Bhagavad Gita, 18. Kapitel, 49. Vers.
„Der Mensch, dessen Verstand überall unverhaftet ist, der sich selbst bezwungen hat, und vor dem der Wunsch geflohen ist – er erlangt durch Entsagung den höchsten Zustand des Freiseins von Karma.“
„Der Mensch, dessen Verstand überall unverhaftet ist, Asakta-Buddhi.“ Buddhi – Verstand, Intellekt. Asakta – unverhaftet. Unverhaftet zu sein, ist nicht so einfach, aber es ist machbar. Seine Pflicht tun, seine Aufgabe tun und dabei zu wissen: „Ich war nicht der Handelnde, ich bin Teil des Göttlichen und ich habe alles Gott dargebracht.“ Nicht verhaftet sein an das Ergebnis. Wenn du etwas tust, so gut, wie du es kannst, lässt du anschließend los. Vielleicht hast du Erfolg, vielleicht Misserfolg. Vielleicht wirst du dafür gelobt, vielleicht getadelt. Es gilt auch, Gleichmut in Erfolg und Misserfolg, Gleichmut in Lob und Tadel, gleichmütig, egal, welche Früchte dabei herauskommen.

 

Lasse alles los. Sei nicht verhaftet. Sei engagiert, aber nicht verhaftet. Und wann immer du erkennst, dass du mal unglücklich bist, kannst du feststellen: „Ah, da war ich wieder verhaftet.“ Und so sei froh jedes Mal, wenn du feststellst, dass du verhaftet warst, hast du eine neue Erkenntnis gewonnen. Du kannst dir beim nächsten Mal vornehmen, es anders zu machen. Er spricht des Weiteren: „Naiskarmya-Siddhi.“ Das heißt, man erlangt den Zustand des Freiseins von Karma. Das ist auch eine besondere Siddhi.

 

Siddhi heißt, du hast in etwas Erfolg und du hast eine außergewöhnliche Fähigkeit. Und diese Naiskarmya-Siddhi ist eine besondere Fähigkeit. Es heißt auch, du schaffst kein neues Karma. Es heißt auch, du bist nicht gebunden an die Handlung. Und es heißt, du bist wirklich uneigennützig. Das ist eine Siddhi, das ist also ein außergewöhnlich hoher Zustand. Diesen erreichst du, indem du unverhaftet bist, indem du Wünschen nicht nachgehst. Er sagt sogar: „Vor dem der Wunsch geflohen ist.“ Wunsch flieht, wenn du dich selbst beherrscht und wenn du nicht verhatet bist. Nimm dir also vor, gerade heute, verhaftungslos zu sein, also nicht identifizieren, nicht an Vorstellungen haften. Lasse los. Öfters mal beherrsche deine Wünsche, öfters mal beherrsche auch deinen Geist, öfter mal gehe nicht den Wünschen nach, und so spüre, welch toller Zustand es ist, unbedingt zu sein, im Hier und Jetzt zu sein, erwartungslos, wunschlos, verbunden mit dem Göttlichen.

 

 

 

Unbearbeitete Niederschrift eines Bhagavad Gita Audio-Vortrags mit Sukadev Bretz. Mehr Infos:

 

 

 

 

 

 

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