Bhagavad Gita, 18. Kapitel, 60. Vers. - Namaste und herzlich willkommen zum Yoga Vidya Inspirationen Podcast, Bhagavad Gita. Mein Name ist Sukadev, von www.yoga-vidya.de. Heute lese ich den 60. Vers des 18. Kapitels der Bhagavad Gita.

„Svabhava-jena kaunteya nibaddhah svena karmana kartum necchasi yan mohat karisyasy avaso’pi tat.”
Krishna, der Lehrer, spricht zu seinem Schüler Arjuna: „Oh Arjuna, durch das aus deiner Natur stammende Karma gebunden, wirst du auch das hilflos tun, was du aus Täuschung nicht zu tun wünschst.“


Hier spricht Krishna, dass Svabhava, die eigene Natur, einen manchmal treibt, etwas zu tun, was man tun muss und nicht anders kann. Auf eine gewisse Weise haben wir eine Freiheit. Wir haben eine gewisse Freiheit, uns zu entscheiden. Du hast z.B. jetzt die Freiheit, den Podcast anzuhören, du hast auch die Freiheit, den Podcast wieder abzuschalten. Du hast die Freiheit, nach dem Podcast darüber nachzudenken oder auch nicht.

Jetzt ist natürlich die Frage, stimmt das wirklich, dass du all diese Freiheit hast? Denn evtl. hast du ja Aufgaben zu tun und du kannst eben nicht nachher darüber nachdenken, sondern du bist jetzt irgendwo unterwegs und du musst in ein paar Minuten irgendwo sein und etwas tun. Zum anderen, es kann ja auch sein, dass du dich gar nicht darauf konzentrieren kannst, weil irgendwas ganz Dringendes ist. Also, du hast eine gewisse Freiheit, aber du hast nur eine gewisse Freiheit. Es ist immer die große Frage, wie viel Freiheit hat der Mensch und wie viel nicht?

Auf eine gewisse Weise stimmt beides. Du hast absolute Freiheit oder eine gewisse Freiheit und du hast keine Freiheit. Du hast eine gewisse Freiheit, weil du offensichtlich Entscheidungen treffen kannst. Du hast aber auch begrenzte Freiheit, weil du zum einen nicht Herr bist über die äußeren Umwelt, und zum anderen, weil du auch nicht Herr bist über deine eigenen Emotionen, deine eigenen Gefühle, deine eigenen Motive, deine eigenen Antriebe. Die Empfehlung ist, wenn du Entscheidungen triffst, triff sie nach bestem Wissen und Gewissen und lasse dann los. Und was du nicht anders machen kannst, gehe einfach davon aus, es soll so sein.

Wenn du also unbedingt dich für etwas entscheiden willst vom Intellekt her, aber es dir nicht gelingt, es umzusetzen, kannst du auch sagen: „Ok, es soll nicht sein.“ Nicht umsonst sagt Krishna, die eigene Pflicht, Svadharma, ist ein Zusammenspiel aus Karma, äußerer Situation, Svarupa, deiner Wesensnatur, deinen Talenten, und Svabhava, deinem tiefen inneren Gefühl, deinen Herzenswünschen. Daher, schaue dir die Situation an. Das ist der erste Schritt, wenn du dich entscheiden musst. Spüre die Situation. Dann überlege vom Ethischen her: „Was wären mögliche Optionen?“ Dann spüre von innen heraus, welche besonderen Fähigkeiten hast du? Svarupa. Und dann gehe in dein Herz, Svabhava. Was sagt dir dein Herz, dein Gefühl, deine tiefe Herzensverbindung? Wenn du all das berücksichtigst, dann machst du es richtig. Und dann sei dir bewusst, letztlich wirkt Gott durch dich. Und das ist die tiefste Einsicht, die Krishna uns vermitteln will gerade im 18. Kapitel, letztlich, tief im Inneren, macht Gott alles und du bist nur Instrument in den Händen Gottes.


Wenn du mehr wissen willst zur Bhagavad Gita, dann gehe auf unsere Internetseite, www.yoga-vidya.de. Dort kannst du oben in die Suchmaske, in das Suchfeld eingeben „Bhagavad Gita“ und dort findest du zum einen verschiedene Bücher zum Thema „Bhagavad Gita“ und du findest auch das Bhagavad Gita Portal mit den gesamten Texten zur Bhagavad Gita, Sanskrit-Texte, Kommentare von mir, demnächst auch von Swami Sivananda, das Ganze auch als Podcast, als Rezitation und vieles mehr.


Alles Gute, bis zum nächsten Mal!

 

 

Unbearbeitete Niederschrift eines Bhagavad Gita Audio-Vortrags mit Sukadev Bretz. Mehr Infos:

 

 

 

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