Die Reise der Seele – BhG XV.8

Bhagavad Gita, 15. Kapitel, 8. Vers
„Sariram yad avapnoti yac capy utkramatisvarah grhtitvaitani samyati vayur gandhan ivasayat.“

„Wenn Gott als die individuelle Seele einen Körper erhält, und wenn Er ihn wieder verlässt, nimmt Er sie und geht mit ihnen, so wie der Wind die Düfte von ihren Samen, Blumen usw. nimmt.“

Gott manifestiert sich als die individuelle Seele. Gott als die individuelle Seele bekommt einen Körper. Gott als individuelle Seele verlässt auch wieder diesen Körper. Er geht in den Körper hinein, Er verlässt diesen Körper, geht in einen anderen Körper hinein. Und während Gott durch die verschiedenen Körper geht, macht er verschiedene Erfahrungen. So wie der Wind, der ja unberührt ist von den Objekten, wo er ist, auch die Düfte mitnimmt und auch die Samen mitnimmt. Wind ist wie ein Beispiel. Der Wind bläst mal hierhin, er bläst mal dorthin, er wandert weiter. Er erfüllt einen Moment lang ein Tal, dann geht der gleiche Wind weiter in den Berg, er geht hinunter in das andere Tal. Es ist der gleiche Wind, der überall hingeht, der gleiche Luftzug. Er nimmt auch verschiedene Düfte und Samen mit sich und legt sie wieder ab. So ähnlich, die kosmische Seele manifestiert sich in unzähligen Einzelseelen. Und die Einzelseele geht in diesen Körper ein, macht Erfahrungen, nimmt die Essenz der Erfahrungen als Duft und Samen mit, ist eine Weile in der Astralwelt, geht dann wieder ein in einen neuen Körper, macht neue Erfahrungen usw. So bist auch du selbst Gott manifestiert. Gott kommt in diesen Körper als du, als Individualität, Gott verlässt als du diesen Körper, wenn das Karma abgeschlossen ist, bleibt eine Weile außerhalb des Körpers, nimmt wieder einen neuen Körper an. In diesem Sinne sei dir bewusst, nicht du selbst bist verantwortlich für alles, was so geschieht. Letztlich ist es Gott selbst, der durch dich hindurch wirkt, der sich manifestiert als du. Erkenne in diesem Sinne sogar im Relativen, Gott ist nicht nur dein wahres Bewusstsein, Atman, sondern Gott ist auch Jivatman, dein individuelles Bewusstsein. Letztlich gilt, was Hanuman zu Rama gesagt hat, als Ramaihn gefragt hat: „Wer bist du?“ „Auf der physischen Ebene bin ich Diener von Dir. Auf der geistigen Ebene bin ich ein Teil von Dir. Auf der höchsten Ebene bin ich Du.“ Im Alltag fühle dich als Diener Gottes. Dann sei dir bewusst, dass du in deiner Individualität ein Teil Gottes bist. Und sei dir schließlich bewusst, dass du im Höchsten, in deinem höchsten Bewusstsein, Gott selbst bist.

 

Unbearbeitete Niederschrift eines Bhagavad Gita Audio-Vortrags mit Sukadev Bretz. Mehr Infos:

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