Bhagavad Gita, 18. Kapitel, 69. Vers
„Na ca tasman manusyesu kascin me priya-krttamah bhaivita na ca me tasmad anyah priyataro bhuvi.“

Krishna spricht: „Es gibt keinen Menschen, der Mir einen größeren Dienst erweist als der, der Menschen die spirituelle Weisheit lehrt. Und es wird auch keinen auf der Erde geben, der mehr in der Liebe zu Mir verankert ist als er oder sie.“

Die größte Notwendigkeit der heutigen Zeit ist spirituelles Wissen. Es gibt nichts Wichtigeres, was du tun kannst, als spirituelles Wissen weiterzugeben. Und damit rückt Krishna noch vieles in Perspektive. Du könntest ja so viel machen. Du hast deine Kinder vielleicht, um die du dich kümmern musst, deinen Partner, vielleicht deine Eltern, vielleicht gibt es Notwendigkeit, dich für die Ökologie einzusetzen, vielleicht hast du einen Beruf, der auch eine Berufung ist usw. All das ist wichtig und Krishna spricht ja auch darüber. Und Arjuna wird ja nicht anschließend als Prediger durch die Gegend ziehen. Aber Krishna sagt: „Den größten Dienst, den du tun kannst, ist, spirituelle Weisheit weiterzugeben.“ Und wann immer du vor der Entscheidung stehst, entweder mehr spirituelles Wissen weiterzugeben oder anderes zu tun, im Normalfall probiere, spirituelles Wissen weiterzugeben.

Wenn du überlegst, ob du Menschen äußerlich Gutes tust oder spirituell Gutes tust, dann tue das spirituell Gute. Es gibt ja das Sprichwort: Wenn jemand hungrig ist, dann kannst du ihm ein Brot geben, er wird einen Tag lang satt sein. Wenn du ihm zeigst, wie er ein Feld bestellt, dann wird er sein Leben lang satt sein. Es geht aber noch weiter. Angenommen, du gibst einem Menschen materielle Dinge, er wird vorübergehend glücklich sein. Aber lehre einem Menschen spirituelle Weisheit, er wird sein Leben lang glücklich sein. So ist spirituelle Weisheit das Wichtigste.

Jetzt ist nicht in jedem seinem Karma, dass du nur spirituelle Weisheit weitergibst, aber du kannst es auch integrieren in dem, was du tust. Du kannst öfters mal in den Alltag spirituelle Weisheit integrieren. In die Gespräche der Menschen, überlege, ob du dort ab und zu mal spirituelle Weisheit hineinbringen kannst. Du musst nicht immer nur über Oberflächliches sprechen, du kannst manchmal auch mal etwas spirituelle Weisheit hineinbringen. Und du kannst tatsächlich überlegen, ob es nicht angebracht wäre, eine Yogalehrerausbildung zu nehmen, wenn du noch kein Yogalehrer bist, oder eine Meditationskursleiter-Ausbildung zu nehmen, oder eine andere Ausbildung.

Dann, wenn du eine Ausbildung hast, kannst du überlegen: „In welchem Kontext könnte ich es weitergeben?“ Wenn du Hatha Yoga unterrichtest, überlege: „Wie könnte ich das spiritueller gestalten?“ Habe da nicht so viele Vorbehalte. Es gibt so viele Hatha Yoga Lehrer, die Yoga einfach vom Körperlichen her machen und lehren. Da du selbst spirituell bist, sonst würdest du ja diesen Podcast nicht hören, du selbst kannst spirituelle Sachen einbringen. Und es gibt viel mehr Menschen, die für Spiritualität offen sind, als du denkst. Du kannst spirituelle Sachen ins Hatha Yoga integrieren, du kannst es integrieren in Alltagsgespräche, du kannst formelle Workshops über die Bhagavad Gita geben, du kannst Meditationen anleiten im Rahmen des Hatha Yoga, aber auch im Rahmen von anderen Kontexten. Wenn du Versammlungen leitest, Besprechungen leitest, kannst du Menschen mal kurz in die Stille gehen lassen, du kannst mal ein Zitat einfließen lassen. Überlege jetzt, was könntest du noch mehr machen, um spirituelles Wissen weiterzugeben? Was könntest du noch mehr tun, um Spiritualität andere Menschen zu lehren? Und Krishna sagt ausdrücklich, du musst dafür nicht vollkommen sein. Das Lehren von spirituellen Praktiken führt dich dazu, Gott stärker zu erfahren, die Liebe Gottes stärker zu erfahren. Der, der Yoga weitergibt, und der, der spirituelles Wissen weitergibt, wird eine Liebe zu Gott spüren, die anders kaum zu übertreffen ist.

 

 

Unbearbeitete Niederschrift eines Bhagavad Gita Audio-Vortrags mit Sukadev Bretz. Mehr Infos:

 

 

 

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