Bhagavad Gita, 15. Kapitel, 14. Vers: „Aham vaisvanaro bhutva praninam deham asritah pranapana-samayuktah pacamy annam catur-vidham.“ - Krishna, der Lehrer, spricht zu Arjuna, dem Schüler. Krishna, nicht nur Lehrer, sondern Inkarnation, Manifestation Gottes: “Nachdem Ich zum Feuer Vaishvanara geworden bin, wohne Ich im Körper aller Lebewesen, und in Verbindung mit Prana und Apana verdaue Ich die vierfache Nahrung.“
Im vorigen Vers hat Krishna gesagt, man kann Gott erkennen in der Nahrung, die man zu sich nimmt. Hier sagt er, man kann Gott erkennen in der Verdauung. Dieser Vers ist übrigens einer der ganz bekannten Verse, der als Tischgebet rezitiert wird. Es gibt drei Verse aus der Bhagavad Gita, die klassischerweise als Tischgebet rezitiert werden. Du magst den einen kennen: „Brahmârpanam brahma havir brahmâgnau brahmanâ hutam brahmaiva tena gantavyam brahma karma samâdhinâ.“ Dieser Vers wird in den Yoga Vidya Zentren, Ashrams immer rezitiert, bevor man isst. Aber auch dieser Vers, „Aham vaisvanaro bhutva praninam deham asritah pranapana-samayuktah pacamy annam catur-vidham“, ist ein Vers, den man vor dem Essen wiederholen kann. Du kannst dir der Essenz bewusst sein, vor dem Essen, während dem Essen oder nach dem Essen. Krishna sagt, er ist das Verdauungsfeuer, er verdaut die vierfache Nahrung. Wenn du also isst, kannst du dir vorstellen, das ist wie eine Gabe an Gott. Gott wohnt in dir, in deinem Verdauungssystem. Du opferst Gott die Nahrung. Du kaust die Nahrung und anschließend übergibst du die Nahrung Gott im Bauch. Gott verdaut dann die Nahrung. Und in Verbindung mit Prana und Apana verdaut er die vierfache Nahrung. Was ist die vierfache Nahrung? Vierfache Nahrung ist das, was durch Kauen verzehrt werden muss, Bhakshyam, zweitens das, was aufgesaugt werden muss, Bhojyam, das, was geleckt werden muss, Lehyam, und das, was verschlungen oder geschluckt werden muss, Choshyam. Der Mensch hat auf diese Weise vier Arten von Nahrung. Eine, die kaut er, die andere saugt er ein, das andere leckt er, das andere wird verschlungen oder geschluckt. Gut, heutzutage werden wir vermutlich hauptsächlich feste Nahrung haben, die wir durch Kauen verzehren und das, was wir trinken, was verschlungen, geschluckt werden muss. Wir saugen jetzt selten etwas und wir lecken auch einiges. Aber egal, was du zu dir nimmst, nimm dir vor, mindestens am heutigen oder morgigen Tag, beim Essen dir bewusst zu machen, Gott in dir verdaut die Nahrung. Und wenn du isst, bringst du Gott ein Opfer. Und du willst Gott ein gutes Opfer bringen. Du willst Gott ein Opfer bringen, das gut verdaubar ist, so dass Gott in dir dir gesunde Nährstoffe gibt. Indem du ihm Nahrung zuführst, verdaut er die Nahrung und führt deinem Körper Nährstoffe zu. Siehe im Essen eine heilige Handlung. Siehe im Essen Meditation. Siehe im Essen eine Möglichkeit, Gott zu erfahren.

 

Unbearbeitete Niederschrift eines Bhagavad Gita Audio-Vortrags mit Sukadev Bretz. Mehr Infos:

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