielleicht den Menschen in andere Verspannungen hineinführt. Also, auch hier gilt wieder, wenn man dem Menschen Entspannung gibt, heilt auch die Psyche. Aber es geht noch sehr viel tiefer. Yogis behaupten ja, im Menschen sind so viele verschiedene Fähigkeiten angelegt. Wir sind nicht nur darauf beschränkt, was wir jetzt können. Aber wir müssen nicht diese Fähigkeiten aus uns heraus peitschen, obgleich natürlich auch Herausforderungen gut sind und vielleicht ist es auch mal gut, sich selbst einen Tritt in den Hintern zu geben oder wenn man das nicht selbst kann, ist es gut, wenn man jemand anderes hat, der einem einen Tritt in den Hintern gibt. Die Welt stellt uns ja so viele Entwicklungsmöglichkeiten zur Verfügung, aber vieles geschieht auch dadurch, dass man entspannt. Und dadurch kann das geboren werden, was in einem drin ist. Dadurch kann das keimen, was in einem drin ist. Vielleicht häufig mag es sein, dass die Erde zu fest ist über den Keimen. Dann müssen wir sie lösen. Und das sind die Entspannungstechniken. Und so viele Menschen erleben das, sie fangen an mit
 Yoga, und irgendwo plötzlich sprudeln Ideen dort hervor. Plötzlich merken sie: „Das kann ich. Das geht. Das würde ich gerne machen.“ Und sie probieren es aus und es klappt und es funktioniert. Ein noch tieferer Aspekt im Yoga oder auch von Entspannung. Yogis sagen ja, unsere wahre Natur ist Sein, Wissen und Glückseligkeit. Und wir brauchen nichts anderes machen, als zu entspannen. Man kann natürlich so viel anderes auch machen und so viel mehr, wisst ihr ja, was es im Yoga auch gibt. Aber ein wichtiger Aspekt ist, wir brauchen nichts zu erreichen, um Sein, Wissen und Glückseligkeit zu sein. Wir müssen keinen Hochleistungssport machen, um jetzt die Selbstverwirklichung zu erreichen. Eigentlich müssen wir nur loslassen. In dem Moment, wo Körper entspannt ist, Emotionen entspannt sind, Gedanken entspannt sind, dann stahlt das durch, was wir in
 Wahrheitsind, Sein, Wissen, Glückseligkeit, göttlicher Funke, reines Bewusstsein, nichts Beschreibbares, das, wonach es uns tief im Inneren sehnsüchtig hinzieht.

 

Unbearbeitete Niederschrift eines Kurz-Vortrags mit Sukadev Bretz. Gehalten im Rahmen eines 
Satsangs nach der 
Meditation bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Infos:


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Kommentare

  • Alles was du hier schreibst, kann ich nur bestätigen. Viele Jahre ging es mir psychisch nicht gut, seit ich Yoga übe und auch die Entspannungstechniken kennengelernt habe, hat sich mein Leben sehr zum positiven verändert. Seit ich regelmäßig entspanne, lebe ich. Leider hat mir kein Schulmediziner den extrem wichtigen Hinweis gegeben, es auch einmal mit Entpannung zu probieren. Dank Yoga Vidya bin ich aber dann zum Glück zum Yoga und damit zur Entspannung und somit auch zu mir selbst gekommen :-) Ich danke Sukadev und allen seinen Mitarbeitern, die es möglich machen, so vielen Menschen mit Yoga Vidya zu helfen und Freude zu bereiten ♥ Om Namo Baghavate Sivanandaya ♥ Hari Om Tat Sat ♥ Om Shanti ♥

  • Die Entspannung hilft mir bei den Morbus Sudeck in meiner rechten Hand( seid 2005) die doch noch oft starken Schmerzen loszulassen. Dank dem Yoga!!! Das ich diese Entspannung lernen konnte und durfte.

    OM SHANTI WUSCHEL
  • Du schaffst es immer wieder, Yoga als die normalste Sache der Welt zu verkörpern und eine Verbindung zur täglichen Wirklichkeit eines jeden Menschen herzustellen. Das beeindruckt einfach. Danke.

  • Danke Danke Danke - für diese gigantischen täglichen Blogeinträge lieber Sukadev ich LIEBE sie alle ♥

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